HSG-Glanzleistung im Lokaldery

Letmathe. Standing Ovations schon weit vor Spielende und durchweg strahlende Gesichter im stattlichen Fanblock: Die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg setzten sich im Nachbarschafts-Derby bei Aufsteiger Letmather TV weitaus souveräner als erwartet mit 22:17 (10:5) durch und gehören somit zum kleinen Kreis der Teams, die mit 4:0-Punkten in die Saison gestartet sind. Die Werbetrommel für das nächste Kreisduell gegen Bösperde hätte nicht besser gerührt werden können.

Chefcoach Faruk Brahimi hatte sich taktisch einiges einfallen lassen, um den Angriffsschwung des LTV von vorneherein einzudämmen. Mike Stülper agierte als giftiger Abfangjäger und störte das Aufbauspiel der Letmather, die zudem immer wieder an den guten Reaktionen von Keeper Marco Fritzsche scheiterten. „Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Keeper war in der ersten Halbzeit grandios“, lobte Brahimi.

Viel fehlte nicht, dann wären die Hausherren ohne jedes Feldtor in die Halbzeitbesprechung gegangen. Erst in Minute 25, als die HSG schon klar mit 10:4 führte, gelang Rechtsaußen Schon der erste und einzige Treffer aus dem Spiel heraus. Zuvor konnten die eigenen Anhänger in der überraschend nicht ganz vollen Humpferthalle nur Siebenmeter-Tore von Münzner bejubeln, gab es kaum Anfeuerung für das offensichtlich überforderte Team.

Starke Anfangsphase der HSG

Die Hohenlimburger zogen dem LTV schon in der Startphase den Zahn, weil sie bis zum 5:1 (7.) ihre Chancen konsequent nutzten. Den auf halb rechts agierenden Timo Schachulski hatte Letmathes Deckung offenbar nicht auf der Rechnung, tat sich aber auch gegen den quirligen Felix Bauer sehr schwer. Dass Nick Albrecht lange auf der Bank blieb, weil er ohne Harz gar nicht zurecht kommt, spielte keine Rolle, denn die HSG besaß im zweiten Abschnitt einen weiteren Akteur, der Letmathes Deckung aufmischte.

Lukas Wetzel glänzte nicht nur als sicherer Siebenmeter-Vollstrecker, sondern lieferte prächtige Anspiele zu Kreisläufer Jannik Hollatz und traf zudem selbst dreimal aus dem Feld. Das war auch nötig, denn Bauer und Schachulski wurden jetzt besser bewacht.

Zudem blühte der Letmather Halbrechte Budde auf, sorgte mit vier Treffern nacheinander für das 10:15 (43.). Spannung ließ die HSG, bei der Philipp Wittke aufgrund des Ausfalls von Cederik Truss aushalf, aber nicht aufkommen, antwortete vielmehr mit einem Viererpack zum 10:19, wobei auch Fritzsches Siebenmeter-Parade ihren Beitrag leistete.

Nach 52 Minuten und Schachulskis Treffer zum 12:21 begannen nicht nur auf der Tribüne die Hohenlimburger Feierlichkeiten, ließ die Konzentration derart nach, dass der LTV noch deutliche Ergebniskosmetik betreiben konnte.

Coachingrolle für Bodgan Wittke

An der Zufriedenheit von Brahimi („Ich bin überwältigt, die Jungs haben die Taktik prima umgesetzt“) und dem die Coachingrolle einnehmenden Co-Trainer Bodgan Wittke änderte dies aber wenig.

Die Statistik zum Lokalderby

HSG Hohenlimburg: Fritzsche; Wetzel (8/5), Bauer (5), Schachulski (5), Hollatz (2), Stülper (1), P. Wittke (1), Doescher, Marks, Bovensmann, Maschin, Tsolakis, Albrecht.

Zeitstrafen: LTV 2, HSG 3. Zuschauer: 300.