Paukenschlag dank starker Abwehr

Handball-Landesligist HSG Hohenlimburg sorgt für Überraschungssieg im Nachholspiel bei der DJK Bösperde. Torwart René Kind pariert überragend

Bernd Großmann

Hohenlimburg. Die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg sorgten im Hinrunden-Nachholspiel bei der bis dahin daheim verlustpunktfreien SG DJK Bösperde für einen weiteren Paukenschlag und siegten völlig überraschend, aber vollauf verdient mit 24:19 (12:9). „Die Jungs haben bravourös gekämpft. Die Abwehrarbeit war gegen die längenmäßig klar überlegenen Bösperde grandios“, lobte der für den erkrankten Chefcoach Sascha Maystrenko eingesprungene Faruk Brahimi, der selbst einige Minuten mitwirkte.

Krasser Außenseiter

Da sich ja Keeper Fritzsche, Marks und Hell zusätzlich neben Geisler und den Wittke-Brüdern für die Reserve freisaßen und sich die leise Hoffnung, dass Goebels oder Dralus rechtzeitig fit würden, zerschlug, fuhren die Hohenlimburger als krasser Außenseiter zum Kreisrivalen.

Brahimi wunderte sich, dass doch eine ganze Reihe von HSG-Fans unter den rund 150 Zuschauern waren, doch seine Befürchtung, dass Bösperde nach der Pleite in Herbede groß auftrumpfen und mächtig aufs Tempo drücken würde, bestätigte sich nicht. Vielmehr waren es die Gäste, die sich mit einem konzentrierten Start und 4:1-Führung Mut machten. Die Mendener Vorstädter antworteten zwar zum 5:5, doch dies erwies sich als Zwischenspurt ohne sonderliche Wirkung.

Kompakte Defensive

Gestützt auf eine kompakte Deckung, bekam die HSG das Geschehen wieder in den Griff. Besonders wirkungsvoll war der Einsatz von zwei Kreisläufern. Jannik Hollatz und der erst zehn Minuten nach Spielbeginn eingetroffene Mirko Brammen waren defensiv eine Bank und rissen, da aus der zweiten Reihe erwartungsgemäß kein Druck entwickelt werden konnte, immer wieder Löcher, holten mehrere Strafwürfe heraus, die Cederik Truss bis auf eine Ausnahme verwandelte.

Guter Einsatz von Truss

Zudem setzte Truss seine Nebenleute gut ein, wovon insbesondere der blendend aufgelegte Linksaußen Tom Maschin und der erstarkte Linkshänder Jonas Bovensmann profitierten. Dieses Trio sorgte für den verblüffenden 9:12-Pausenstand.

Was würde sich DJK-Trainerfuchs Jörg von Estorff einfallen lassen? Jedenfalls nichts, was den Spielverlauf zugunsten des hohen Favoriten veränderte. Nach dem 10:15 nahm er eine Auszeit, aber eine Lösung, um die unverändert zweikampfstarke HSG ins Wanken zu bringen, fanden die Bösperder nicht. Obwohl die energisch zupackenden Gäste sieben Strafzeiten kassierten, taten sich Wergen und Co. weiterhin schwer, freie Wurfchancen zu kreieren, scheiterten zudem reihenweise am überragenden Keeper René Kind.

„Rot“ gegen Haupttorschütze

Als Bösperdes Hauptschütze Philipp Wergen (7/2) nach 55 Minuten wegen Schiedsrichter-Beleidigung die Rote Karte mit Bericht kassierte, war das Match längst zugunsten des Tabellenvierten gelaufen, denn Truss und Bovensmann hatten nach dem 14:20 und der dritten Hinausstellung für Hünnes (48.) den Vorsprung nochmals auf 22:14 ausgebaut.

„Bösperde hat uns zweifellos unterschätzt, aber wir haben auch am obersten Rand unserer Möglichkeiten gespielt und gezeigt, was mit Leidenschaft und hoher mannschaftlicher Geschlossenheit möglich ist“, resümierte Interimstrainer Faruk Brahimi, der ja bekanntlich in der kommenden Saison Cheftrainer der ersten Mannschaft wird.