Maistrenko hofft noch auf weitere Neuzugänge

Hohenlimburg. Für die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg gab es in der abgelaufenen Saison nur ein Motto: „Sekt oder Selters.“ Das lässt sich sowohl daran ablesen, dass die HSG als einziges Team der Liga kein Unentschieden auf dem Konto hat, dafür 15 Siegen elf Niederlagen gegenüberstehen.

Das reichte letztlich zu Rang vier – genau jener Position, die die Hohenlimburger nach dem bei der SG Schalksmühle-Halver verlorenen Spitzenspiel eingenommen und sich dann relativ spontan von ihrem Chefcoach Sascha Simec getrennt hatten, was in Fachkreisen große Verwunderung auslöste.

Warum, so fragte sich die Ligakonkurrenz, hatte man während der langen und letztlich zum Verbandsliga-Abstieg führenden Niederlagenserie an Simec festgehalten, sich dann aber in der Aufbauphase einer als Übergangssaison angesehenen Spielzeit getrennt? Die offizielle Begründung lautete „fehlende sportliche Weiterentwicklung“. Die unzufriedene Fangemeinde beklagte vor allem fehlenden Kampfgeist und begrüßte die Entscheidung des Vorstands, die zum Jahreswechsel aber einige Turbulenzen auslöste.

Leistungsträger melden sich ab

Das Fehlen eines geeigneten Nachfolgers und die Inthronisierung des ja eigentlich für die Reserve gedachten Gespanns Faruk Brahimi/Sebastian Marks schien eine gewagte Notlösung, zumal die sofortige Abmeldung der Leistungsträger Max Heinemann und Antonio Bogdanic, denen später auch Roman Köck zum neuen Simec-Club Menden Sauerland folgte, den Kader bedrohlich ausdünnte. Drei Niederlagen am Stück im Januar ließen sogar, als die Info von drei statt zwei Absteigern die Runde machte, Sorgen um den Klassenverbleib aufkommen.

Doch die HSG bekam rechtzeitig die Kurve, weil sie in den wichtigen Spielen ihre alten Tugenden auspackte und personelle Engpässe durch erhöhten Kampfgeist wettmachte. Beim Kellerkind Ferndorf III wurde klar gewonnen, auch die Revanche gegen Aufsteiger Letmathe glückte. Leistungsexplosionen bei Spielmacher Felix Bauer und Torhüter Daniel Pavlakovik sowie starke Auftritte der nun mehr in die Verantwortung gerückten Talente Matthias Zimny und Tristan Wünnemann, die ja nächste Saison ebenfalls in Menden spielen werden, ermöglichten sogar eine 8:0-Punkteserie mit dem Highlight des Erfolges über den späteren Meister Schalksmühle-Halver II.

„Wir haben eine schwierige Situation gemeistert, weil alle an einem Strang gezogen haben“, kommentierte Brahimi, der ja ganz nebenbei auch die Zweitgarnitur zum Kreisliga-Titel führen wollte, was dann ja auch mit strahlendem Sieg über den Hauptkonkurrenten Halingen II gelang. Da ja auch die Drittgarnitur und die Landesliga-Damen Meister wurden, blickt die HSG letztlich auf die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zurück, auch wenn der Ausstieg der Oberliga-B-Jugend, die komplett zu Eintracht Hagen wechselt, ein herber Schlag für die Nachwuchsarbeit ist.

Da für die kommende Saison nur noch eine Handvoll Stammkräfte ihre Zusage gaben, stand der Sportliche Leiter Alex Filippelli mächtig unter Strom, eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Das scheint gelungen, denn als Trainer wurde der erfahrene Alexander Maistrenko verpflichtet, zudem wird Keeper Marco Fritzsche (Schwelm) den scheidenden Pavlakovik ersetzen, konnten fürs Feld der abwehrstarke Kreisläufer Anour Fritzenwanker (Schalke 04) sowie die wurfgewaltigen Rückraumspieler Nikolas Tsolakis (Hasperbach) und Cederik Truss (TuS 03 Hagen) verpflichtet werden. Aus der Reserve rücken Timo Waschk und Benny Hell hoch. Maistrenko, der seine Schützlinge am 20. Juni erstmals um sich versammeln wird, hofft noch auf weitere Neuzugänge: „Mit zehn Feldspielern in eine Saison zu gehen, ist äußerst riskant.“

22 verschiedene Torschützen

Wie turbulent die Spielzeit 16/17 verlief, lässt sich auch daran ablesen, dass 22 verschiedene Akteure in der Torschützenliste auftauchen. Die wird von Felix Bauer (170/33, damit Dritter der Gesamtwertung) souverän angeführt. Er hat 102 Tore mehr erzielt als der zweitplatzierte Matthias Zimny (68/1). Es folgen Jannik Hollatz (63), Roman Köck (59/8), Jonas Bovensmann (53), Philipp Wittke (49), Max Heinemann (48/24), Nicolaj Jacob (46/1), Tristan Wünnemann (44), Antonio Bogdanic (39), Tom Maschin (30), Benjamin Hell (22/5), Thomas Dralus (14/1), Julian Pallasch (9), Bogdan Wittke (7), Leo Hardam (7), Timo Waschk (4), Marc Geisler (3), Dario Goebels (3), Daniel Paaschburg (3), Stefan Raeder (2), Kevin Rinke (1).