Ausruhen ist nur am Wochenende angesagt

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Neuer HSG-Coach Sascha Simec präsentiert ein pralles Vorbereitungsprogramm für die Landesliga-Handballer

Von Bernd Großmann
Hohenlimburg. Neuer Trainer, neues Konzept: Seit Sascha Simec seine Zusage als künftiger Chefcoach der HSG Hohenlimburg gegeben hat, ticken die Uhren bei den heimischen Handballern anders. Der langjährige Jugendkoordinator von Eintracht Hagen will die Heimspiele des Landesligisten zu Vollgas-Veranstaltungen machen, weiter die Verjüngung des Teams vorantreiben und das Tempospiel forcieren, dabei aber auch auf einen gesunden Unterbau achten.

Wie akribisch Simec seine Arbeit angeht, zeigt das pralle, dabei äußerst abwechslungsreiche Vorbereitungsprogramm, das jedem Oberligisten gut zu Gesicht stehen würde. Freie Wochentage haben bis zum Saisonstart Seltenheitswert, dafür können die Handballer bis auf wenige Ausnahmen die Wochenende privat verbringen und sich ausruhen, wurden die meisten Testspiele in die Woche gelegt.

„Ich finde das toll. Und die ersten Einheiten waren echt prima“, beschreibt Flügelflitzer Marc Geisler seine Eindrücke von der ersten Intensivwoche mit Lauftests und einem Vortrag des Sportpsychologen Sebastian Altfeld, der der Mannschaft u. a. auch beim Trainingslager kurz vor dem Meisterschaftsstart zur Verfügung steht. „Im Sport werden viele Dinge im Kopf entschieden. Altfeld kann den Jungs helfen, Blockaden abzubauen und Hilfestellungen in kritischen Spielphasen geben, um hektische Aktionen zu vermeiden oder zumindest zu minimieren“, erklärt Simec – wohl wissend, dass die Hilfe von „Seelenklempnern“ im Sport vielfach skeptisch gesehen wird.

Weitere Mosaiksteine wie der Vortrag einer Ernährungsberaterin zeigen, wie sehr Simec („Das Bierchen direkt nach dem Training oder Spiel ist Gift, sollte erst nach dem Duschen ein Thema sein“) ins Detail geht. Langhantel-Workout, Athletik- und Lauftraining, Tabata-Workout, Fitnessboxen, Sauna, dazu weitere teambildende Maßnahmen – die HSG wird sich in den ersten Wochen relativ selten mit dem Spielgerät beschäftigen, denn Simec legt großen Wert auf Grundlagenausdauer und will das Verletzungsrisiko möglichst gering halten, weshalb der Aufgabenbereich des „Physio“ von Florian Haacke deutlich aufgewertet wird.

Ziehen denn die Routiniers aus Menden, die ja eigentlich zur HSG gewechselt sind, um es etwas ruhiger angehen lassen zu können, voll mit? „Da muss ich mir keine Sorgen machen. Gerade die Wittke-Brüder haben sich mit Begeisterung in die ersten Tests gestürzt und werden, so weit es der Beruf zulässt, jedes Training mitmachen“, sagt Simec und ist froh, dass die beiden letztjährigen HSG-Spielführer dem erhöhten Aufwand (dreimal Training während der Saison) positiv gegenüber stehen. Wobei der Coach bei aller Akribie und den anspruchsvollen Testgegnern betont: „Wir sehen uns nicht in der Pflicht, nach der Vizemeisterschaft jetzt aufsteigen zu müssen. Unser Konzept ist mittel- und langfristig angelegt. Schließlich müssen wir etliche hochkarätige Abgänge verkraften.“

Erstmals daheim spielen die Hohenlimburger erst beim Bernie-Großmann-Turnier am 16. August. Fünf Tage später geht es gegen den TuS Volmetal. Im Trainingslager vom 29. bis 31. August heißen die Gegner OSC Dortmund, Gevelsberg-Silschede und ASC Dortmund. Auswärts tritt die HSG beim TuS Bommern (25. Juni), Westfalia Hombruch (1. Juli) und Teutonia Riemke (24. August) an, für den 16. Juli und 6. August werden noch anspruchsvolle Gegner gesucht.

Die Landesliga-Damen der HSG haben schon Ende Mai mit der Vorbereitung begonnen, werden unter dem ins dritte Jahr gehenden Coach Sascha Schmoll bis zur Sommerpause elf Halleneinheiten absolvieren. Heute um 16 Uhr bestreiten sie beim Verbandsligisten ETSV Witten ihr schon zweites Testspiel.

Erster Test der Damen geht mit 28:40 verloren.
Die Handball-Damen der HSG haben bereits ein Testspiel hinter sich. Sie unterlagen beim Verbandsligisten TV Germania Kaiserau in einer über 3 x 25 Minuten durchgeführten Partie mit 28:40 (6:12, 19:26).

Trainer Sascha Schmoll setzte seinen kompletten Kader ein. Die Tore erzielten Funke-Kamann (6), Raabe (4), Dralus (3), Geitebrügge (3), Hillebrecht (3), L. Funke (2), Geier (2), Spelsberg (2), Klemke (2/1) und A. Funke (1).