Heimnimbus der 1. Herren gebrochen

Hohenlimburg. Jetzt ist auch der Heimnimbus gebrochen: Nach sechs siegreichen Heimspielen erwischte es die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg, die trotz heftiger Gegenwehr dem Tabellenzweiten Westfalia Hombruch mit 31:35 (17:17) unterlagen. Es war die dritte Schlappe in Serie und wirft den Ex-Verbandsligisten trotz immer noch positivem Punktekonto in die zweite Tabellenhälfte zurück.

Nur 120 Zuschauer

Besonders bitter für die HSG: Das eigentlich reizvolle Match gegen den Vorjahres-Vize und das kurze Comeback von Kreisläufer Julian Pallasch wollten nur 120 Zuschauer sehen – und die waren teilweise mucksmäuschenstill, obwohl ihr ersatzgeschwächtes Team so dringend Unterstützung ihrer Fans benötigt und aufgrund der kämpferischen Leistung auch verdient gehabt hätte. Aber mit Landesliga-Mittelmaß kann man die verwöhnte Anhängerschaft offenbar nicht mehr begeistern.

Dabei war die Partie alles andere als langweilig, denn Hohenlimburg zeigte keinerlei Respekt vor dem Hombrucher Starensemble um den Ex-HSG-Keeper Ulf Hering, der das Duell mit seinem Nachfolger René Kind deutlich verlor. Das war mit ein Grund, warum die Gastgeber über weite Strecken der schwungvollen ersten Hälfte in Führung lagen. Tom Maschin und Matthias Zimny (nach tollem Überzahl-Angriff) sorgten für das 6:3, aber der Held der ersten Hälfte war Roman Köck, der auf halblinks eine überragende Vorstellung bot und mit einem Hattrick zum 15:13 (23.) bereits seine Tore sechs bis acht erzielte.

Auch „Joker“ Thomas Dralus, der wie Bogdan Wittke aus der Reserve aufrückte, ließ sein Können aufblitzen. Ärgerlich, dass das 17:15 trotz Überzahl nach Hering-Zeitstrafe nicht in die Pause gerettet werden konnte. Die defensiv durchaus anfälligen Dortmunder kamen dynamischer aus der Kabine, setzten sich zum 22:19 (36.) erstmals deutlicher ab, bekamen Köck, der sogar noch etliche Fehlwürfe verzeichnete, weiter nicht in den Griff. Und nach dem 23:27 gab es ein fulminantes Aufbäumen der HSG, schloss Dralus einen 4:0-Lauf mit einem Solo zum Ausgleich ab.

Hoher Erfolgsdruck

Sollten die Hohenlimburger tatsächlich ihre weiße Heimweste behalten können? Diese Frage beantwortete der unter hohem Erfolgsdruck stehende Tabellenzweite eindeutig, denn nach sechsten Treffer des erneut starken Zimny zum 28:29 traf die Westfalia fünfmal in Serie, zahlte sich deren breiterer Kader und damit die höheren Kraftreserven entscheidend aus. Dass Köck sein Toredutzend vollmachte, Dralus zum 31:34 nachlegte, war nur noch Ergebniskosmetik.

„Ich bin keineswegs unzufrieden, denn wir haben länger gegengehalten, als es bei dieser Personalkonstellation zu erwarten war. Roman habe ich vor dem Spiel gewaltig angestachelt. Endlich hat er mal gezeigt, was er drauf hat“, resümierte HSG-Coach Faruk Brahimi.

HSG Hohenlimburg – Westfalia Hombruch 31:35

 HSG: Kind (40. Pavlakovik); Köck (12/1), Dralus (6), Zimny (6), Maschin (2), Hollatz (2), B. Wittke (1), P. Wittke (1), Bovensmann (1).

Westfalia-Tore: Köhrer (7), O. Sasse (6), Feldmann (5), Bradtke (4), Thüs (4/4), Müller (3), Berghoff (2), Asshoff (2), J. Sasse (1), T. Sasse (1).