Nach „Rot“ startet der Angriffsmotor

Hohenlimburg. Ein Handballspiel quasi zeitgleich mit dem Fußball-Revierderby anzusetzen, kostet zwangsläufig Zuschauer. So konnte die HSG Hohenlimburg bei ihrem vorverlegten Landesliga-Match gegen den TV Olpe gerade mal 25 Besucher begrüßen. Mehr hatte diese Partie aber auch nicht verdient, denn Olpe verstärkte wie die HSG seine Reservemannschaft und bot nur eine Rumpfbesetzung mit einem Auswechselspieler auf. Von daher stand der Sieger schon vorher fest, auch wenn die Hohenlimburger einen langen Anlauf nehmen, ehe sie ihren Rhythmus fanden und letztlich mit 34:24 (15:9) den höchsten Heimerfolg dieser Saison feierten.

Olper Torwart Rumpff pariert

Danach sah es in der ersten Viertelstunde wahrlich nicht aus, denn er über zwei Meter große TVO-Keeper Rumpff stellte seinen Kasten zu und hatte zudem in der Torbegrenzung reichlich Unterstützung. In schöner Regelmäßigkeit scheiterten die von Bogdan Wittke gecoachten Hohenlimburger selbst bei freien Abschlüssen, so dass Olpe mit seinen bescheidenden Möglichkeiten zu einer 3:1-Führung (9.) kam.

Auch nach dem Ausgleich durch Felix Bauer und Jonas Bovensmann stotterte der Angriffsmotor gewaltig. So landete der Heber von Tom Maschin am Pfosten, scheiterte Lukas Wetzel mit seiner ersten Ballberührung vom Siebenmeterpunkt an Rumpff, was aus dem Feld heraus auch auf Jannik Hollatz und Nick Albrecht zutraf. Zudem standen Hollatz und Maschin bei ihren Toren im Kreis, so dass Olpe mit 5:3 in Führung gehen und diese bis zum 8:7 behaupten konnte. Dann aber schaltete die HSG, auch angestachelt durch die Rote Karte für Hollatz (20.), den Turbo ein, holte unter Mithilfe des in der Abwehr sein Saisondebüt gebenden Philipp Wittke in den verbleibenden acht Minuten der ersten Hälfte das vorher Versäumte eindrucksvoll nach. Ballverluste der müder werdenden Gäste nutzte vor allem Timo Schachulski, dem zum 13:8 ein lupenreiner Gegenstoß-Hattrick gelang. Bauer sorgte für den 15:9-Pausenstand und traf dann auch gleich zum 16:9 und konnte fortan seinen Mitspielern die Abschlüsse überlassen.

Truss lange auf dem Feld

Cederik Truss nutzte seine längere Spielzeit und sorgte zusammen mit dem das 20:11 besorgenden Schachulski dafür, dass es für den TVO nur noch um Schadensbegrenzung ging. Mit dem 26:16 durch Bauer war nach 48 Minuten erstmals ein zweistelliger Vorsprung perfekt. Zum 29:20 durch den quasi volley verwandelnden Truss gelang Torwart Fritzsche ein Traumpass, zudem rettete er mit Sprint ins verlassene Tor eine falsche Einwurf-Entscheidung der Unparteiischen. Schachulski machte die „30“ voll, Maschin sorgte zum 33:23 per Kempa-Trick nach Pass von Wetzel für das letzte Highlight. Bogdan Wittke: „Wenn man gegen einen stark dezimierten Gegner antritt, fehlt es an der nötigen Spannung. Wir haben ein Drittel des Spiels verschlafen, aber dann ordentlich Gas gegeben.“

HSG: Fritzsche, Kind; Schachulski (9), Bauer (7), Maschin (5), Albrecht (4), Truss (4/1), Wetzel (3/1), Bovensmann (2), Hollatz, P. Wittke.