„HSG zeichnet sich durch Zusammenhalt aus“

Oliver Thielen war von 1999 bis 2001 Trainer der Handball-Herren. Heute betreibt er ein Fitnessstudio

Hohenlimburg/Iserlohn. Von 1999 bis 2001 war er mit Frank Krefting Trainer der ersten Handball-Männer-Mannschaft der HSG Hohenlimburg. Abgerissen ist der Kontakt von Oliver Thielen – damals noch unter dem Nachnamen Nawrozki bekannt – zur HSG nie. Heute ist der 44-Jährige Inhaber/Geschäftsführer des Fitness-, Rücken- und Abnehmzentrums „Go! Sports“ in Iserlohn. Mit dieser Zeitung hat er sich zu einem Interview getroffen.

Oliver, wie sieht Ihr Kontakt zur HSG denn heute aus? 

Oliver Thielen: Die Damen- und Herren-Teams machen hier jeden Sommer ihre Vorbereitung, auch die weibliche A-Jugend ist schon hier gewesen. Das lief schon unter der Zeit von Oliver Landsiedel als Trainer so. Heute ist die Zusammenarbeit mit Rolf Funke und Sascha Simec genau so hervorragend. 

Wann haben Sie das Fitnessstudio übernommen und wie kam es dazu? 

Das war 2007. Studiert habe ich Geografie, Englisch und Sport auf Lehramt, habe aber in dem Beruf nie gearbeitet. Ich bin auf der Fitness-Schiene geblieben, habe erst in Köln in einem Club gearbeitet und dann ein paar Jahre in der Fitness-Industrie, ehe mir die Geschäftsführung bei ,Go!Sports’ angeboten wurde. 

Wie groß ist das Studio und was unterscheidet es von anderen Fitnesszentren? 

Von der Fläche her 1800 Quadratmeter. Positioniert haben wir uns in den Bereichen Abnehmen und Rückenproblemen. Beim Thema Abnehmen spielt die Ernährung eine tragende Rolle, etwa 70 Prozent. Ohne sich richtig zu ernähren, kann man so viel trainieren wie man möchte. Natürlich kommt auch das klassische Fitnessgeschäft wie Muskeltraining hinzu. Bei uns wird man weniger den 17-Jährigen antreffen, der sich bewegen möchte. Die gehen meist in Discounter, wo es allerdings an Beratungsqualität fehlt. Der Altersdurchschnitt der Kunden bei uns liegt etwa bei 45 Jahren. Meist sind sie, wie gesagt, mit einer Problembehandlung bei uns. Wir beraten sie aber auch bei gesundheitlichen Einschränkungen. 

Wie lang ist etwa Ihr Arbeitstag? 

Wir haben täglich geöffnet, meistens sind es zwölf Stunden, vielleicht auch mal zehn. 

Haben Sie dann noch Zeit für Hobbys? 

Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, da Sport immer mein Hobby war. Insofern vermisse ich das nicht. Liebe Deinen Job, und Du musst nie wieder arbeiten. 

Haben Sie denn Gelegenheit, noch Spiele der HSG zu verfolgen? 

Sicherlich nicht jede Woche und auch nicht jedes Heimspiel, aber ich schaue mir auf jeden Fall Spiele an. Meistens mehr die Begegnungen von der Damenmannschaft, da sie das ganze Jahr über hier im Studio ist, daher ist die Affinität zu diesem Team höher. Dort gibt es auch eine geringere Fluktuation. Natürlich gucke ich mir auch die Partien der Herren an. 

Werden Sie auch mal um Rat gefragt? 

Rat kann man das nicht nennen, das haben Rolf Funke und Sascha Simec auch nicht nötig. Sicherlich findet dann und wann auch ein Austausch statt. Ich habe bei Gustl Wilke gelernt, und einige der damaligen Philosophien sind auch heute noch gültig. Ich habe sehr abwehrorientiert gearbeitet. Ich tausche mich etwa mit Sascha Simec und Physiotherapeut Florian Haacke aus, um Spieler einzuschätzen, beispielsweise wo in der Physis noch Schwachpunkte sind. So kann man die Schulter oder das Knie des jeweiligen Spielers stabilisieren. Mit Rolf Funke läuft das genau so. Das funktioniert sehr gut, weil alle Leute vom Fach sind. 

Haben Sie selbst noch Zeit, den Handball in die Hand zu nehmen? 

Aus Jux, beim Bernie-Grossmann-Turnier oder bei einem Jedermann-Turnier. Das mache ich dann, um die Leute von früher wiederzutreffen. 

An was erinnern sie sich an Ihre Zeit als Trainer gerne zurück? 

Damals wie heute zeichnet sich Hohenlimburg durch den familiären Zusammenhalt aus, sowohl auf als auch neben dem Spielfeld. Die Mannschaften harmonieren untereinander. Es gibt viele Aktionen, und das ist einfach toll. Das macht den Verein auch für externe Spieler attraktiv.