Kader wird verjüngt und Rückraum verstärkt

Hohenlimburg. Nach dem letztjährigen Aufstieg von zwei Herrenteams und der ersten Damenmannschaft war der HSG Hohenlimburg von vornherein klar, dass sie in der Saison 17/18 kleine Brötchen backen muss. Den Klassenverbleib sichern: Das war die erklärte Maxime für alle Seniorenvertretungen. Dass dies auf breiter Front gelang, obwohl das Verletzungspech mächtig zugeschlagen hatte, darf als großer Erfolg gewertet werden, konnte auch nur gelingen, weil das Vereinsmotto „gemeinsam stark“ so intensiv wie nie zuvor mit Leben gefüllt wurde.

Keine Sorgen bei Damen I

Die geringsten Sorgen musste man sich um die Damen I machen, denn der Verbandsliga-Aufsteiger fand sich in der neuen Umgebung sofort zurecht, startete mit zwei Siegen und blieb von extremen Rückschlägen verschont, auch wenn Leistungsträgerinnen wie Nina Hillebrecht, Norma Kramer und Kreisläuferin Lena Becker länger ausfielen.

Hinzu kam, dass in der Rückserie die abstiegsbedrohte Bezirksliga-Reserve intensive Unterstützung erhielt. Aus eigener Kraft hätte es die junge Mannschaft nicht geschafft. Obwohl sie mehrfach fehlte, führt Ann-Cathrin Kamann die interne Torschützenliste mit 81/29 Toren an, gefolgt von Carina Voß (64/3), Annika Witte (56/9) und Lena Becker (52/19), Teilzeit-Aushilfe Natalie Funke-Kamann brachte es in ihrer definitiv letzten Saison auf 51/10 Tore, die übrigen HSG-Treffer verteilen sich auf Nadine Geitebrügge (50), Norma Kramer (48/4), Vanessa Raabe (39), Annika Funke (30/1), Nina Hillebrecht (21/2), Anna Scheibe-Jochheim (18), die schon in der Hinserie ausgestiegene Nadine Kling (18), Tamara Gura (11), Christina Markmeyer (20/3), Laura Funke (4), Jennifer Tille (2), Julia Herbel (1), Jessica Menze (1) und Torfrau Lisa Witte (1). Zum Vergleich: die aus Drolshagen nach Hohenlimburg zurückkehrende Sarah Klonek brachte es als zweitbeste Verbandsliga-Schützin hinter der Schwerterin Sally Unger (215/86) auf 196/41 Treffer.

Landesliga: Sehr kleiner Kader

Bei den Landesliga-Herren, die ja mit einem vergleichsweise kleinen Kader und ohne echten Schützen aus der zweiten Reihe auskommen musste, war die Bestürzung groß, als sich Hauptschütze Felix Bauer in seinem achten Einsatz und nach 60/8 Toren einen Kreuzbandriss zuzog.

„Da habe ich wirklich gedacht, dass wir absteigen könnten“, räumte der Sportliche Leiter Alex Filippelli ein. Doch die Sorgenfalten schwanden rasch, denn ausgerechnet nach Bauers Ausfall und zusätzlich längerer Verletzung von Linkshänder Nikolas Tsolakis legte die HSG eine imposante Serie hin, gewann mit Hilfe des 100-Jahres-Clubs (Marc Geisler, Bogdan und Phillipp Wittke aus der Zweiten halfen einige Male aus) die nachfolgenden sechs Spiele und verschaffte sich dadurch ein beruhigendes Polster.

Selbst der Ärger um zwei „geklaute“ Punkte gegen Villigst-Ergste verrauchte, denn die HSG gewann zur Freude von Trainer Sascha Maystrenko auch das Wiederholungsmatch gegen seinen Ex-Verein. „Wir haben einige Spieler ins kalte Wasser geworden, die dann eine prächtige Entwicklung genommen haben“, kommentierte Filippelli und meint damit vor allem den Halblinken Timo Schachulski und Linksaußen Tom Maschin, der plötzlich auch Qualitäten im Rückraum und Spielaufbau zeigte.

Bezeichnend für die mannschaftliche Geschlossenheit, aber auch die Fluktuation im Team ist die Tatsache, dass sich insgesamt 26 Akteure in die Torschützenliste eintrugen, dabei der intern vor Maschin (74) führende Spielmacher Cederik Truss (82/51) gerade mal Rang 41 in der Landesliga-Gesamtwertung belegt. Obwohl Maystrenko ankündigte, statt der erwarteten Vertragsverlängerung zum OSC Dortmund wechseln zu wollen, blieben Engagement und Trainingsbeteiligung hoch, präsentierte sich Keeper René Kind in überragender Form, wussten auch Linkshänder Jonas Bovensmann (68) und Kreisläufer Jannik Hollatz (64) nicht nur in der Abwehr zu überzeugen. Hinter Bauer kam Tsolakis (48/19) auf Rang sechs, die übrige Ausbeute teilten sich Benjamin Hell (44/3), Timo Waschk, Timo Schachulski (beide 31), Tjark Döscher, Marc Geisler (beide 24), Patrick Arlt (18), Phillipp Wittke (17), Bogdan Wittke (14), Sebastian Marks (13), Dario Goebels (9), der nur einmal spielberechtigte Neuzugang Nick Albrecht (6), der künftige Cheftrainer Faruk Brahimi (6/2), Lucas Vartmann (5), Mirko Brammen, Thomas Dralus (je 4), Leo Hardam (3/1), Max Hell (2), Maik Jochheim, Anouar Fritzenwanker und Felix Hinz (je 1).

Reserve: Gute Entwicklung

Die gute sportliche Entwicklung inklusive Bezirksliga-Verbleib der Zweitvertretung, die sich durch schwankende Leistungen und einige peinliche Niederlagen gerade gegen die Siegerländer Kellerkinder unnötig lange in Gefahr befand, erleichterte Filippelli die Aufgabe, den Kader für die kommende Saison ebenso zu verjüngen als auch im Rückraum zu verstärken.

Nachdem neben dem herausragenden Spielmacher Lukas Wetzel (DJK Emst) etliche Talente vom HSV Hemer ihre Zusage gaben, gelang es in den letzten Wochen auch noch, den starken Hasperbacher Keeper Felix Botte und den Emster Kreisläufer Mike Stülper zu verpflichten, der den für ein Jahr ins Ausland gehenden Mirko Brammen ersetzen soll. Insbesondere Zwei-Meter-Mann Nick Albrecht deutete mit seinen 21 Toren in zwei Senioren-Einsätzen an, dass er eine große Verstärkung für die Königsposition auf halblinks werden kann. „Wenn Felix Bauer wieder einsteigt, sind wir im Rückraum glänzend besetzt. Der Kampf um die Stammplätze wird hart, deshalb werden wir auch schon Mitte Juni mit Vorbereitung und Testspielen beginnen“, verkündete Brahimi, der mit dem neuen Reserve-Coach Ivo Maly ganz eng zusammen arbeiten will, damit auf jeden Fall gewährleistet ist, dass trainingswillige Youngster reichlich Spielpraxis erhalten.