HSG wirft alle Tugenden über Bord

Hohenlimburg. Ärgerlicher, weil unnötiger kann eine Niederlage wohl kaum ausfallen: Da fängt Handball-Landesligist HSG Hohenlimburg beim Tabellennachbarn TV Olpe 15 Sekunden vor Schluss beim Stande von 28:28 einen Spielzug ab, wollte das Trainerteam Brahimi/Wittke mit einer Auszeit den finalen Angriff besprechen.

Doch ausgerechnet der erfahrene Lukas Wetzel hatte offenbar die Uhr nicht im Blick, wähnte die Partie fast beendet und beförderte die Kugel blind in die gegnerische Hälfte. Olpe reagierte blitzschnell und kam fast mit der Schlusssirene noch zum mehr als schmeichelhaften 29:28 (13:16)-Erfolg.

Brahimi fassungslos

„Das war unnötig wie ein Kropf. Da spielen wir trotz unserer dünnen Besetzung 52 Minuten lang hervorragend, führen mit fünf Toren und machen plötzlich alles falsch“, konnte Chefcoach Faruk Brahimi kaum fassen, warum sein Team nach dem 27:22 durch Nick Albrecht alle bis dahin gezeigten Tugenden über Bord warf.

Obwohl die Olper noch zwei Zeitstrafen kassierten, machten sie Tor um Tor gut, konnten in per Strafwurf in Unterzahl die 28:27-Führung verbuchen – es war die erste seit einem 4:0-Lauf zum 5:4, den Hohenlimburg mit eigener Dreierserie zum 5:7 gekontert und sich fortan verblüffend dominant gezeigt hatte.

Truss gleicht aus

Als dann der meist auf halbrechts eingesetzte Cederik Truss mit seinem einzigen Treffer ausglich und die von Lajnef (7/2), Dröge und Heinrich (je 5) angetriebenen Olper einen technischen Fehler produzierten, schien wenigstens der Trostpreis eines Unentschiedens gesichert, aber selbst das erwies sich wegen Wetzels fataler Fehleinschätzung als Trugschluss.

Dabei war er es, den zusammen mit Felix Bauer und dem wiedererstarkten Tom Maschin den größten Anteil daran hatte, dass die HSG ihre 16:13-Pausenführung manifestieren konnte. Auch Kreisläufer Jannik Hollatz und der in der Deckung voll überzeugende Albrecht gehörten zu den Aktivposten der Gäste, die sich zudem auf die guten Reaktionen ihres durchspielenden Keepers „Katze“ Kind verlassen durften.

Platz drei aus der Hand gegeben

„Ich hätte nie gedacht, dass wir die Olper mit unseren nur acht Feldspielern so beherrschen würden. Offenbar haben wir uns dann aber zu sicher gefühlt und haben das Spiel im Kopf schon als gewonnen abgehakt. An fehlender Kraft hat es jedenfalls nicht gelegen. Es ist schon bitter, auf diese Weise Rang drei wegzugeben“, haderte Brahimi.

Das Jahr wird am kommenden Wochenende beendet mit einem Heimspiel am Samstag, 15. Dezember um 19.15 Uhr gegen die HSG Lüdenscheid in der Rundturnhalle. Anschließend ist für alle Handball-Teams der HSG Hohenlimburg die Weihnachtsfeier terminiert.

Lange Zeit zum Ausruhen haben die heimischen Handballer allerdings nicht. Am Samstag, 5. Januar findet wieder der Kempa-Löwen-Cup in der Rundturnhalle statt.