1. Herren kassiert im Derby zweite Niederlage

Hohenlimburg. Bittere zweite Saisonniederlage für die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg. Im Lokalderby beim Aufsteiger Letmather TV musste sich der Ex-Verbandsligist ebenso überraschend wie unglücklich mit 17:18 (9:8) geschlagen geben und büßte damit den Anschluss zur Spitze ein. Die fast 150 HSG-Fans unter den 300 Besuchern machten sich tief enttäuscht auf den kurzen Heimweg, während die Letmather ihren Matchwinner „Charly“ Budde, der nach dem 16:17 die beiden letzten Treffer der ausgesprochen torarmen Partie erzielt hatte, stürmisch feierten.

Hätte man HSG-Coach Sascha Simec im Vorfeld 18 Gegentore angeboten, er hätte sicher sofort unterschrieben. Die Defensivleistung seiner Schützlinge war einer Spitzenmannschaft durchaus würdig, reichte in der Humpferthalle aber nicht einmal zu einem Remis aus. Das lag vor allem am extremen Wurfpech der Gäste.

Das trifft besonders auf Kapitän Philipp Wittke zu. Sage und schreibe viermal scheiterte er im ersten Abschnitt an der Latte und stieg nach der Pause gleich mit zwei Pfostenschüssen ein. Trotzdem war er neben Jonas Bovensmann noch der erfolgreichste Schütze seiner Mannschaft, denn andere sonstige Leistungsträger wie Max Heinemann, der zwei Siebenmeter ausließ, Antonio Bogdanic und Felix Bauer, der in der Endphase zurecht strittige Schiedsrichterpfiffe (zwei Tore aberkannt, ein Siebenmeter verweigert) beklagte, blieben deutlich unter ihren Möglichkeiten. Hinzu kam die matte Ausbeute der Flügelspieler, was nicht allein am Fehlen von Roman Köck lag. Und auch über den Kreis ging diesmal wenig zusammen.

Starke Paraden von René Kind

Dabei schien es zunächst, als hätten die Hohenlimburger dank ihrer guten Defensivarbeit und starker Paraden von Keeper René Kind das Geschehen im Griff. Bis auf den Ausgleich zum 3:3 lief der LTV stets hinterher. Als Heinemann das 7:4 markierte, besaß der Gast mehrere Möglichkeiten, den Vorsprung vorentscheidend auszubauen, aber mehr als das Tor von Bogdanic sprang nicht heraus.

Stattdessen glückte Budde ein Dreierpack, sorgte Rechtsaußen Schon für den Ausgleich, ehe Bovensmann dem Favoriten zumindest eine knappe Pausenführung sicherte. Auch im zweiten Abschnitt dominierte zunächst die HSG. So war beim 13:10 (39.) durch Bovensmann die Welt absolut in Ordnung. Doch dann folgte eine ganz schwache Phase, in der es fünf Gegentreffer am Stück zum 15:13 (47.) setzte und die LTV-Fans in Hochstimmung gerieten.

Spannende Schlussphase

Jetzt war es ein echtes Derby voller Spannung, in der die HSG postwendend antwortete. Endlich saßen die Würfe von Wittke. Und als Bauer per Strafwurf das 17:16 (54.) markierte, schien es doch noch ein Hohenlimburger Happy-End zu geben. Aber weit gefehlt: Erst glich Budde trotz Unterzahl aus, dann wurde bei Bauers Treffer auf Kreistreten entschieden, folgte wegen Zeitspiel der nächste Ballverlust plus Zeitstrafe gegen Bogdanic, so dass Letmathe seinen finalen Angriff in Überzahl ausspielen und Budde das 18:17 erzielen konnte. Und weil die HSG in den verbleibenden 20 Sekunden nicht mehr gezielt zum Abschluss kam, war die Überraschung perfekt. „Die eigentlich bessere Mannschaft hat verloren“, haderte Simec bei seiner Analyse mit den vielen vergebene Möglichkeiten insbesondere in Halbzeit eins: „Dadurch haben wir diesen kampfstarken Gegner erst aufgebaut.“ Nächster Gegner ist am kommenden Freitag (!) in der Rundturnhalle DJK SG Bösperde.

Letmather TV – HSG Hohenlimburg 18:17 (8:9)

 HSG: Kind (Pavlakovik); Bovensmann (4), Wittke (4), Heinemann (4/3), Bogdanic (2), Hollatz (1), Maschin (1), Bauer (1/1), Jacob, Zimny, Wünnemann.

Die Torschützen des Letmather TV: Budde (5), Münzner (5/2), Fischer (2), Ludwig (2), Wunderlich (1), Temp (1), Kern (1), Schon (1).