1. Herren peilt Mittelfeldplatz an

Hohenlimburg. Die Temperaturen lockten eigentlich wieder eher ins Freibad. Doch nach der in Henkhausen abgehaltenen Jahreshauptversammlung zog es die Handballer der HSG Hohenlimburg am Dienstag erstmals seit dem Saisonfinale 16/17 wieder in die Halle.

Zum Trainingsauftakt an der Wiesenstraße begrüßte der Sportliche Leiter Alex Filippelli eine ganze Reihe neuer Gesichter, angefangen vom künftigen Trainergespann Sascha Maistrenko/Karsten Bleicher über mehrerer Nachwuchsspieler, die sich an die raue Seniorenluft gewöhnen sollen, bis hin zu den Neuerwerbungen Anouar Fritzenwanker (der vom Verbandsligisten Schalke 04 gewechselte 2,01 m große Kreisläufer soll in erster Linie die Abwehr stärken) und den in ihren Bezirksligateams besonders torgefährlichen Rückraumkräften Nikolas Tsolakis (vom TV Hasperbach) und Cederik Truss, der wie Co-Trainer Bleicher vom aufgelösten TuS 03 Hagen kommt.

Disziplin, Ordnung und Spaß wichtig

„Disziplin und Ordnung, aber auch Spaß bei Training und Spiel“, nannte der neue Coach Maistrenko in seiner kurzen Ansprache als wichtigste Aspekte seiner Arbeit und kündigte gleich ein hartes Vorbereitungsprogramm an: „Wir haben einen kleinen Kader, deshalb soll jeder Einzelne topfit sein. Weil wir keine Shooter aus dem Rückraum haben, müssen wir unsere Tore mit Schnelligkeit und Dynamik machen.“ Am ersten Abend fehlte neben Neuzugang Marco Fritzsche (beruflich verhindert) auch der zweite Keeper René Kind, der sich wie stets im Sommer, in den USA aufhält. Timo Waschk meldete sich mit einer Gehirnerschütterung ab, auf Allrounder Benny Hell (beruflich in Marburg) wird man bis Mitte Juli verzichten.

„Die Voraussetzungen könnten besser sein, aber wir nehmen es, wie es kommt. Weitere Neuzugänge sind in dieser späten Phase nicht mehr zu erwarten, aber ich sehe unsere Mannschaft trotzdem stark genug aufgestellt, um im Landesliga-Mittelfeld zu landen. Wir wollen auf keinen Fall in Abstiegsgefahr geraten“, gibt Filippelli das Ziel vor.

Jugend und Zweite als „Reserve“

Dabei vertraut er darauf, dass die routinierten Leistungsträger der jetzt in der Bezirksliga spielende Reserve in den entscheidenden Spielen oder bei verletzungsbedingten Ausfällen aushilft. Dabei setzt der Sportliche Leiter große Hoffnungen auf Sebastian „Pico“ Marks, der nach seinem ausgeheilten Kreuzbandriss wieder topfit ist. „Er ist vor allem in der Abwehr eine Bank und auch von der emotionalen Seite für das Team enorm wichtig.“

Die nach den zahlreichen Abgängen freien Plätze im Kader bieten dem eigenen Nachwuchs die Chance, auf sich aufmerksam zu machen. So werden etliche Talente aus der A-Jugend die Vorbereitung in den überkreislichen Mannschaften bestreiten und, wie schon Leo Hardam in der letzten Saison, auch Einsatzzeiten bekommen.

Bis Ende Juli Ausdauer im Fokus

Um handballerische Feinheiten kümmert sich Maistrenko ab Ende Juli, bis dahin sollen die Grundlagen für Ausdauer und Spritzigkeit gelegt werden. So muss die Mannschaft beim Familientag am Samstag einen sieben Kilometer langen Hindernis-Parcours bewältigen. Erste Eindrücke von den Fähigkeiten seinen Schützlingen erhält der frühere russische Nationalspieler beim Miniturnier am 1. Juli bei Spielen gegen die von Faruk Brahimi gecoachte Reserve und die DJK Oespel-Kley. Das Bernie-Großmann-Turnier steigt am 19. August, eine Woche später wird ein Trainingslager mit Testspielen gegen den TuS Wellinghofen und den VfL Kamen abgehalten. Als Meisterschafts-Generalprobe dient der Vergleich mit Verbandsligist TV Halingen am 1. September. Auswärts werden sich die Löwen bei Borussia Höchsten (22. Juli) und den Bezirksligisten TV Lössel (29. Juli) sowie Letmather TV (3. August) vorstellen.