Erste verabschiedet sich aus dem Aufstiegsrennen

Hohenlimburg. War das schon der endgültige Abschied vom Titelrennen für die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg? Beim Aufstiegs-Mitfavoriten SG Schalksmühle-Halver II zu verlieren, ist grundsätzlich kein Paukenschlag, aber die Art und Weise, wie sich der im Angriff diesmal weitgehend überzeugende Ex-Verbandsligist beim 37:41 (16:22) defensiv präsentierte, lässt wenig Optimismus zu. 41 Gegentore (die meisten seit dem sagenhaften 40:51 gegen Schwerte im Frühjahr 2012) für die bislang beste Abwehr der Liga sind einfach indiskutabel. Das Endergebnis schmeichelte den Gästen sogar, hatten sie doch nach 48 Minuten schon mit zehn Toren (25:35) hinten gelegen und somit frühzeitig alle Siegchancen verspielt.

„Die Analyse ist diesmal ganz einfach. Wenn man ohne Abwehr und Torhüter spielt und so gut wie keinen Zweikampf für sich entscheidet, kann man selbst mit 37 eigenen Toren nicht gewinnen“, fasste HSG-Coach Sascha Simec in ebenso kurzen wie zutreffenden Worten das turbulente Geschehen in der mit 250 Zuschauern (darunter 50 aus Hohenlimburg) gefüllten Halveraner Sporthalle zusammen.

Als objektiver Betrachter konnte man das blitzschnelle Umschaltspiel der Schalksmühler und ihre dynamischen Abschlüsse von allen Positionen bewundern, als HSG-Fan hingegen nur den Kopf schütteln darüber, mit wie wenig Aufwand die SG zu freien Würfen kam.

Zunächst hielt Hohenlimburg noch voll dagegen, weil ebenfalls hochprozentig abgeschlossen wurde. Max Heinemann (2) und der per Konter erfolgreiche Jonas Bovensmann sorgten nach einem Dreierpack sogar für eine zwischenzeitliche 9:8-Führung, die der sprungstarke Tristan Wünnemann zum 10:9 bestätigte.

Hausherren lauern auf Fehler

Allmählich aber neigte sich die Waage zugunsten der Hausherren, die nur darauf lauerten, dass ein HSG-Angriff durch Fehlwurf oder technischem Patzer ins Leere gehen würde. Die Hohenlimburger hatten gar keine Zeit, sich über die „glockenfrei“ am Kreis scheiternden Jannik Hollatz oder Felix Bauer zu ärgern, durften wenige Sekunden später schon wieder den Mittelanwurf ausführen, weil die SG im Gegenzug unbarmherzig getroffen hatte.

Bis zum 17:15 (22.) blieb es ein Duell auf Augenhöhe, aber die Endphase der ersten Hälfte leitete die Vorentscheidung zugunsten der Pfaffenbach-Schützlinge ein, denn sie zogen trotz der Roten Karte für Benedikt Walter (27.) nach Foul an Bauer innerhalb weniger Minuten auf 22:16 davon und setzten ihre Überfalltaktik auch im zweiten Abschnitt konsequent fort. Dabei entwickelte sich der erste jetzt eingesetzte Linkshänder Nils Leicht als größter HSG-Schreck, kam scheinbar – nomen est omen – ganz leicht bei neun Wurfversuchen zu neun Toren – eine Ausbeute, von der die allerdings auch besser bekämpften Hohenlimburger Flügelspieler nur träumen konnten.

Die vor Spielbeginn so lautstarken Gästefans verstummten, weil auch noch der kleine Rückraumakteur Jannik Landwehr mit seinen stets gleichen Würfen ins Torwarteck den (ebenso wie René Kind) indisponierten Daniel Pavlakovik überwand. „Da hat wohl das Videostudium gefehlt“, schmunzelte SG-Trainer Dirk Pfaffenbach, der seiner Mannschaft eine 50 Minuten lang herausragende Leistung bescheinigte und dabei durchaus auch noch ein Lob für die unterlegenen Gäste parat hatte. „So hohes Tempo gibt es auch in der Verbandsliga selten“, sagte er anerkennend nach dem Spiel.

Der HSG muss man zugute halten, dass sie trotz einiger Handicaps (Heinemann war platt, der wirkungslose Wittke längst draußen) keineswegs aufsteckte, sogar so etwas wie die „zweite Luft“ bekam. Antonio Bogdanic, Wünnemann und der spät eingewechselte Matthias Zimny machten Dampf, jetzt wurde auch gut über Kreisläufer Jannik Hollatz gespielt und so ein letztlich noch respektables Resultat erreicht.

SG Schalksmühle II – HSG Hohenlimburg41:37 (22:16)

 
SG-Tore: Leicht (8), Landwehr (6), Potberg (5), Meisterjahn (5), Wiggershaus (5), Walter (4), Lux (4), Pottkämper (3), Trimpop (1).

HSG: Kind, Pavlakovik; Heinemann (9/6), Wünnemann (6), Bogdanic (6), Hollatz (5), Bovensmann (3), Zimny (3), Köck (2), Jacob (1), Maschin (1), Bauer (1), Wittke. 

Schiedsrichter: Röhrle/Rust.