Vorberichte: 1. Herren ist beim Spitzenreiter klarer Außenseiter

Simec-Sieben will dem Topteam der Handball-Verbandsliga ein Bein stellen. Nur Kapitän Wittke fehlt.

Ho­hen­lim­burg. Zu un­ge­wohn­ter Zeit, am heu­ti­gen Frei­tag um 20.30 Uhr, war­tet in der Sport­hal­le Ha­che­ney die wohl größt­mög­li­che Her­aus­for­de­rung auf die Ver­bands­li­ga-Hand­bal­ler der HSG Ho­hen­lim­burg, sind sie doch zu Gast beim in die­ser Sai­son erst ein­mal be­sieg­ten Spit­zen­rei­ter OSC Dort­mund.
„Von der Mo­ti­va­ti­ons­la­ge her ist es für mich das ein­fachs­te Match, denn mei­ne Jungs bren­nen na­tür­lich dar­auf, ih­re der­zeit glän­zen­de Ver­fas­sung zu be­stä­ti­gen. Sie wer­den al­les ge­ben, um dem Top­team der Li­ga ein Bein zu stel­len“, muss sich Trai­ner Sa­scha Si­mec um die rich­ti­ge Ein­stel­lung sei­ner Schütz­lin­ge kei­ne Sor­gen ma­chen. Ob­wohl die HSG nach drei Sie­gen in Se­rie das Prä­di­kat „Mann­schaft der Stun­de“ ver­dient und zu­letzt in Hat­tin­gen beim 40:36 nicht nur durch ei­ne ag­gres­si­ve Ab­wehr, son­dern auch ei­ne dy­na­mi­sche An­griffs­leis­tung im­po­nier­te, schlüpft sie nun in die Au­ßen­sei­ter­rol­le.
„Der OSC hat al­le Geg­ner be­siegt, ge­gen die wir bis­lang ver­lo­ren ha­ben“, lau­tet die eben­so schlich­te wie ein­leuch­ten­de Be­grün­dung von Si­mec. Al­ler­dings sind die per­so­nel­len Vor­aus­set­zun­gen auch deut­lich bes­ser als beim holp­ri­gen Sai­son­start, weil die län­ger aus­ge­fal­le­nen Fe­lix Bau­er und Dario Goe­bels in­zwi­schen fit sind und ne­ben Phil­ipp Witt­ke da­für sor­gen, dass der ak­tu­ell bes­te Tor­jä­ger der Li­ga, Max Hei­nemann, die nö­ti­ge Un­ter­stüt­zung im Rück­raum er­hält. Auch Spiel­ma­cher Ni­k­las Stroh­ham­mer, die bei­den Kreis­läu­fer Ju­li­an Pal­lasch und Jan­nik Hol­latz und Links­au­ßen Tom Ma­schin wei­sen ei­nen deut­li­chen Auf­wärts­trend auf, zu­dem hat sich Kee­per Da­ni­el Pav­la­ko­vik als glän­zen­de Al­ter­na­ti­ve zu Stamm­kee­per Ulf He­ring ent­wi­ckelt.

