Deutliche Niederlage gegen Oberaden

Hohenlimburg. Es sollte ein Spitzenspiel mit spannendem Verlauf werden, aber es wurde eine sportliche Hinrichtung. Eine Woche nach der mehr als respektablen Vorstellung vor eigene, Publikum gegen Sundwig-Westig kassierte der Landesliga-Dritte HSG Hohenlimburg beim Spitzenreiter SuS Oberaden eine vernichtende 23:36 (12:19)-Niederlage, die sowohl die Akteure selbst als auch die mitgereisten Fans ratlos zurückließ.

Von dem Willen, den Hinspielerfolg zu wiederholen und somit das Zünglein an der Waage im Titelkampf zu spielen, war bei der HSG absolut nichts zu spüren. Die ersten Minuten hätten durchaus eine Führung bescheren können, doch wer binnen fünf Minuten gleich sechsmal am gegnerischen Keeper scheitert, büßt automatisch Selbstvertrauen ein, stärkt vielmehr den Gegner. Mit spürte zunächst durchaus den Respekt der Oberadener vor seinem bislang einzigen Bezwinger. Der ging aber nach dem 5:4 durch Brahimi, dem kurz danach dessen erstes Feldtor wegen Stürmerfouls abgepfiffen wurde, völlig verloren. Scheinbar spielerisch leicht setzte sich die Weinberger-Truppe im Angriff in Szene, riss durch einfach, aber effektive Kombinationen und Laufweg riesige Lücken in die geistig und körperlich zu unbewegliche Hohenlimburger Deckung.

So stand es nach 24 Minuten 14:8, als urplötzlich auch die HSG ihre Fähigkeit zu Schnellangriffen demonstrierte. Erst traf Defensivspezialist Björn Reinboth, dann Brahimi vom Siebenmeterpunkt. Und als der inzwischen für René Kind den Kasten hütende Sven Mang steil auf Felix Bauer passte, hieß es 14:11, legte Brahimi Sekunden später nach. Grund genug für SuS-Coach Ralf Weinberger, eine Auszeit zu nehmen. Ihm ging es darum, die Hohenlimburger Aufholjagd zu stoppen und mit einer Führung in die Kabine zu gehen. Selbst kühnste Oberadener Optimisten unter den 200 Besuchern trautren ihren Augen nicht, was in den verbleibenden knapp drei Minuten geschah. Offenbar hatten die Gäste völlig abgeschaltet, ließen sich noch sage und schreibe fünf Tore einschenken, wobei der Doppelschlag in den letzten 30 Sekunden nach technischem Fehler von Ralf Kramer und Katastrophen-Pass von Kapitän Bogdan Wittke den negativen Höhepunkt bildete.

In Durchgang zwei gab es nämlich keinerlei Besserung, nahm das Debakel vielmehr schon nach 36 Minuten (23:13) sichtbare Züge an. Dass die HSG selbst bei angezeigtem Zeitspiel keinen Wurf losließ, der so oft von Verletzungen geplagte Sebastian Marks beim Stande von 30:17 wieder einmal humpelnd vom Feld musste, die Hohenlimburger selbst gegen die Zweitbesetzung der Hausherren keinen Boden gutmachen konnten und Brahimi für seinen halbherzigen Trickwurf, der im Gesicht von Torhüter Wiemschulte landete, die Rote Karte sah, passte ins Bild eines aus heimischer Sicht völlig missratenen Handball-Abends.