Julia Pfeil neue Trainerin der HSG-Damen

Hohenlimburg. Trainerwechsel bei den Handball-Damen der HSG Hohenlimburg: Nachdem die Weiterbeschäftigung von Christian Köster, der ja erst im Sommer Mike Ruppenstein beerbt hatte, schon nach dem 31:31-Remis gegen Schwerte/Westhofen auf der Kippe stand, entschloss sich der Vorstand als Folge der enttäuschenden Vorstellung in Lünen (22:34) die Reißleine zu ziehen.

„Köster hat hervorragende Trainingseinheiten gestaltet und sich intensivst mit dem jeweiligen Gegner beschäftigt, aber es haperte bei der Umsetzung des Matchplans“, erklärte der für den Damenbereich zuständige Bastian Hell und führt weiter aus: „Ihn so früh in der Saison freizustellen, ist mir nicht leicht gefallen, aber nach Abwägung alle Kriterien sind wir zu dem Schluss gekommen, dass er die Mannschaft nicht im nötigen Umfang erreicht, sie dringend ein neues Signal benötigt.“ Die längere Herbstpause erschien Hell als beste Gelegenheit, einen Schnitt zu machen, denn so hat die als Interims-Trainerin einspringende Julia Pfeil Zeit, um die HSG auf das so wichtige Auswärtsspiel bei der PSV Recklinghausen II einzustimmen.

Zwei Spielerinnen steigen aus

Hell hatte den Verbandsliga-Kader frühzeitig über den Wechsel informiert. Seine Hoffnung, dass alle Spielerinnen mitziehen würden, erfüllte sich allerdings nicht. Sowohl die Spielführerin Nina Hillebrecht, die verletzungsbedingt in dieser Saison noch kein Match bestritten hat, als auch Kreisläuferin Annika Funke verkündeten ihren Ausstieg. Hinzu kommt, dass die Handverletzung von Regisseurin Norma Kramer hartnäckiger Natur ist, sich ihre Zwangspause weiter hinzieht. „Das macht es nicht leichter, aber ich bin davon überzeugt, dass in unserem Kader genügend Substanz steckt, um die Klasse zu halten“, bleibt Hell grundsätzlich optimistisch.

Kösters Nachfolgerin Julia Pfeil hat zwar noch nie eine Damenmannschaft trainiert, verfügt aber über langjährige Erfahrung als aktive Spielerin bis hin zur 2. Liga (in Haspe) und hat ihre Laufbahn bei der HSG ausklingen lassen, kennt sich also mit der „Löwen-Mentalität“ bestens aus. Obwohl als alleinerziehende Mutter und Trainerin der erfolgreichen weiblichen C-Jugend schon mehr als ausgelastet, hat die Lehrerin keinen Moment gezögert, als Interimslösung einzuspringen.

Lösung bis Weihnachten

„Ich werde das bis Weihnachten durchziehen und hoffe, dass der Vorstand in der Zwischenzeit eine optimale Lösung findet.“ Pfeil hat die meisten Hohenlimburger Verbandsliga-Spiele gesehen und erkannt: „Die Mannschaft verteidigt zu passiv, trifft auch offensiv oft die falschen Entscheidungen, weil das Zutrauen gerade der Rückraumspielerinnen in die eigene Abschlussqualität fehlt.“ Sie will die Übungsabende nutzen, um dem verunsicherten Team eine aggressivere Abwehrhaltung einzutrichtern: „Wir müssen den Gegner mehr unter Druck setzen und auf Ballgewinne gehen, damit wir selbst Tempo machen und leichte Gegenstoßtore erzielen können.“