Heinemann und Bauer sorgen für Happy-End
Hohenlimburg. Als in der Rundturnhalle die letzte Sirene ertönte, herrschte Riesenerleichterung bei den Landesliga-Handballern der HSG Hohenlimburg, die wie schon letzte Woche in Letmathe für ein enorm torarmes Match sorgten – diesmal jedoch mit umgekehrten Vorzeichen, denn nach 55-minütigem Hinterherlaufen konnten sie die SG DJK Bösperde doch noch mit 20:19 (8:13) bezwingen und so das Abrutschen ins breite Mittelfeld verhindern.
„Im Augenblick ist es so, dass wir Handball mehr arbeiten als spielen. Über weite Strecken verlief das Match ähnlich wie beim LTV, gab es jede Menge eigener Fehler, aber auch Schiedsrichterentscheidungen, die ich einfach nicht nachvollziehen kann“, resümierte ein sichtlich geschaffter Trainer Sascha Simec, der auch im Hinblick auf das kommende Ortsduell bei Eintracht Hagen III hofft: „Vielleicht haben wir genau so einen Zittersieg gebraucht, um in die Spur zu kommen. Aktuell fehlt uns einfach der Killerinstinkt.“
Die Auswirkungen der bitteren Derbyschlappe waren in der Anfangsphase noch deutlich zu spüren: Jacobs Heber segelt neben den Pfosten, Heinemann scheitert am Keeper, Bauer am Pfosten – so verliefen die ersten Minuten, in denen die Gäste gleich mal auf 3:0 davonzogen. Der Halblinke Max Wergen war von der HSG-Abwehr zunächst gar nicht in den Griff zu bekommen. Den Rest besorgte Bruder Philipp vom Siebenmeterpunkt.
Auszeit fruchtet nicht
Simec nahm nach dem 6:11 (18.) eine Auszeit, doch weder seine eindringlichen Worte noch einige personelle Veränderungen zahlten sich positiv aus. Die verunsicherten Hohenlimburger haderten durchaus zurecht mit einigen Pfiffen der Unparteiischen Helwig/Rüter (Gelsenkirchen/Herten). So fragte Simec nach dem zweiten strittigen Siebenmeter binnen einer Minute flehentlich Richtung Tribüne: „Können wir nicht abbrechen?“ Natürlich wurde weitergespielt, aber die HSG verstand es nicht, die sich häufenden Fehler der Gäste zu nutzen, verbuchte selbst zu viele Ballverluste und lag zum Seitenwechsel bedrohlich mit 8:13 hinten.
Die Halbzeitpause tat den Hausherren gut, denn sie kamen mit einer kämpferisch vorbildlichen Einstellung aus der Kabine. Der Hattrick des bis dahin völlig wirkungslosen Antonio Bogdanic brachte jetzt auch die Zuschauer auf den Plan. Die durften sich an einer ebenso offensiven wie kompakten Abwehr erfreuen.
Eine Hohenlimburger Mannschaft in offensiver Normalform hätte aufgrund dieser Fakten das Match rasch gedreht. Aber es blieb ein zähes Ringen um den Anschluss, weil viele Würfe überhastet abgefeuert wurden.
Toller Unterhandwurf
Für das Happy-End sorgten schließlich Heinemann mit tollem Unterhandwurf in den Winkel und Bauer nach simplem Doppelpass mit Heinemann. Die letzten 30 Sekunden nach dem 19. Bösperder Treffer behielt die HSG den Ball und wahrte damit ihre weiße Heimweste.