Kleiner Rückschlag für HSG trotz Sieg

Der Linkshänder Jonas Bovensmann (am Ball) hinterlässt im Test einen guten Eindruck bei der HSG Hohenlimburg. Seine Wurfquote hat sich deutlich verbessert. Gegen VfL Kamen erzielt er fünf Treffer aus dem Feld.

Hohenlimburg. Wie gut gerüstet sind die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg für den in einer Woche steigenden Meisterschaftsstart? Diese Frage lässt sich nach dem vorletzten Testspiel nicht beantworten, denn zum Einstieg ins Trainingslager taten die Schützlinge von Trainer Faruk Brahimi nicht mehr als nötig, um den Hellweger Bezirksligisten VfL Kamen mit 31:28 (12:12) zu bezwingen.

„Leistungsmäßig war das ein kleiner Rückschlag, aber vielleicht wollten sich die Jungs auch angesichts der noch ausstehenden vier Trainingseinheiten und dem Match beim ASC Dortmund ein wenig schonen“, resümierte Brahimi. Insbesondere die 5:1-Deckungsvariante, die beim eigenen Turnier noch so gut funktioniert hatte, erwies sich gegen die körperlich überlegenen, auch unter Druck recht ballsicheren Gäste als löchrig.

Aber auch die 6:0-Formation agierte teilweise zu ungestüm, so dass die Kamener nicht nur etliche Siebenmeter zugesprochen bekamen, sondern auch freie Würfe vom Kreis oder rechten Flügel ansetzen konnten.

Einige positive Aspekte

Aber es gab auch einige positive Aspekte. So freute sich Brahimi, dass seine beiden Stammkeeper René Kind und Marco Fritzsche wieder fit sind. Kind gefiel vor allem in der Anfangsphase des Matches, verhinderte mit guten Paraden, dass der Gast mit Ausnahme des 2:1 (8.) in Führung gehen konnte. Fritzsche war anfangs der zweiten Hälfte voll auf der Höhe, was dazu beitrug, dass aus dem mageren 12:12-Pausenstand ein 17:13 (37.) wurde. Groß war auch die Erleichterung, dass Felix Bauer seinen zweiten Einsatz nach der langen Verletzungspause schmerzfrei absolvieren konnte – und das in einer bemerkenswert guten spielerischen Verfassung. Obwohl er über weite Strecken der zweiten Hälfte auf der Bank saß, war Bauer mit sieben Toren bester Schütze.

Die HSG musste gleich auf drei Flügelspieler Maschin, Marks, Doescher) verzichten, so dass Brahimi einen Rückraumspieler auf den linken Flügel stellte. Allerdings gelang es nicht, Albrecht oder Schachulski durch Kreuzungen wirkungsvoll einzusetzen. Wenn Albrecht auf halblinks zum Zuge kam, war er allerdings gewohnt torgefährlich. Einen guten Eindruck hinterließ Linkshänder Jonas Bovensmann, der eine deutlich bessere Wurfquote erreichte als seine übrigen Nebenspieler.

Konzentrationsmängel

Die HSG lag im Abschnitt eins mehrfach mit drei Toren vorne, führte auch nach 25 Minuten scheinbar sicher mit 11:8, aber Kamen nutzte Konzentrationsmängel der Hausherren geschickt aus, kam in letzter Sekunden zum Pausen-Gleichstand und ließ sich auch in Durchgang zwei nicht entscheidend abschütteln. Bei einer Auszeit von Brahimi, die nach der VfL-Verkürzung von 18:14 auf 21:20 sinnvoll war, hörte man einen Gästespieler rufen: „Ich will hier gewinnen.“

So weit ließ es der Landesligist jedoch nicht kommen. Sicher verwandelte Strafwürfe durch Lukas Wetzel verhalfen den Hohenlimburgern zu einem Sicherheitsabstand. Und nach einem Doppelschlag durch Jannik Hollatz und Cedrik Truss zum 29:25 war die Messe gelesen. Die „30“ machte schließlich Linkshänder Niko Tsolakis voll.