Abbruch – HSG fühlt sich verschaukelt

Handball: In Minute 50 wird die Partie beim 25:16 für Hohenlimburg beendet
Von Lutz Risse
Hohenlimburg. Es schien alles in trockenen Tüchern – offenbar lagen dieselbigen nicht auf der Hallendecke der Wellinghofener Sporthalle am Lieberfeld. Die Partie der Handball-Landesliga zwischen dem TuS Wellinghofen und der HSG Hohenlimburg wurde in der 50. Minute beim Spielstand von 25:16 für die HSG abgebrochen. Grund: die Hallendecke war undicht und es tropfte – angeblich – Wasser von der Decke. Die Entscheidung jedoch hatte einen faden Beigeschmack, denn alle anderen Begegnungen wurden an diesem Tag zuvor in der Halle ausgetragen. „Wir fühlen uns verschaukelt“, so HSG-Vorsitzender Stephan Willner.

Heimspielatmosphäre
In der Halle herrschte für die Hohenlimburger eine wahre Heimspielatmosphäre. Viele Fans begleiten ohnehin ihr Team zu Auswärtsspielen, an diesem Tag erhielten sie sogar Unterstützung durch die „Green Devils“ des TuS Volmetal. Es passte an diesem Tag alles – bis zur ominösen 50. Spielminute. „Ich möchte natürlich nicht, dass sich irgendein Spieler verletzt“, sagte Stephan Willner im Gespräch mit dieser Zeitung. „Aber auf dem Hallenboden war einfach nichts. Auch der Wischer war trocken. Ich kann das nicht nachvollziehen.“ Willner überzeugte sich nach dem Spielabbruch selbst davon. Niemand aus dem Hohenlimburger Lager verstand, wie 50 Minuten Handball gespielt werden konnte und letztlich die Partie abgebrochen wurde.

„Ich habe auch mit den Spielern gesprochen. Die haben sich über die Entscheidung totgelacht“, so Willner weiter. Insgesamt brachte die HSG 150 Fans mit in die Halle, die ebenfalls stinksauer waren, hatten schließlich Eintritt bezahlt. Die Emotionen kochten nach dem „Abpfiff“ hoch.

Sport nur noch Nebensache
Sportlich haben die Hohenlimburger ihren Gegner aus Wellinghofen, der über die beste Abwehr der Liga verfügt, klar beherrscht. Über 11:5 (5.) setzte sich die HSG bis zur Pause auf 16:8 ab, führte nach 40 Minuten mit 20:13. Aber das geriet in dem Tohuwabohu zur Nebensache.

Und wie wird das Spiel gewertet? Der sportliche Leiter der HSG, Alex Filippelli, nahm sofort Rücksprache mit Staffelleiter Hilmar Schöler. Der Sachverhalt wird jetzt geprüft. Die Statuten sagen, dass bei Nichtbespielbarkeit der Halle ein Wiederholungsspiel erfolgen muss. Sehr bitter, wenn so die Aufstiegsfrage entschieden würde. „Sollte auf Neuansetzung entschieden werden, leiten wir rechtliche Schritte ein“, sagte Alex Filippelli.