Heftige Reaktionen nach der Schlusssirene

Hohenlimburg. Zweite Niederlage in Serie für die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg, aber ein ganz anderer Auftritt als letzte Woche in Lüdenscheid. Nach 60 atemberaubenden Spielminuten hatte der Ex-Verbandsligist beim heimstarken VfS Warstein unglücklich mit 33:34 (17:17) das Nachsehen

Die HSG hatte katastrophal begonnen, wollte wider besseres Wissen mit Würfen aus der zweiten Reihe zum Erfolg kommen. Bis zum 10:5 dominierten die Warsteiner, doch dann hatte sich das HSG-Ensemble gefunden. Insbesondere der junge Linkshänder Matthias Zimny drehte groß auf und hämmerte die Kugel im ersten Abschnitt fünfmal in die Maschen. Aber auch Jannik Hollatz und Benny Hell, der wie Marc Geisler zuvor in der siegreichen Reserve aktiv war, hatten großen Anteil am Umschwung, der sogar eine 16:15-Führung ermöglichte.

Zur Pause stand es 17:17, weil Felix Bauer Sekunden vor der Sirene überraschend abgezogen hatte. Mit viel Selbstvertrauen ging die HSG in Abschnitt zwei. Auch wenn Zimny bei einem nicht gewerteten Treffer im Kreis stand, verschafften sich die Gäste durch ihre aufmerksame Abwehr Vorteile. Insbesondere Bauer war jetzt in seinem Element, pflückte etliche „antelefonierte“ Warsteiner Querpässe von halblinks herunter und sorgte für das 24:20 (37.) und 30:27 (50.).

Aber Warstein blieb auch ohne Topttorjäger Schorlemer ein offensiv variabler und nie aufsteckende Gegner, hatte beim 32:20 plötzlich alle Trümpfe in der Hand. Aber jetzt demonstrierte auch Hohenlimburg seinen unbändigen Willen, steckte sogar einen von Bauer schwach geworfenen Siebenmeter weg, glich durch Zimny und Hell (per Strafwurf) aus.

Schröder mit Entscheidung

Nach Warsteiner Auszeit eingangs der Schlussminute wagte die HSG-Abwehr zu viel, tankte sich Youngster Schröder fast mühelos durch. Würde der Ex-Verbandsligist noch zum Ausgleich kommen? Hell versuchte es auf dem linken Flügel, aber Keeper Schmidt lenkte den Ball ab.

Sonderbericht

Und die beiden Dortmunder Unparteiischen gaben auch nicht den von der HSG stürmisch geforderten Freiwurf, sondern entschieden auf „Kreis betreten“, so dass der VfS die letzten Sekunden herunterspielen und sich dann feiern lassen durfte. Die Reaktionen der Hohenlimburger waren so heftig, als hätten sie gerade ein Endspiel verloren. Wütende Kommentare Richtung Schiedsrichter sorgten schließlich für einen Sonderbericht, so dass sich der gar nicht zu beruhigende Co-Trainer Sebastian Marks wohl auf eine Sperre einstellen muss. „So darf man sich nicht aufführen“, befand HSG-Linksaußen Roman Köck kopfschüttelnd. Und auch Geisler meinte: „Man kann sicher über den einen oder anderen Pfiff diskutieren, aber verloren haben wir das Ding in erster Linie, weil wir eine Reihe klarster Chancen bis hin zu einem Siebenmeter ausgelassen haben. Nur deshalb konnte Warstein noch einmal zurückkommen.“

VfS Warstein – HSG Hohenlimburg 34:33 (17:17)

Warstein: N. Schmidt, Hilwerling; J. Schmidt (1), Simon (5), L. Schmidt (5), Aslan, Kraus (1), Ristovic (7), Furmaniak, Baack (1), Pielsticker (2), Pieper (7/5), Schröder (5).

HSG Hohenlimburg: Pavlakovik, Kind; Köck (1), Bauer (10/2), Geisler (3), Bovensmann (1), Hollatz (5), Wittke (2), Zimny (7), Wünnemann, Hell (4/1), Maschin.

Schiedsrichter: Groh/Pfeifenroth; 2-Minuten-Zeitstrafen: VfS (4), HSG (5).