Enor­me De­fen­siv­stär­ke

Wie schon in Hat­tin­gen muss Ka­pi­tän Bo­dgan Witt­ke nach ei­ner Schul­te­r­eck­ge­lenks­spren­gung pau­sie­ren, wird bes­ten­falls im letz­ten Hin­run­den­match wie­der mit­wir­ken kön­nen. Al­ler­dings kehrt Ro­man Köck ins Auf­ge­bot zu­rück, bie­ten sich so­mit hin­rei­chend Al­ter­na­ti­ven im Rück­raum. „Dort­mund hat ei­ne enorm er­fah­re­ne und gut auf­ein­an­der ab­ge­stimm­te Mann­schaft, die, wie wir, aufs Kol­lek­tiv setzt und dank gro­ßer Ka­der­tie­fe ei­ne durch­gän­gig enor­me De­fen­siv­stär­ke be­sitzt“, kommt für Si­mec kei­nes­wegs über­ra­schend, dass der OSC die Ta­bel­le mit drei Punk­ten Vor­sprung auf Berg­ka­men und Sie­gen an­führt. Al­ler­dings fällt der star­ke Halb­lin­ke Pa­trick Hoff­mann aus. Da­her wird die HSG-De­ckung so­mit ihr Haupt­au­gen­merk auf Goal­get­ter Phil­ipp Schür­mann und den oft von ihm be­dien­ten Ex-Ha­ge­ner Kreis­läu­fer Ni­ki­ta Maystren­ko rich­ten, oh­ne die an­de­ren As­se wie Lich­te, Po­lin­ski oder Flü­gel­flit­zer Le­pi­ne zu ver­nach­läs­si­gen. „Wenn bei uns wie in Hat­tin­gen über wei­te Stre­cken al­les zu­sam­men­passt, ha­ben wir ei­ne klei­ne Chan­ce auf ei­nen wei­te­ren Bo­nus zum Klas­sen­ver­bleib“, stellt Si­mec klar, dass er sich nach wie vor nur auf den Ab­stand zu den un­te­ren Rän­gen kon­zen­triert. Und der ist mit vier Zäh­lern noch al­les an­de­re als be­ru­hi­gend.

Die Lan­des­li­ga-Frau­en der HSG, ei­gent­lich in ei­ner Art Über­gangs­sai­son nur auf ei­nen Mit­tel­feld­platz aus­ge­rich­tet, ha­ben ur­plötz­lich Blick­kon­takt zur Spit­zen­grup­pe, die sich un­ter­ein­an­der die Punk­te ab­ge­jagt hat, wäh­rend die HSG ih­re Matches ge­gen „Kel­ler­kin­der“ sou­ve­rän ge­wann. Zu­dem steht in­zwi­schen fest, dass die ver­meint­lich ver­lo­re­ne ers­te Heim­par­tie ge­gen Ti­tel­kan­di­dat Sund­wig-Wes­tig we­gen ei­nes Schieds­rich­ter­feh­lers in den Schluss­se­kun­den neu an­ge­setzt wird – ver­mut­lich noch vor Weih­nach­ten. Bei nur noch ei­nem Mi­nus­zäh­ler Ab­stand zu Ta­bel­len­füh­rer Ge­vels­berg-Sil­sche­de gilt es nun, die Gunst der Stun­de zu nut­zen und am Sams­tag (17 Uhr) in Kier­s­pe beim Dritt­letz­ten SG Kier­s­pe-Mein­erz­ha­gen den Sie­ges­zug fort­zu­set­zen. Zwar feh­len Trai­ner Rolf Fun­ke und des­sen Ehe­frau Na­tha­lie, aber der so­mit dies­mal al­lein als Coach fun­gie­ren­de Mi­ke Rup­pen­stein gibt sich den­noch op­ti­mis­tisch: „Un­ser Ka­der ist breit ge­nug auf­ge­stellt, um auch oh­ne die Haupt­schüt­zin kon­kur­renz­fä­hig zu sein.“ Er setzt da­bei vor al­lem auf die Rück­rau­mach­se mit Ni­na Hil­le­brecht, Nor­ma Bau­er und Ca­ri­na Voss so­wie der in der Form ih­res Le­bens spie­len­den Na­di­ne Gei­te­brüg­ge.

Damen-Reserve reist zum Titelkandidaten Netphen II
 Die zwei­te HSG-Da­men­mann­schaft steht vor ei­ner denk­bar un­be­que­men Auf­ga­be, denn sie muss am Sams­tag (19.40 Uhr) nach lan­ger An­rei­se beim Be­zirks­li­ga-Ti­tel­kan­di­da­ten TVE Net­phen II an­tre­ten.

Die Kreis­li­ga-Re­ser­ve, die letz­ten Sams­tag im Kreis­po­kal in Schwit­ten gut mit­ge­hal­ten hat­te, ist am Sonn­tag (11 Uhr) zu Gast beim zwei Punk­te schlech­ter ge­stell­ten HV Sun­dern. Die wei­te­ren Her­ren­teams ha­ben spiel­frei.