Carina Voß rettet den ersten Zähler

Hohenlimburg. Leidenschaftlich gekämpft und mit dem finalen Angriff den ersten Punkt der Saison geholt: Das sind die positiven Aspekte, die die Handball-Damen der HSG Hohenlimburg aus dem 28:28 (16:15) im Verbandsliga-„Krisengipfel“ gegen den Lokalrivalen HSG Schwerte/Westhofen ziehen durften.

Die Freude war riesig, als Carina Voß zwei Sekunden vor Schluss das Unentschieden rettete, nachdem sie kurz zuvor mit einem über den Kasten springenden Aufsetzer die Führung verpasst hatte. Trainer Christian Köster wirkte fast erschöpfter als seine Schützlinge, vergrub sein Gesicht längere Zeit in seinen Händen und ließ das mental so anstrengende Match Revue passieren.

Formanstieg macht Mut

„Eigentlich hätten wir ja gewinnen müssen“, meinte Köster, denn so richtig weiter hilft das Remis gegen den Tabellenletzten nicht weiter. Andererseits macht der Formanstieg und vor allem die diesmal erkennbare mannschaftliche Geschlossenheit Mut, scheinen doch die deutlichen Ansagen vom Sportlichen Leiter Bastian Hell und Köster selbst nach dem desolaten Auftritt in Wettringen ihre Wirkung erreicht zu haben.

Schwerte/Westhofen trat in der mit gut 160 Zuschauern gefüllten Rundturnhalle alles andere als ein Sorgenkind auf. Die meisten Kombinationen wurden flüssig vorgetragen, zudem präsentierte sich die linke Angriffsseite mit Petri (12/5) und Rückraum-Antreiberin Ullrich (8) als äußerst torgefährlich. „Da haben wir nicht schnell genug verschoben“, kritisierte Köster seine Abwehr, die nach zehn Minuten (5:7) sieben Treffer kassierte.

Funke-Kamann hilft aus

Nach dem 9:10 folgte die beste Phase der Hohenlimburgerinnen. Mit einem Hattrick unterstrich die schon 43-jährige Natalie Funke-Kamann, wie wertvoll ihre Aushilfe nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Norma Kramer war. Sarah Klonek (per Siebenmeter) und Voß brachten ihr Team mit 14:10 (26.) in Front, aber bis zum Seitenwechsel waren die Ruhrstädterinnen wieder auf Tuchfühlung. Obwohl sich die Einwechselung der kleinen Torfrau Chantal Schuchardt (13 Paraden in Durchgang zwei) sofort positiv bemerkbar machte, gelang es den Gastgeberinnen trotz gutem Kreisläuferspiel von Lena Becker aufgrund zu vieler technischer Fehler und schwacher Wurfausbeute gerade von den Außenpositionen (hier wurde die erkrankte Linkshänderin Nadine Geitebrügge schmerzlich vermisst) nicht, sich einen entscheidenden Vorsprung zu verschaffen.

So wurde aus dem in Überzahl erzielten 25:23 (48.) ein 25:26. Nach dem Ausgleich durch Vanessa Raabe und Schwerter Zeitstrafe schien der Sieg dennoch greifbar, aber Ullrich traf selbst in Unterzahl aus der Distanz, so dass HSGH-Damen am Ende froh sein durften, einen Zähler ergattert zu haben. Kösters hoffnungsvolles Fazit: „Das gibt auf jeden Fall Auftrieb für das Nachholspiel am kommenden Sonntag in Lünen.“

HSG: L. Witte (31. Schuchardt); Becker (6), Voß (5), Klonek (5/2), Funke-Kamann (4), Markmeyer (3), A. Witte (3), Raabe (2), Scheibe-Jochheim, Tille, A. Funke.