Extremes Verletzungspech kostet Titelchance

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Handball-Saisonrückblick HSG-Damen müssen sich mit Rang drei in Landesliga abfinden

Von Bernd Großmann
Hohenlimburg Verletzungen sind beim Handball Tagesgeschäft. Aber derartig zahlreiche langfristige Ausfälle wie bei der HSG Hohenlimburg hat Trainer Sascha Schmoll in seiner Laufbahn noch nicht erlebt. In seiner ersten Saison hätte das fast den Landesliga-Verbleib gekostet, in der abgelaufenen Spielzeit war eigentlich nach wenigen Wochen das Thema Aufstieg abgehakt.

Dabei war die HSG mit so großen Hoffnungen in die Vorbereitung gegangen, hatte quasi auf eine Sommerpause verzichtet und in den Testspielen selbst Oberliga-Teams an den Rand einer Niederlage gebracht. „Es lief alles perfekt, aber dann kam der erste Nackenschlag“, verweist Schmoll auf das dauerhafte Sportverbot für seine überragende Kreisläuferin Lisa Saltheim (Schulterbeschwerden). Gleich das erste Heimspiel gegen Eiserfeld ging mit 22:29 verloren, weil das zusätzliche Fehlen von Norma Bauer und Co-Spielertrainerin Nathalie Funke-Kamann nicht kompensiert werden konnte. Für Bauer war nach dem dritten Einsatz (erneuter Kreuzbandriss) Feierabend. Und Allrounderin Mandy Linde, jahrelang Hauptschützin, musste nach ihrem vierten Einsatz passen.

Punkt gegen den Spitzenreiter
Um so erstaunlicher, dass sich die HSG lange Zeit nicht abschütteln ließ und sogar Spitzenreiter Netphen einen Punkt abknöpfen konnte, so dass zum Rückrundenstart noch immer Aufstiegschancen bestanden. Doch gab es personell weitere Rückschläge. Lisa Witte fiel studienbedingt für drei Monate aus, Annika Klemke reihte sich in die Verletztenliste ein. Konsequenz: Dem Sieg in Eiserfeld folgte eine Serie mit 1:7-Punkten, denn die zwischenzeitlich den Kader verstärkenden Annika Funke und Anna Spelsberg konnten die Lücken nicht ganz schließen.

Immerhin reichte es zu vier Siegen nacheinander und dem dritten Platz hinter Gevelsberg-Silschede, denn neben Funke-Kamann erwies sich auch die aus Bommern gekommene Halblinke Nina Hillebrecht als enorm torgefährlich. Schmoll: „Durch die zahlreichen Veränderungen im Team ist uns die Sicherheit im Konterspiel verloren gegangen. Auch die Stabilität der Abwehr hat deutlich nachgelassen. Wir hatten einfach zu wenig Führungsspielerinnen.“ Für die kommende Saison hat sich die HSG erneut allerhand vorgenommen, legt diesmal aber eine Ruhepause ein und wird erst am 27. Mai wieder trainieren.

Personalbuch: Keine Spielerin bei jedem Match dabei
Bezeichnend für die Personalsituation in der abgelaufenen Saison: Keine einzige HSG-Spielerin war bei allen 22 Partien aktiv. Auf immerhin je 21 Einsätze brachten es Torfrau Janine Ellermann, Flügelspielerin Janina Druskus und Anna Lena Geier sowie die mit 129 Treffern herausragende Nina Hillebrecht. Hier das Einsatzbuch mit Toren/Siebenmetern:

Janine Ellermann 21
Svenja Schaffrin 17
Nina Hillebrecht 21 129/ 22
Janina Druskus 21 70/ 1
Anna Lene Geier 21 24/ 1
Nat. Funke-Kamann 19 120/11
Nadine Geitebrügge 19 35
Laura Funke 18 45/1
Annika Klemke 13 58/24
Annika Funke 12 13
Andrea Ortlieb 11 9
Silvana Schmacke 11 1
Lisa Witte 8 14/1
Anna Spelsberg 6 9
Jasmin Hinz 6 1
Vanessa Raabe 5 11
Mandy Linde 4 16/2
Norma Bauer 3 14

Je ein Spiel absolvierten Eva Schiffer (ein Tor), Lisa Lübke, Vanessa Zittlau und Annika Risse