Schmoll-Sieben verpasst den großen Wurf

HSG-Frauen nach Remis weiter Dritte

Hohenlimburg. Die Handball-Damen der HSG Hohenlimburg schafften den großen Wurf zwar nicht und bleiben nach dem 29:29 (16:16) gegen den frischgebackenen Herbstmeister TVE Netphen auf Rang drei, wahrten mit dem leistungsgerechten Remis aber ihre Titelchancen.

„Wir haben es nach wie vor selbst in der Hand“, kommentierte Trainer Sascha Schmoll nach 60 aufregenden Minuten, in denen die 120 Fans beider Lager, die für eine für ein Damenmatch ungewöhnliche Stimmung sorgten, voll auf ihre Kosten kamen. Ständige Führungswechsel sprechen für die Ausgeglichenheit beider Teams, wobei man fairerweise festhalten muss, dass es nur den Siegerländerinnen einige Male gelang, sich auf zwei Tore abzusetzen.

Beim 20:22 (44.) sah es nicht gut aus für die HSG, da jetzt Netphens Torfrau Schweisfurth etliche halbherzige Würfe abwehren konnte. Und nach dem 23:25 (51.) musste Schmoll eine Auszeit nehmen. Seine Ansprache zeigte sofort Wirkung, denn Nathalie Funke-Kamann (2) und Janina Druskus per Nachwurf sorgten für die Wende zum 26:25. Und da Janine Ellermann in dieser Phase schon den zweiten Siebenmeter abwehrte, lagen die Vorteile plötzlich bei Hohenlimburg.

Laura Funke (zum 27:26), die glänzend disponierte Annika Klemke mit ihren neunten Treffer zum 28:27 und Funke-Kamann zum 29:28 brachten ihr Team jeweils in Vorteil, doch der TVE-Ausgleich ließ nie lange auf sich warten. So kam es zum Showdown in der Schlussminute. Die HSG besaß eigentlich die letzte Wurfoption, doch der wegen ihrer vier wuchtigen Rückraumtore in Sonderbewachung genommenen Nina Hillebrecht unterlief ein Fangfehler, so dass die Gäste noch einmal kontern konnten. Zum Glück für die Gastgeberinnen war der Winkel für Rechtsaußen Runge, die zuvor mit einem raffinierten Heber geglänzt hatte, diesmal zu spitz.

Handgreiflichkeiten
So blieb es bei einem Unentschieden, dass zwar von Hohenlimburger Seite aus eher als Punktverlust gewertet werden muss, da das Rückrundenprogramm Auswärtsspiele bei allen drei Titelkonkurrenten vorsieht, aber die Hoffnung auf ein Saison-Happy-End aufrecht hält. Unschöner Ausklang dieses attraktiven Matches: Einige TVE-Anhänger schimpften heftig auf die Schiedsrichter (obwohl die HSG insgesamt eine Zeitstrafe und vier Siebenmeter mehr kassierte), es kam zu Handgreiflichkeiten mit den herbeigerufenen Ordnern.

HSG: Schaffrin (31. Ellermann); Klemke (9/1), Funke-Kamann (8/3), Druskus (5), Hillebrecht (4), L. Funke (3), Geitebrügge, Geier, Ortlieb, Witte. bg