Verkorkster Nachmittag für Schmoll-Sieben

Hohenlimburg. Was für ein verkorkster Sonntagnachmittag für die Handball-Frauen der HSG Hohenlimburg. Statt sich mit einem Sieg über den Tabellennachbarn Gevelsberg-Silschede ins gesicherte Mittelfeld zu schieben, kassierten sie eine deftige 20:33 (8:17)-Packung und fielen auf den drittletzten Platz zurück, der nach Lage der Dinge zumindest nicht direkt zum Klassenerhalt (es droht eine Relegation gegen den Zehnten der Gruppe 3) reicht.

„Das war absolut katastrophal. Wir haben uns kaum gewehrt“, musste Trainer Sascha Schmoll deprimiert konstatieren. Er hatte schon bei den letzten Übungseinheiten eine zu große Lässigkeit verspürt und mutmaßt: „Für harten Abstiegskampf sind einige meiner Spielerinnen nicht gewappnet.“

Natürlich schmerzte das Fehlen von Witte und Funke-Kamann, lag dadurch viel Verantwortung auf Sarah Belimkan, die ihrem Spitznamen „Floh“ zu Beginn alle Ehre machte und zwei schöne Rückraumtore erzielte, dann aber nach ihrem Ausgleich zum 5:5 mit Fußverletzung ausschied. Ein Nackenschlag, mit dem die HSG, obwohl Laura Funke und sogar Daniela Pfeil mitwirkten, völlig überfordert schien. Jedenfalls brachte der Angriff bis zum Seitenwechsel nur noch drei Tore zustande, hämmerte Mandy Linde einen Strafwurf in die zweite Etage, während die spürbar mit jeder gelungenen Aktion selbstbewusster auftretenden Gevelsbergerinnen nach Saltheims 6:9 auf und davon (6:13) zogen und das Match schon vor dem Seitenwechsel zu ihren Gunsten entschieden. Die eigentlich unverzichtbare Linde verharrte nach einem Disput mit Schmoll in Durchgang zwei auf der Bank und erlebte von dort aus mit, wie das Debakel immer größeres Ausmaß annahm. Während den wie aufgedreht wirkenden Gästen fast alles inklusive Tipp-In nach Pfostenwurf gelang, sprang im Gegenzug Saltheims Versuch nach Kontakt mit beiden Torfposten wieder heraus. So stand es nach 47 Minuten 12:28, passte ins negative Bild, dass die getapte Belimkan mit Ellenbogenverletzung endgültig passen musste. Einzig positiver, für Schmoll aber durchaus wichtiger Aspekt: Obwohl hoffnungslos unterlegen, riss sich sein Team in der Endphase zusammen, ließ nicht die Köpfe hängen und konnte tatsächlich noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben, weil plötzlich Carina Fey Torjägerqualitäten entwickelte. Dennoch: Die lange Osterpause könnte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen.

HSG: Ellermann; Vey (4), Saltheim (3), Belimkan (3), Geitebrügge (3), Weidemann (2), Lietz (2), Linde (1), Funke (1), Schmacke (1), Zahn, Geier, Herde, Pfeil.