Joker Dralus aus dem Hut gezaubert

Handball-Landesliga: HSG Hohenlimburg nutzt Personalprobleme der Gäste aus Lüdenscheid und siegt mit 25:16. Vorzeitiger Ligaverbleib rückt näher

Bernd Großmann

Hohenlimburg. Die Handball-Herren der HSG Hohenlimburg sind dem vorzeitigen Landesliga-Verbleib gleich zum Rückrundenstart einen weiteren großen Schritt näher gekommen. Sie nutzten die personellen Probleme des Tabellennachbarn HSG Lüdenscheid im zweiten Durchgang konsequent aus und setzten sich letztlich klar mit 25:16 (9:8) durch. Die Gäste beklagten zurecht das Fehlen ihres Hauptschützen Lausen, aber die Hohenlimburger mussten ihrerseits auf ein ganzes Bündel von Stammkräften wie Bauer, Tsolakis und Arlt verzichten, auch Goebels (verletzt) und Geisler aus der Reserve konnten nicht mitmachen.

Wittkes helfen wieder aus

Dafür gab es neben den erwartungsgemäß aushelfenden Wittke-Brüder noch einen weiteren „Joker“, denn erstmals in dieser Saison stand Routinier Thomas Dralus auf der Platte. Und er machte seine Sache hervorragend, hatte mit guten Anspielen und vier Toren wesentlichen Anteil daran, dass die Hohenlimburger eine ganz entspannte Schlussviertelstunde absolvieren durften.

Danach hatte es zunächst überhaupt nicht ausgesehen. Nach Doppelschlag des starken Kreisläufers Jannik Hollatz und Siebenmeter-Tor von Cederik Truss führte die HSGH nach sieben Minuten zwar mit 3:1, doch dann folgte eine lange Durststrecke, griff die 3-2-1-Abwehr nicht mehr, wollte aber auch im Angriff wenig gelingen. Der Spuk inklusive vergebenem Strafwurf dauerte bis zum 3:7 (19.). Ausgerechnet in Unterzahl nach einer Hollatz-Zeitstrafe brach Philipp Wittke den Bann.

Jetzt waren es die Hausherren, die zu einem 6:0-Lauf ansetzten, an dem Dralus mit drei Treffern beteiligt war. In den letzten fünf Minuten der kuriosen ersten Hälfte fiel nur noch ein Tor für die Gäste, die allzu sehr auf die linke Seite mit Plate und Beckmann angewiesen war, ansonsten wenig Druck ausübte. Von daher war abzusehen, dass die heimische Sieben bei entsprechender Aufmerksamkeit der Deckung Vorteile haben würde, da sie offensiv deutlich mehr Varianten in ihr Angriffsspiel einbauen konnte. Dass Maschin, Marks und die beiden Rückraumkräfte Waschk und Bovensmann leer ausgingen, ließ sich locker verkraften, denn Bogdan und Philipp Wittke agierten sehr konzentriert, auch das Kreisläuferspiel blieb effektiv.

Und dann war ja auch noch der aufblühende Benny Hell, der zum 11:10 erstmals einnetzte und es am Ende auf ein halbes Dutzend Treffer brachte. Mit dem Viererpack zum 16:11 (41.) hatte Hohenlimburg dem biederen Gast den Zahn gezogen, es ging fortan nur noch um die Höhe des Sieges, auch wenn sich Keeper Kämmerer mehrfach auszeichnen konnte. Aber auch HSGH-Schlussmann Marco Fritzsche erntete Szenenapplaus der 170 Zuschauer.

Maystrenko sehr zufrieden

Trainer Sascha Maystrenko war mehr als zufrieden: „Dass wir jetzt schon 15 Punkte auf dem Konto haben, hätten uns nach dem Ausfall von Bauer die wenigsten zugetraut. Je schneller wir in Sicherheit sind, desto früher werden wir uns bei der Reserve für ihre Unterstützung revanchieren, damit auch sie in ihrer Liga bleibt.“

HSG Hohenlimburg – HSG Lüdenscheid 25:16 (9:8)

HSG: Fritzsche (54. Kind); B. Hell (6/3), Hollatz (5), Dralus (4), P. Wittke (4), B. Wittke (2), Doescher (2), Truss (2/1), Waschk, Marks, Bovensmann, Maschin.

Die Torschützen für die HSG Lüdenscheid: Plate (7/3), Beckmann (4), Ahmad (2), Broscheit (1), Nitsch (1), Lenz (1). Schiedsrichter: Kahraman/Schürhoff.