Erste nach Steigerungslauf noch auf Rang drei

Hohenlimburger Handballer bezwingen beim eigenen Turnier nach Auftaktschlappen beide Oberligisten

Von Bernd Großmann
Hohenlimburg. Diesmal gab es keinen Dreier-Vergleich punktgleicher Teams. Zwar gab es etliche enge Spiele und einige Überraschungen, aber unterm Strich ein eindeutiges Ergebnis. Landesliga-Meister HTV Sundwig-Westig heißt der Sieger beim Berni-Grossmann-Turnier 2014, denn die Hemeraner setzten ihren letztjährigen Siegeszug fort und durften sich nach vier gewonnenen Partien über den größten Pokal freuen. Zwei Landesligisten, nämlich Westfalia Hombruch und der gastgebende Vorjahres-Vize HSG Hohenlimburg, belegten die Plätze zwei und drei, während Titelverteidiger Bergischer HC II und die ebenfalls klassenhöhere Cronenberger TG am Ende des Felders landete.

„Damit hätte ich nie gerechnet, denn mir fehlten vier Stammkräfte, zudem waren einige angeschlagen“, staunte HTV-Coach Hendrik Ernst über die gute Verfassung seiner Schützlinge, denen man auch in der Verbandsliga 1 eine reelle Chance auf den Durchmarsch in die Oberliga einräumen muss.

Sascha Simec zufrieden
Zufrieden war auch der neue Hohenlimburger Trainer Sascha Simec, denn sein Team legte einen eindrucksvollen Steigerungslauf hin und wurde nach seinem abschließenden Erfolg über den klar favorisierten BHC mit Standing Ovations in die „dritte Halbzeit“ (es wurde bis in die Nacht hinein gefeiert) entlassen.

Dabei hatte das Turnier mehr als ernüchternd für die Hausherren begonnen. „Heute ist der Ernstfall“, hatte Kapitän Bogdan Wittke seine Teamkollegen noch eingeschworen, doch die Offensivleistung beim 5:7 gegen Westfalia Hombruch war schlichtweg unzureichend. Es dauerte volle acht Minuten, ehe Wittke selbst zum 1:3 der erste HSG-Treffer gelang. So engagiert und aggressiv die Abwehr agierte, so fahrlässig und unpräzise spielten die Hohenlimburger im Angriff. Fehlpässe und technische Patzer lösten sich in schöner Regelmäßigkeit ab und sorgten für Unmut auf den zu diesem Zeitpunkt noch spärlich besetzten Rängen.

Viele Möglichkeiten
Nach dem 4:6 besaß die HSG hinreichend Möglichkeiten, das Match zu drehen, doch ein starker Westfalia-Keeper und zwei zurecht abgepfiffene Tore von Außen wegen Kreisbetreten verhinderten den Umschwung. „Insgesamt haben wir zehn klare Chancen ausgelassen und in vierminütiger Überzahl kein Tor erzielt“, resümierte der für die Strichlisten zuständige Torwarttrainer Thomas Strohhammer.

Dummerweise verletzte sich auch noch Dario Goebels, so dass die HSG im zweiten Match gegen den Erzrivalen aus Hemer ohne wurfstarken Halblinken (Patrick Arlt musste noch arbeiten) antrat. Trotzdem lief es schon weitaus besser. Diesmal wurden geschickt Lücken über die Flügel gerissen, konnten sich Robin Güntner und Marc Geisler mehrfach auszeichnen. Im Publikum kam richtig Stimmung auf, als Hohenlimburg nach Güntners Konter erstmals mit zwei Toren (5:3) in Führung ging. Auch nach 17 Minuten und Geislers 8:6 sah es nach einer Überraschung aus, aber in der Schlussphase legten die Hemeraner deckungsmäßig zu und zeigten jetzt auch im Abschluss ihre ganze Klasse. Als dann auch noch Bogdan Wittke eine Zeitstrafe wegen Spielverzögerung kassierte, war der Weg frei für den am Ende mit 12:8 triumphierenden HTV.

Im dritten HSG-Match ging es, jetzt mit dem sofort Akzente setzenden Patrick Arlt, gegen den Cronenberger TG darum, das Turnier nicht sang- und klanglos auf dem letzten Platz zu beenden. 15 Minuten lang begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, ärgerte sich der glücklose HSG-Keeper René Kind über zwei halbe Eigentore, die zum 7:8 führten. Es sollte jedoch der einzige Rückstand für die plötzlich wie entfesselt aufspielenden Hausherren bleiben. Youngster Julian Pallasch leitete eine glänzende HSG-Phase ein, die der nun aufblühende Sebastian Marks mit seinem dritten Treffer zum 13:9 abschloss. „Wir haben nach Ballgewinnen oder guten Paraden von Sven Mang, der insgesamt den besten Eindruck als Torhüter-Trios gemacht hat, sofort umgeschaltet und viel Tempo gemacht“, freute sich Simec über die deutliche Steigerung.

Die hatten mit diesem Erfolg aber noch nicht genug, sondern wollten zum Abschluss ihren Vorjahressieg über den Bergischen HC II wiederholen und damit ihr Punktekonto ausgleichen. Zunächst sah es nicht gut aus, denn der Oberligist traf nach Belieben und führte mehrfach mit drei Treffern, während sich auf HSG-Seite Güntner den Luxus erlaubte, den leeren Kasten zu verfehlen. Doch wie schon gegen Cronenberg präsentierte sich die Mannschaft körperlich topfit und legte nach dem 9:11 einen viel umjubelten Zwischenspurt mit einem vom Ex-Emster Roman Tolksdorf abgeschlossenen Viererpack zum 13:11 hin. Pallasch und Marks machten schließlich zum 15:12 den Sack zu. „Vorbereitungsergebnisse sind nebensächlich, aber es war schön zu sehen, wie sich die Jungs gesteigert haben“, meinte Simec.

HSG: Hering, Mang, Kind; Güntner (10/1), Arlt (6/3), Güntner (5), Pallasch (5), Hollatz (5), Geisler (5), Tolksdorf (5), Marks (4), HP. Wittke (2), B. Wittke (2), Goebels, Strohhammer.

Berni-Grossmann-Turnier in der Rundturnhalle, Männer:

Hombruch – Hohenlimburg5:7

Bergischer HC II – Cronenberg15:12

Hohenlimburg – Sundwig-W.8:12

Cronenberg – Hombruch7:11

Sundwig-W. – Bergischer HC II14:13

Hohenlimburg – Cronenberg16:12

Sundwig/W. – Hombruch16:12

Bergischer HC II – Hohenlimb.12:15

Hombruch – Bergischer HC II15:12

Cronenberg – Sundwig-W.10:12

1. HTV Sundwig-West 54:43 8:0

2. Westf. Hombruch 45:40 6:2

3. HSG Hohenlimburg 44:43 4:4

4. Bergischer HC II 52:56 2:6

5. Cronenberger TG 41:54 0:8