Ein Starensemble in der 2. Kreisklasse

HSG Hohenlimburg meldet 4. Mannschaft. Viele Spieler mit Zweit-, Ober- oder Verbandsligaerfahrung

IMG_0048.PNG

Von Michael Schuh
Hohenlimburg. Eine gehörige Portion Selbstbewusstsein ist den Herren nicht abzusprechen. Sie tragen Trainingsanzüge mit einem güldenen Hohenlimburger Löwen auf der Brust, die Trikots ziert der Aufdruck „VIP“ – ebenfalls in Gold, versteht sich. Zu ihrer Ehrenrettung sei gesagt: Die Männer können es sich erlauben. Denn die neu gegründete 4. Mannschaft der HSG Hohenlimburg besitzt immenses Potenzial. Und das nicht nur, weil sie demnächst in der 2. Kreisklasse aufläuft – der untersten Liga.

Die Aufstellung liest sich wie ein Who’s who der nicht mehr ganz so jungen Hohenlimburger Handballgeschichte. Mit dem Oeger Carsten Fege (früher VfL Eintracht Hagen) und dem Reher Dirk Singmann (TSG Herdecke) gehören zwei Akteure zum Team, die einst in der 2. Bundesliga ihren Mann standen; Spieler wie Peter Chwalek, Oliver Landsiedel, Faruk Brahimi oder Florian Haacke liefen in der Oberliga auf. Von Verbands- oder Landesligaerfahrung bei zahlreichen anderen Mitgliedern des über 20-köpfigen Kaders gar nicht zu reden.

Wasserballer komplettieren Kader
Und dennoch übt sich Alex Filippelli, sportlicher Leiter der HSG und mit 34 Jahren der Benjamin des Teams, in Understatement: „Ich kenne die Liga nicht gut, aber ganz so schwer dürfte es eigentlich nicht werden.“ Also bitte, Herr Filippelli – keine falsche Bescheidenheit.

Vielleicht liegt seine Zurückhaltung ja in der Tatsache begründet, dass der Mannschaft auch zwei Aktive mit überschaubaren Meriten in dieser Sportart angehören. Karsten Menzel spielte zwar als Kind Handball, dürfte dem gemeinen Fan jedoch eher als langjähriger Bundesliga-Wasserballer des Hohenlimburger Schwimmvereins und Militärweltmeister ein Begriff sein. Auch Thorsten Werner zog als HSV-Torhüter das nasse Element dem Hallenboden bislang vor. Aber gerade diese beiden Verstärkungen zeigen, worum es Filippelli und Co. geht: „Ganz klar: Wir wollen Spaß haben.“

Beim Training wird gekickt
Dementsprechend hart ist die Vorbereitung auf den Saisonstart. Am 6. September empfängt die HSG IV die Mannschaft von HVE Villigst-Ergste III in der Rundturnhalle, sage und schreibe zwei Tage zuvor treffen sich die Hohenlimburger zum ersten Training. Das findet regelmäßig einmal die Woche in der Lenne-Arena statt, womit die Gestaltung der Übungseinheiten klar sein dürfte: Es wird gekickt.

„Alle hatten richtig Bock drauf“
Zur Ehrenrettung der Aktiven sei allerdings ein weiterer Grund für den aus Handballersicht eher ungewöhnlichen Trainingsort genannt. „In der Rundturnhalle gibt es keine freien Einheiten. Und wir wollten auf keinen Fall einer Jugendmannschaft Zeit wegnehmen“, macht Filippelli klar.

Die relativ lockere Einstellung zum Leistungssport sowie die mit nur zwölf Partien überaus kurze Saison trugen ihr Scherflein dazu bei, dass es den Initiatoren Oliver Landsiedel, Hasan Recber und Alex Filippelli nicht schwer fiel, genügend Routiniers für das Projekt zu gewinnen. „Wir brauchten die Jungs gar nicht groß zusammenzutrommeln“, berichtet der sportliche Leiter, „denn alle hatten richtig Bock drauf.“

Sollte die HSG künftig weitgehend komplett antreten, dürften es ihre Gegner schwer haben, als Sieger das Parkett zu verlassen. Eines spricht indes für die Konkurrenz: Bei so manchem Hohenlimburger zwickt’s hier und da doch schon gewaltig. Kein Wunder – bei einem Durchschnittsalter von deutlich über 40 Jahren.

Der Kader der 4. Mannschaft
Folgende Handball-Routiniers nehmen am Projekt „4. Mannschaft“ teil und gehen künftig in der 2. Kreisklasse auf Tore- und Punktejagd:

André Vartmann, Christian Glörfeld, Peter Chwalek, Hrvoje Andjic, Henning Becker, Michael Rademacher, Dirk Singmann, Marco Wohlert, Delef Raffke, Hakan Ofluoglu, Faruk Brahimi, Hasan Recber, Carsten Fege, Ralf Schachulski, Frank Schütte, Martin Tessari, Uwe Dewenter, Florian Haacke, Alex Filippelli, Oliver Landsiedel, Thorsten Werner und Karsten Menzel.