Erwartungen erfüllt, Überraschung verpasst
Hohenlimburg. Die Erwartungen erfüllt, aber eine mögliche Überraschung verpasst: So lautet das Fazit der Handball-Herren der HSG Hohenlimburg, die bei ihrem eigenen Vorbereitungsturnier hinter den favorisierten Verbandsligisten Hagen II und SGSH Dragons II den dritten Platz belegten, weil sie die klassengleichen Teams aus Letmathe und Brambauer klar besiegen konnten.
Gleich im Eröffnungsmatch mussten sich die Hohenlimburger mit dem Turnierfavoriten Eintracht Hagen II auseinandersetzen. Und der gab, obwohl er im Rahmen seines Trainingslagers schon zwei Übungseinheiten hinter sich hatte, richtig Gas.
Wert auf Deckungsarbeit
Die Gäste hatten natürlich besonderen Wert auf die Deckungsarbeit gegen den Hohenlimburger Halblinken Nick Albrecht gelegt, der ihnen vor kurzem ja neun Tore in einer Halbzeit eingeschenkt hatte. Diesmal war das 1:1 sein einziger Treffer. Hohenlimburgs Trainer Faruk Brahimi schonte zudem einige Stammkräfte, setzte beispielsweise Timo Schachulski auf dem linken Flügel ein, brachte später Pierre Ludwig auf halblinks, der immerhin zweimal erfolgreich abschließen konnte. Über 5:1 und 7:2 steuerte der hoch konzentrierte VfL einem glatten Sieg entgegen, erhöhte zum 12:5 und schloss mit einem Kempa-Trick von Knutzen auf Pass von Wilhelm zum 13:6-Endstand ab.
Ganz anders die Kräfteverhältnisse in der zweiten HSG-Partie, denn der vom Verletzungspech gebeutete VfL Brambauer kam ohne jeglichen Auswechselspieler, bot dabei sogar zwei Akteure aus der Reserve auf und war beim 8:14 entsprechend überfordert. Ausgerechnet der nach seinem Kreuzbandriss erstmals wieder aktive Felix Bauer eröffnete den Torreigen, erhöhte per Gegenstoß nach gerade mal 78 Sekunden zum 2:0. „Ich wollte ihm die Möglichkeit geben, sich zu zeigen, bin froh, dass er beschwerdefrei durchgekommen ist, aber gleichzeitig nichts riskieren“, kommentierte Trainer Faruk Brahimi, warum er Bauer in den weiteren Partien auf der Bank beließ. Der Kader war ja auch breit genug, fehlten doch neben den Torhütern René Kind und Marco Fritzsche nur die Flügelspieler Tom Maschin und Nick Tsolakis.
Das Prestigeduell gegen den Letmather TV büßte an Attraktivität ein, weil auch der LTV auf einen Großteil seiner Stammkräfte verzichten musste und ohne seine Rückraumasse Münzner und Budde im Rückraum zu wenig Druck ausüben konnte.
„Pico“ Marks war dreifacher Vollstrecker in der Anfangsphase. Bis zum 4:7 hielt die Müller-Truppe noch halbwegs mit, doch dann zog die etliche Siebenmeter herausholende HSG Hohenlimburg, dabei selbst defensiv sehr rustikal agierende auf 11:4 davon, siegte schließlich mit 13:7, wobei Keeper Botte in der Schlusssekunde noch einen Siebenmeter abwehrte.
Im letzten Match wurde es dann wieder richtig ernst, denn gegen die vom Hünen Mark Dragunski trainierten SGSH-Dragons ging es um Platz zwei im Turnier Mit einigen Glanztaten hielt Keeper Nico Schalenbach sein Team im Spiel, aber gegen die Würfe von Lux (7/3) und Landwehr (4) hatte er kein Mittel. Spätestens, als Jonas Bovensmann beim Stande von 10:11 am Innenpfosten scheiterte, zeichnete sich die vermeidbare Niederlage ab und wurde zur Tatsache, als nach dem 11:13 ein grober Fehlpass im Aufbau erfolgte.
Eintracht gewinnt gegen Dragons
Das 11:15-Endergebnis ermöglichte den Schalksmühlern, die ja mit einem mageren 9:9 gegen Letmathe ins Turnier eingestiegen waren, ein echtes Finale gegen Hagens Reserve. Die hatte aber trotz schwerer Beine noch genügend Power, um aus einem 4:6-Rückstand ein 11:8 zu machen und letztlich mit 15:12 auch ihr viertes Match zu gewinnen. Unabhängig vom Abschneiden äußerten sich alle Gästeteams positiv über die bewährte Organisation bis hin zum jeden Treffer durchsagenden Hallensprecher Guido Lübke, dürfte schon jetzt feststehen, dass das Berni-Großmann-Turnier auch im nächsten Jahr als Vorbereitungshöhepunkt dienen wird.