1. Herren: Gute Abwehr kauft Schwerte früh Schneid ab

Handball: Landesligist HSG Hohenlimburg ist wieder in der Spur. 35:26-Sieg vor heimischer Kulisse
Von Bernd Großmann

Hohenlimburg. Die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg sind wieder in der Spur: Eine Woche nach dem 25:24-Zittersieg über Kellerkind Soest II präsentierte sich der Tabellenzweite gegen den zuletzt zweimal siegreichen Lokalrivalen HSG Schwerte/Westhofen deutlich verbessert und bleibt nach einem souveränen 35:26 (20:14)-Erfolg dem gegen Hagen III erfolgreichen Spitzenreiter aus Halingen auf den Fersen.

„Man hat gemerkt, dass die Grippewelle überwunden ist. Die Jungs haben aber auch mental das Tal der Tränen verlassen“, freute sich Chefcoach Sascha Simec über eine unverkennbare Leistungssteigerung.

Das war im Vorfeld keineswegs abzusehen, denn es gab durchaus Personalprobleme. So fiel neben Patrick Arlt auch der erkrankte Kreisläufer Julian Pallasch aus, hatte sich Keeper Sven Mang im Training den Fuß umgeknickt, so dass unerwartet der gerade erst aus dem Urlaub zurückgekehrte Ulf Hering zwischen die Pfosten musste. Die „Stellvertreter“ erledigten ihren Job jedoch hervorragend. Hering war von Beginn an hellwach und vereitelte etliche Schwerter Torwürfe. Und Jannik Hollatz nutzte seine Einsatzzeit mit der persönlichen Saisonbestmarke von fünf Treffern.

Körperlich besser

Überhaupt waren die Hohenlimburger Angreifer, gestützt auf eine engagierte und dem Gast früh den Schneid abkaufende Abwehrarbeit, prächtig aufgelegt. So merkte man insbesondere Spielmacher Thomas Strohhammer und Philipp Wittke an, dass sie körperlich deutlich besser drauf waren als in der „Grippephase“. Ungewohnt torhungrig, sprich durchsetzungsstark, erwies sich zudem Kapitän Bogdan Wittke.

Lob für Geisler

Das größte Lob des diesmal allein seine gewohnte Rolle als Coach ausübenden Simec aber erntete Rechtsaußen Marc Geisler. Der füllte nämlich nicht nur seinen Spezialauftrag gegen den zuletzt zwölfmal erfolgreichen Schwerter Konterspezialisten Denissov perfekt aus – der Linksaußen traf erst, als Geisler eine Pause brauchte -, sondern glänzte selbst mit sechs Feldtoren. All diese Faktoren führten dazu, dass die Zuschauer auf den bestens gefüllten Rängen eine zwar unterhaltsame und hochklassige, aber auch recht spannungsarme, weil zu einseitige Landesliga-Partie geboten bekamen. Über 4:1 und 10:4 setzte sich der Tabellenzweite auf 13:6 ab und beschloss die torreiche erste Hälfte mit einem Polster von sechs Toren.

Natürlich wollten sich die Ruhrstädter nicht so ohne weiteres geschlagen geben. Der Halblinke Paukstadt demonstrierte seine Gefährlichkeit, Mittelmann Nickolay führte dynamisch Regie und verwandelte die Strafwürfe. Und auch die vermeintlich schwächere rechte Seite mit Yaltzis und Ablas trug wesentlich dazu bei, dass der zweite Durchgang ausgeglichener verlief.

„Das war ein merkwürdiger Verlauf. Wir haben eigentlich alles im Griff, aber plötzlich steht es 28:24“, sah Simec eine kurze Aufholphase der Schwerter, die sechs Minuten vor Schluss fast auf Schlagdistanz herangekommen waren.

Die nötige Reaktion der Hohenlimburger war eines Titelkandidaten absolut würdig. Sie zogen das Tempo an, verteidigten deutlich aggressiver und kamen so über die erste und zweite Welle noch zu einem 9:2-Lauf, der die Kräfteverhältnisse an diesem Abend korrekt ausdrückte.