Vorberichte: HSG will zu alten Tugenden zurückkehren
Hohenlimburg. Hardcore-Fans der HSG Hohenlimburg können sich an diesem Wochenende fast alle Handballteams live bei der Arbeit anschauen, denn die unterklassigen Mannschaften sind heute ab 14 Uhr in der Rundturnhalle aktiv, während die Frauen heute Abend erst um 20.30 Uhr im Landesliga-Kreisderby zu Gast bei Neuling SG DJK Bösperde sind. Und die Verbandsliga-Herren müssen sogar bis morgen um 18 Uhr warten, ehe sie beim Verbandsliga-Schlusslicht HC Westfalia Herne um ganz wichtige Punkte für den Klassenerhalt kämpfen können.
Die wichtigste Personalie zuerst: Die Befürchtungen, Linkshänder Max Heinemann habe einen Kreuzbandriss erlitten, haben sich nicht bestätigt. Nach der MRT-Untersuchung besteht sogar Hoffnung, dass der HSG-Hauptschütze Mitte März wieder auflaufen kann. Ganz ähnlich sieht die Diagnose für Linksaußen Tom Maschin aus, der sich ja wie Heinemann in Siegen am Knie verletzt hat.
Dezimiertes Aufgebot
So sehr sich Chefcoach Sascha Simec über diese Nachrichten freut – aktuell helfen sie ihm nicht weiter, muss er mit dezimiertem Aufgebot in die einzige Verbandsliga-Halle mit Harzverbot reisen. „Natürlich haben wir uns auf diese Besonderheit vorbereitet, aber ich will das nicht zum Kernthema machen. Wir sind ohnehin keine Mannschaft, die ihre Tore überwiegend aus der zweiten Reihe erzielt. Und letzte Saison haben wir sowohl in Arnsberg als auch in Warstein gewonnen, gibt es also keinen Grund zum Jammern“, will Simec keine negativen Gedanken aufkommen lassen.
Das Hinspiel hatte die HSG mit 37:32 gewonnen, dabei ihren ersten Saisonsieg gelandet. Und weil auch der Rückrundenstart zwei Niederlagen bescherte, soll die Partie in Herne einen weiteren Wendepunkt bringen. Daheim ist die Westfalia zwar grundsätzlich eine Macht, aber seit der Verletzung von Spielertrainer Tim Bauer läuft spielerisch wenig zusammen, gab es aus den letzten sechs Spielen nur einen Punkt, dafür gleich drei Niederlagen mit zweistelligem Toreabstand.
„Wenn Bauer dabei ist, wird es für uns ungleich schwerer, aber das können wir nicht beeinflussen. Wir richten uns auf ein Kampfspiel mit höchster Intensität ein, denn Herne steht unter enormem Erfolgsdruck und wird alles in die Waagschale werfen“, prognostiziert Simec. Da die in Siegen fehlenden Dario Goebels, Marc Geisler und Keeper Ulf Hering wieder an Bord sind, hat er hinreichend Wechselmöglichkeiten, stellt aber klar: „Wir müssen uns unbedingt steigern, zu unseren alten Tugenden zurückkehren, mit größter Leidenschaft verteidigen und unser Tempospiel aufziehen. Nur so werden wir Erfolg haben.“
Schwer zu knacken
Nach dem kurzfristigen Ausfall des Heimspiels gegen Titelkandidat Gevelsberg-Silschede wegen reichlich spät entdeckter Hallen-Doppelbelegung hatten die Landesliga-Frauen der HSG eine unverhoffte Pause. Vermutlich wird diese Partie am 16. Februar nachgeholt. Die heutige Aufgabe bei Aufsteiger SG DJK Bösperde erscheint deutlich leichter, aber Trainer Rolf Funke warnt: „Die sind vor eigenem Publikum nur schwer zu knacken.“ Tatsächlich konnten in Bösperde bislang nur Lüdenscheid und Sundwig-Westig einen Sieg landen, darf also das 35:20 der Hinserie, als Bösperde nur mit einem Minikader nach Hohenlimburg kam, keineswegs als Maßstab dienen. Personell kann Funke aus dem Vollen schöpfen, würde aber gerne seine noch angeschlagene Ehefrau Natalie Funke-Kamann weiter schonen.
Das pralle Heimspielprogramm wird heute mit der Partie der vierten Herrenmannschaft gegen Menden-Lendringsen III eröffnet. Um 15.30 Uhr kämpft die Kreisliga-Reserve gegen den Aufsteiger VfL Platte Heide darum, ihre tolle Erfolgsserie fortzusetzen. Und besondere Bedeutung hat die abschließende Partie zwischen der HSG-Dritten und Bösperde II (Beginn 18.45 Uhr), treffen hier doch zwei Anwärter auf den Kreisliga-Aufstieg aufeinander.