Knappe Niederlagen für die Herren-Mannschaften der HSG

Handball: Brahimi räumt Fehler in der Kaderzusammenstellung ein. Drittvertretung weiter am Tabellenende

Bernd Großmann

Hohenlimburg. Der Sieg der ersten Herrenmannschaft war für die Handballer der HSG Hohenlimburg das einzige Erfolgserlebnis. Sowohl das Reserveteam als auch die Drittgarnitur mussten knappe und dementsprechend ärgerliche, weil durchaus vermeidbare Niederlagen hinnehmen.

Herren-Bezirksliga: HSG II – TuS Ferndorf III 28:30 (12:13). Eigentlich sollte die Partie gegen den mit gerade einmal acht Spielern angereisten Tabellenvorletzten für die Hohenlimburger nur eine Pflichtaufgabe sein. Doch am Ende bejubelte der Gast seine ersten (!) Auswärtspunkte, hat jetzt sogar den direkten Vergleich für sich entschieden und ist der HSG bis auf drei Zähler auf die Pelle gerückt, wodurch man im Siegerland wieder deutlich mehr auf den Klassenerhalt hoffen kann. „Wir haben uns verzockt“, räumte Trainer Faruk Brahimi in erfrischender Offenheit ein. Ohne Leistungsträger wie Dario Goebels und Marc Geisler, sowie den an die „Erste“ abgetretenen Thomas Dralus war es höchst riskant, zunächst auch auf die Wittke-Brüder Bogdan und Phillip zu verzichten. Dynamische Aktionen von Tim Hell und Youngster Timo Schachulski sorgten zwar für eine 9:7- und 11:9-Führung (26. Minute), aber die vom überragenden Luca Nenne-Kolb (10/1) angetriebenen Kreuztaler drehten den Spieß mit einer Dreier-Serie um (12:13; 30. Minute). In Halbzeit zwei sprach dennoch alles für die Hausherren. Zum einen, weil nun Bogdan Wittke einsatzbereit war und auch sofort dominant agierte, zum anderen, weil der Gast die schwere Verletzung von Lukas Clemens Thiemann, der bei der Landung nach seinem Treffer zum 15:15 umgeknickt war und ins Krankenhaus musste, zu verdauen hatte (34. Minute). Doch während die Ferndorfer eine Jetzt-erst-recht-Haltung entwickelten, spulte die HSG ihr Programm ohne sonderliche Konzentration herunter, scheiterte immer wieder an TuS-Keeper David Wellen und ließ das Leichtgewicht Nenne-Kolb (Hattrick zum 20:22) weiter gewähren.

Auch mit Phillip Wittke keine Wende

Als Brahimi doch noch auf Philipp Wittke zurückgriff und den glücklosen Keeper Schmidt gegen Schalenbach tauschte, war das Kind mit einem 25:28-Rückstand schon in den Brunnen gefallen. Klare Erkenntnis: Ohne die Routiniers wird die HSG die Bezirksliga nicht halten können.

HSG II: T. Hell (6), Schachulski, B. Wittke, M. Hell (je 5), Hardam (4/3), Arns, Jochheim, Raeder (je 1).

Herren-Kreisliga: HSG III – VfS Warstein II 29:30 (14:14). Gegen die auswärts noch punktlosen Warsteiner hatte sich die HSG fest einen Sieg vorgenommen, um das Tabellenende verlassen zu können. Doch dummerweise trat Warstein mit einer ungewohnt starken Auswärtsbesetzung an. Vor allem Fabian Wiegelmann (11 Tore) bereitete der HSG-Deckung mit seinen verzögerten Würfen große Probleme. Aber auch den schmächtigen Spielmacher Leon Mies (7) und Linksaußen Nils Schmidt (5) bekam der Abwehr nicht in den Griff. In Halbzeit eins legte Hohenlimburg zumeist vor, führte einmal (11:8) und war bis zum 17:15 (36.Minute) voll in der Spur, weil Tim Hell nicht nur die Strafwürfe sicher setzte und zudem auch Saisondebütant Stefan Krause ein belebendes Element im Angriff war. Auch die kämpferische Einstellung stimmte. So wurde das 24:27 mit hohem Engagement zum 27:27 (57.) egalisiert, doch der folgende Warsteiner Doppelschlag durch Mike Wagner und Fabian Wiegelmann (59. Minute) zum 27:29 gab letztlich den Ausschlag.

HSG III: Schalenbach (31. P. Richter); T. Hell (11/6), Heider (5), A. Richter (3), Krause (3), Bonacker (3), F. Richter (2), Arns (1), L. Richter (1), Goebel, Wenderoth.