Norma Bauer: „Chance zum Aufstieg ist greifbar“

Interview: Norma Bauer (24) nach Verletzungspech erfolgreiche HSG-Trainerin

Von Lutz Risse
Hohenlimburg. Untrennbar ist der Hohenlimburger Handball mit Familie Bauer verbunden. Mutter Beate war lange erfolgreiche Spielerin und Trainerin, Sohn Felix ist in der Oberliga beim TuS Volmetal aktiv, kehrt jetzt aber zur HSG zurück. Tochter Norma (24) wurde von zwei schweren Verletzungen zurückgeworfen – was sie aber nicht davon abhält, als Trainerin bei der zweiten HSG-Frauenmannschaft (Kreisliga) zu arbeiten. Und das mit großem Erfolg! Die Physiotherapeutin stellt sich unserem Interview der Woche.

Norma, seit wann sind Sie mit dem Handball verbunden und seit wann arbeiten Sie als Trainerin?
Norma Bauer: Zum ersten Mal hatte ich mit drei Jahren Kontakt zum Handball, natürlich durch meine Familie. Vor der laufenden Saison war ich noch keine Trainerin. Ich habe begonnen, mit Alex Filippelli die F-Jugend der HSG zu trainieren, was ich leider aus zeitlichen Gründen aufgeben musste. Zurzeit betreue ich die weibliche Kreisauswahl des Jahrgangs 2003 sowie die zweite Frauenmannschaft der HSG.

Und letzteres sehr erfolgreich. Wie sind die Aufstiegschancen?
Die Chance ist greifbar. Die HSG II ist eine junge, dynamische Truppe, sie hat sich konditionell und spielerisch weiterentwickelt. Und das, obwohl die Mannschaft gerade einmal aus elf Spielerinnen besteht. Aber sie sind alle engagiert, die Trainingsbeteiligung ist gut.

Wieso gibt es keinen direkten Aufsteiger, sondern Kreisliga-Play-offs?
Vor der Saison wurde die Kreisliga in zwei Gruppen zu je sieben Mannschaften geteilt (in Kreisliga-West und -Ost, Anm. der Red.). Somit hat in der Hauptrunde jedes Team zwölf Spiele. Danach spielen die Gruppenersten und -zweiten in Überkreuzspielen mit Hin- und Rückspielen die zwei Finalteilnehmer aus. Diese machen dann noch einmal ein Hin- und Rückspiel gegeneinander. Leider steigt dann nur der Gewinner in die Bezirksliga auf.

Wie schätzen Sie die Stärke der anderen Gruppe, also der Kreisliga Ost ein?
Nicht so stark wie unsere, ich habe mir das Spiel zwischen TV Arnsberg III und TSV Bigge-Olsberg, Tabellenerster und -zweiter, angesehen. Aber das spielt keine Rolle, es muss immer zuerst Handball gespielt werden.

Sie selbst hatten großes Verletzungspech. Haben Sie Ihre aktive Laufbahn aufgegeben?
Nein, habe ich nicht, ich möchte gerne noch einmal Handball spielen. Zurzeit mache ich Muskelaufbautraining, ich möchte wieder fit werden. Aber an erster Stelle steht mein Beruf, es ist klar, dass ich mich nicht noch einmal verletzen darf. Da muss ich auch noch mal mit meiner Chefin sprechen.

Wie beurteilen Sie die allgemeine Entwicklung der HSG?
Absolut positiv! Angefangen im Jugendbereich, wo die HSG Hohenlimburg wieder selbstständig und gut arbeitet. Als ein gutes Beispiel ist die C-Jugend um Trainer Jürgen Risse zu nennen. Auch im Seniorenbereich ist die HSG stark aufgestellt. Man muss bedenken, dass die HSG Hohenlimburg vor einigen Jahren auf sehr wackeligen Füßen stand. Jetzt wird unheimlich viel gemacht, da möchte ich unseren sportlichen Leiter Alex Filippelli und den Vorsitzenden Stephan Willner stellvertretend nennen. Mittlerweile ist die HSG auch für sehr gute externe Spieler interessant geworden.

Trauen Sie den Männern den Aufstieg zu?
Ja! Auch wenn es schwer wird, in Halingen müssen sie mit fünf Toren gewinnen, alle anderen Partien müssen auch siegreich beendet werden. Trainer Sascha Simec leistet gute Arbeit und wird die Jungs motivieren. Aber wie die Zuschauer diese Mannschaft unterstützen, ist einfach phänomenal. Es wird für das Auswärtsspiel in Halingen einiges geplant.

Letzte Frage – bleiben Sie, unabhängig vom Saisonausgang, Trainerin der HSG II?
Ja, und das sogar sehr gerne, weil es mir Riesen-Spaß macht. Vor der Saison war das nicht so klar, ob das funktioniert, weil viele Spielerinnen nicht viel jünger sind als ich. Aber es läuft einfach hervorragend, daher großes Lob an die Mannschaft.