Erste zeigt seine Rückraum-Qualitäten

Handball: Besucher erleben beim Hohenlimburger 40:30-Sieg ein Schützenfest

Von Bernd Großmann
Hohenlimburg. Endlich haben die Handballer der HSG Hohenlimburg ihre Rückraum-Qualitäten mal aufs Parkett gebracht. Zwar benötigten sie gegen den Abstiegskandidaten TV Arnsberg eine lange Anlaufzeit, doch der furiose Endspurt versöhnte die HSG-Fans unter den 150 Besuchern, die 45 Minuten lang ein enges Match und letztlich ein 40:30 (14:16)-Schützenfest erlebten.

Die Hoffnung von Trainer Oliver Landsiedel, dass seine erstmals in Bestbesetzung angetretenen Schützlinge dort anknüpfen würden, wo sie in Schwelm aufgehört hatten, erfüllte sich nicht. „Wacht auf“, rief er ihnen zu, denn nach fünf Minuten hatten sie immer noch kein Tor erzielt. Die Angriffe blieben durchsichtig und unpräzise, so dass trotz guter Paraden von Keeper Sven Mang, der sich über drei erfolgreiche TVA-Nachwürfe mächtig ärgerte, aus dem 4:3 ein 4:7 wurde. Einzig Julius Schulte auf halbrechts besaß die nötige Durchschlagskraft aus dem Rückraum und hielt seine Farben mit sechs Toren im Spiel. Auf der Gegenseite trumpfte mit Ruhrmann ebenfalls der Halbrechte groß auf, hatte aber im langen Berghoff und Linksaußen Bartenstein starke Unterstützer.

Landsiedel reagiert nach Pause
Das 14:16 zur Pause ging deshalb absolut in Ordnung. Landsiedel reagierte radikal, brachte nicht nur den langen verletzten Kapitän Bogdan Wittke, sondern auch den im Training ungeknickten Christian Thiele, der als Mittelmann sofort mächtig Betrieb machte und sich nach vier Treffern eine Sonderbewachung verdiente, was mehr Räume für die anderen Akteure bescherte und insbesondere von Dario Goebels genutzt wurde. Da Ruhrmann und Berghoff unverdrossen trafen blieb die Partie bis zum 25:25 ausgeglichen. Als aber B. Wittke, Robin Güntner per Konter und Faruk Brahimi einen Dreierpack zur ersten etwas deutlicheren Führung schnürten, neigte sich die Waage deutlich Richtung des Favoriten. Jetzt war Tempo in den Aktionen der Hohenlimburger, die jeden gegnerischen Fehlwurf gnadenlos bestraften. Selbst die dritte Zeitstrafe für den dadurch zum Zuschauen gezwungenen Philipp Wittke (48.) konnte die Hausherren nicht mehr aufhalten.

Je mehr die Kräfte der Gäste schwanden, desto deutlich wurde der Vorsprung der HSG, die es nach dem 36:30 (56.) tatsächlich noch schaffte, mit einem in letzter Sekunde verwandelten Güntner-Siebenmeter die „40“ voll zu machen. „Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht, aber gegen diese geballte Power hatten wir mit unserem begrenzten Rückraum-Kader keine Chance“, räumte TVA-Coach Heinz Thomanek ein. Und sein Kollege Landsiedel resümierte: „Wir haben die Lehren aus der Schlappe gegen den LTV gezogen, uns unsere Kräfte gut eingeteilt und konnten durch unseren breiten Kader das Tempo permanent hoch halten. Jetzt fahren wir mit breiter Brust zum Jahresausklang nach Halingen.“

HSG: Mang (40. Hering): Güntner (10/6), Schulte (8), Goebels (5), B. Wittke (5), Thiele (5), Brahimi (2), Geisler (1), Kramer (1), Hell (1), Kißling (1), P. Wittke (1), Reinboth.

TVA-Tore: Ruhrmann (11/3), Berghoff (8), Bartenstein (5), Nöh (3), Grote (1), Erpelding (1), Blanke (1).