Fern-Duell um den Verbandsliga-Aufstieg

In der Handball-Landesliga könnte am Wochenende die Entscheidung um die Meisterschaft fallen
Von Mark Sonneborn

Hohenlimburg. „Halingen hat verdient gewonnen. Wir gratulieren zum Aufstieg. Aber wenn die stolpern, sind wir da“, meinte Hohenlimburgs Trainer Sascha Simec nach dem Rückspiel, dass die HSG Hohenlimburg am 28. Februar beim TV Halingen mit 25:29 verloren hatte. Die Meisterschaft in der Handball-Landesliga und somit auch der Aufstieg die Verbandsliga schien entschieden, da Halingen als Spitzenreiter auch den direkten Vergleich gewonnen hatte. Nun aber unterlag die Westfalia im Mendener Stadtderby beim TV Schwitten mit 18:21 und steht mit der HSG Hohenlimburg punktgleich an der Spitze (44:4 Punkte).

Am Wochenende könnte die Entscheidung um den Aufstieg fallen. HSG-Trainer Simec geht davon aus. Er reist nun mit seinem Team zum Tabellendritten TV Schwitten. „Verlieren wir da, ist die Kuh vom Eis. Gewinnen wir aber, maximieren wir den Druck auf Halingen“, so Simec. Die Westfalia spielt erst am Sonntag beim Tabellenvierten TuS Wellinghofen. „Wir werden sehen, was dort der beste Angriff der Liga gegen die beste Abwehr der Liga ausrichtet“, ist der HSG-Trainer gespannt. Er geht davon aus, dass sich auch diesmal wieder große Fangruppen in Bewegung setzen werden. „Unsere Fans wissen, dass wir deren Unterstützung brauchen, und das gerade in Schwitten, der für mich höchsten Auswärtshürde. Zudem ist Schwitten nicht weit weg.“

An Spannung ist das Saisonfinale wohl kaum zu überbieten: „So eine Tabellensituation hab ich noch nicht oft erlebt. Beide Teams haben eine gute Saison gespielt, und wer am Ende aufsteigt, hat es auch verdient“, betont Sascha Simec. Natürlich haben es die Halinger auch nach dem Patzer gegen Schwitten noch selber in der Hand. Gewinnt das Team von Trainer Christoph Gutzeit in Wellinghofen und das letzte Saisonspiel im Anschluss zu Hause gegen TuS Volmetal II, ist der Aufstieg sicher. „Und eine Relegation wird es in der Landesliga nicht geben. Der Meister steigt auf. Sollten wir es nicht schaffen, dann greifen wir eben in der nächsten Saison wieder an“, kündigt Simec an.

Zwei Busse angemietet

Halingens-Trainer Gutzeit sieht dem Saisonfinale gelassen entgegen. „Es kann viel passieren, ohne dass die Entscheidung fällt.“ Er wähnt sich auch nach Siegen von beiden Mannschaften am kommenden Wochenende nicht auf der sicheren Seite. „Unser Gegner am letzten Spieltag hat eine ganz andere Motivation als die SG Schalksmühle-Haler II, gegen die die Hohenlimburger spielen. Wir spielen gegen TuS Volmetal II. Ich habe von einer Freundschaft zwischen dem TuS und der HSG gehört, die nun wieder aufleben soll“, erwartet Gutzeit am letzten Spieltag noch einmal scharfen Gegenwind. Erstmal aber muss Halingen am kommenden Spieltag mitziehen. Und da will der Verein nichts dem Zufall überlassen. „Wir haben zwei Busse angemietet, damit viele Fans mitkommen können. Ich selber freue mich natürlich über jeden einzelnen Fan, der mitkommt nach Dortmund-Wellinghofen.

Während Simec es eher als Vorteil ansieht, schon einen Tag vor der Westfalia anzutreten, macht es auch Gutzeit nicht als Nachteil aus, nachziehen zu müssen: „Das ist doch wie im Fußball-Europapokal: Der Gegner legt vor, wir können drauf reagieren.“

„Wenn alles normal läuft, lässt sich Halingen den Aufstieg nicht mehr nehmen. Halingen hat zweimal gegen uns gewonnen und hätte den Aufstieg verdient. Aber auch wir haben eine super Saison gespielt. Hätte man mir vorher gesagt, dass wir am Ende mit nur vier Minuspunkten dastehen, hätte ich das nicht geglaubt. Wir haben in Schwitten das schwierigere Auswärtsspiel. Wir haben zwar noch ein Fünkchen Hoffnung, aber die Chancen auf den Aufstieg sind minimal“, ist sich Hohenlimburgs Sportleiter Alex Filippelli im Klaren.