Keine Neuansetzung – HSG bekommt Punkte

Nach dem Spielabbruch: Handballer des TuS Wellinghofen verzichten auf Spielwiederholung

Von Lutz Risse
Hohenlimburg. „Ich habe immer noch Wut im Bauch“, so Alex Filippelli, sportlicher Leiter der Handballer der HSG Hohenlimburg, am gestrigen Montagmorgen. So ging es so manchem Funktionär oder Aktiven der Landesliga-Männer am gestrigen Tag. Zu Erinnerung: das Spiel beim TuS Wellinghofen wurde beim Spielstand von 25:16 (50.) für Hohenlimburg abgebrochen, weil Wasser durch die Hallendecke tropfte.

„Wir fühlen uns verschaukelt“, grantelte HSG-Vorsitzender Stephan Willner. Der Präses ging nach der Intervention des TuS und dem damit verbundenen Abbruch selbst auf das Spielfeld und prüfte, ob ein Abbruch wirklich nötig war. „Da war einfach nichts“, ärgerte er sich, wie auch 150 mitgereiste Fans, maßlos.

So geriet der Sport in den Hintergrund. Zum Leidwesen der Hohenlimburger, denn die lieferten gegen die beste Abwehr der Liga eine bärenstarke Leistung ab. Eigentlich war es nicht denkbar, dass der TuS die Partie noch einmal hätte drehen können. Neun Tore in zehn Minuten aufholen? Nicht gegen diese klasse Hohenlimburger Mannschaft. Via Facebook dankte HSG-Coach Sascha Simec – der schaltete am Sonntagabend übrigens sein Handy aus und war stocksauer – den Fans für die tolle Unterstützung und bat darum, wieder nach vorne zu schauen. Schließlich steht am Samstag das nächste Heimspiel gegen TuS Volmetal II an (19 Uhr).

Einen ähnlichen Fall, allerdings mit einem anderen Ausgang, gab es am Wochenende beim Oberliga-Spiel zwischen ASV Senden und HSG Menden-Lendringsen. In Minute 36 – es stand 19:17 für Menden – monierte ein ASV-Offizieller, dass die Partie wegen eines Wasserschadens abgebrochen werden müsse. Aber die Schiedsrichter ließen sich auf die Intervention nicht ein und veranlassten vielmehr, dass die Partie fortgesetzt werden konnte.

Diese Zeitung nahm Kontakt mit Hilmar Schöler auf, Staffelleiter der Landesliga, Gruppe 4. Zunächst hatte er keine guten Nachrichten für die HSG Hohenlimburg. „In einem solchen Fall bleibt mir nach dem Regelwerk nichts anderes übrig, als die Partie neu anzusetzen“, so Schöler. „Das muss ich auch tun, wenn bei einem Spiel in der 59. Minute die Lichtanlage in der Halle ausfällt.“

Allerdings sagte TuS-Trainer Henning Becker bereits nach dem Spielabbruch, dass Wellinghofen auf eine Wiederholung verzichten will. „Sobald ich das schriftlich habe, werde ich das Spiel für Hohenlimburg werten. Allerdings ohne Tore“, so Hilmar Schöler.

Laut SIS-Handball ist das am gestrigen Abend noch geschehen. Die Partie wurde mit 0:0 Toren und 2:0 Punkten für die HSG gewertet. Die HSG ist momentan Spitzenreiter.