Gala-Vorstellung der 1. Herren

Hohenlimburg. Zuletzt hatte es bei den Landesliga-Handballern der HSG Hohenlimburg viel Ärger gegeben. Gegen die Reserve der Sauerland-Wölfe aber gab es einen versöhnlichen Jahres-Abschluss.
Selten hatten die Handball-Fans der HSG Hohenlimburg in diesem Jahr so viel Spaß an ihrer Mannschaft. Obwohl personell gebeutelt (neben den ausgestiegenen Bogdanic und Heinemann fehlten ja auch Wünnemann, der krank gemeldete Köck und Pallasch, zudem verletzte sich Rechtsaußen Jacob gleich bei seiner ersten Aktion am Knöchel), brannten sie gegen die allerdings auch lustlos wirkende Reserve des Oberligisten SG Menden Sauerland ein Feuerwerk ab und sorgten mit einem 35:17 (18:7)-Kantersieg bei nun 16:8-Punkten und Platz vier für einen versöhnlichen Abschluss.

Endlich gab es in der Rundturnhalle die so oft beschworene und allzu selten umgesetzte Vollgasveranstaltung, sprühten alle eingesetzten Akteure vor Spielwitz und Ehrgeiz, wurde der Drittletzte der Landesliga-Tabelle regelrecht abgeschossen.
Das Video dieser Partie dient als optimale Bewerbungsvorlage für einen ja trotz eifriger Suche noch nicht gefundenen Trainernachfolger für Sascha Simec.

Bauer blendend aufgelegt

Das Interimsgespann Faruk Brahimi/Sebastian Marks konnte im Gegensatz zum ersten Einsatz gegen Schwerte/Westhofen oder der verlorenen Partie in Arnsberg seine Nerven schonen, denn schon nach neun Minuten war klar, dass die makellose Heimbilanz der HSG eine Fortsetzung finden würde.
Mit gehaltenem Siebenmeter plus Nachwurf setzte Keeper René Kind ein Zeichen, und seine Vorderleute machten binnen 120 Sekunden aus einem 2:2 durch vier klassische Gegenstöße ein 6:2 und sorgten für beste Stimmung auf den Rängen. Pflichtgemäß nahm Mendens erneut nur von draußen dirigierende Spielertrainer Trainer Tihomir Knez ein Auszeit, aber an der Dominanz der Hohenlimburger änderte sich nichts.

Fünferpack von Wittke

Im Gegenteil: Mit einem Fünferpack, den Kapitän Phillipp Wittke einläutete und der blendend aufgelegte Felix Bauer zum 11:3 beschloss, bauten sie die Führung weiter aus. Und es ging bis zum Seitenwechsel weiter nur in eine Richtung. Der erstmals im Landesligateam eingesetzte Spielmacher-Routinier Thomas Dralus sorgte gleich für einen Doppelschlag, sogar der wie Dralus und Benni Hell zuvor in der Reserve aktive Timo Waschk steuerte zum 15:6 einen Treffer bei.
Da wollte sich mit Dario Goebels der vierte „Reservist“ nicht lange bitten lassen. Er besorgte das 17:7, ehe Dralus eine aus HSG-Sicht fast perfekte erste Hälfte krönte. Es hätte niemanden gewundert, wenn die Hohenlimburger in Durchgang zwei auf „Verwaltungsmodus“ geschaltet hätten. Doch die Erinnerung an die desaströse zweite Hälfte gegen Wellinghofen war noch frisch und sorgte für einen konzentrierten Einstieg. Der alle sechs Siebenmeter verwandelnde Bauer sorgte für das 25:11 (41.), Hell und Dralus (!) erhöhten mit Gegenstößen auf 28:13, Goebels markierte mit einem Dreher nach erneutem Konterangriff das kostspielige 30:14 (49.).
Der Rest war Schaulaufen, wobei Tom Maschin ebenfalls per Dreher den Schlusspunkt zum 35:17 setzte. „Das hat nach dem ganzen Theater der letzten Wochen richtig gut getan. Jetzt können wir entspannt Weihnachten feiern“, resümierte Kapitän Wittke.

Alle Wechsel haben gegriffen

Und Coach Faruk Brahimi meinte: „Das war so ein Tag, an dem bei einer Mannschaft alles und bei der anderen so gut wie nichts klappt. Alle personellen Wechsel haben heute gegriffen. In der Form und Besetzung hätten wir auch in Arnsberg gewonnen.“


HSG: Kind (50. Pavlakovik); Bauer (11/6), Bovensmann (4), Hell (4), Dralus (4), Wittke (4), Goebels (3), Maschin (2), Hollatz (2), Waschk (1), Jacob.
SG-Tore: Löbbecke (6), Lotz (3/2), Jünger (2), Becker (2), Poth (2), Wix (1), Hormann (1).