1. Herren: Tempo und Dynamik im Angriff verbessert

Handball: HSG Hohenlimburg triumphiert in eigener Halle gegen den VfS Warstein mit 33:30

Von Bernd Großmann
Hohenlimburg. Die Handball-Herren der HSG Hohenlimburg befinden sich weiter auf der Erfolgs- und damit Überholspur. Gegen den in der Rückrunde bis dato unbesiegten VfS Warstein gewann die Schützlinge von Oliver Landsiedel nach offizieller Version mit 33:30 (18:13).

Tatsächlich hat der Gast nur 28 Treffer erzielt, doch die beiden letzten Tore wurden, ohne dass die HSG-Offiziellen aufgrund des sicheren Sieges protestierten, schlichtweg doppelt gezählt. Da die Warsteiner Protokollführerin rasch nachtrug und verblüffenderweise auch die Sunderaner Schiedsrichter Schaden/Stoppelkamp 30 VfS-Tore auf ihrer Karten stehen hatten, halfen die Hinweise der lokalen Pressevertreter und Fans auf der Tribüne nichts.

„Wir müssen da offensichtlich besser aufpassen“, räumte Co-Trainer Dirk Singmann eine gewisse Nachlässigkeit, die ja schon gegen den HTV ein nicht gefallenes Gegentor amtlich machte, der Bank ein. Dabei ist hinlänglich bekannt, dass es bei der Bedienung der Elektronik rasch zu einem „Doppeltreffer“ kommen kann.

Gute Trainingsarbeit
Pluspunkte sammelten Landsiedel und Singmann für ihre gute Trainingsarbeit im neuen Jahr, denn die HSG präsentiert sich in 2014 deutlich verbessert, was Tempo und Dynamik des Angriffsspiels anbelangt. Das kommt vor allem Blondschopf Christian Thiele zugute, der endlich seine Sprung- und Wurfkraft in der schon zu Saisonbeginn erhofften Manier einsetzen kann.

„Den Burschen haben wir nicht in den Griff bekommen“, räumte Warsteins Spielertrainer Boban Ristovic ein. Auch Philipp Wittke tankte sich mehrfach durch die Warsteiner 6:0-Formation, die ja letzte Woche in ihrer harzfreien Halle nur 18 Gegentore gegen Schalksmühle-Halver II zugelassen hatte.

Mit dem in Hohenlimburg eingesetzten Spielgerät kam der VfS nur bedingt zurecht, produzierte etliche ungewollte Aufsetzer. Letztlich waren es nur Ristovic und sein kongenialer Partner Lars Schorlemer, die den Spitzenreiter der Abstiegszone im Spiel hielten. Schorlemer erzielte nach dem 6:4 sechs VfS-Treffer, konnte damit jedoch nicht verhindern, dass sich die HSG auf 15:10 absetzte. Kurz vor der Pause hieß es sogar 18:12, besaß Hell per Gegenstoß die Chance zur Erhöhung, scheiterte aber an Keeper Hölter, der schon zuvor einige Hochkaräter entschärft hatte und sein in einigen Szenen glückloses Gegenüber Ulf Hering ausstach.

Keine Sonderbewachung
In Durchgang zwei steuerte das Duo Ristovic/Schorlemer sogar 14 der 15 regulären Tore bei. Das hätte normalerweise zu einer Sonderbewachung geführt, doch Landsiedel verzichtete auf diese gegen Warstein eigentlich übliche Maßnahme, wollte die kompakte 6:0-Formation, die ja etliche Bälle blocken und so für Konterangriffe sorgen konnte, nicht auseinander reißen. Dafür wechselte er den Torhüter, brachte nach 38 Minuten und 23:17-Führung Sven Mang, der gleich mit einigen Paraden gegen Ristovic aufwartete.

Bis zum 29:22 (51.) währte die Dominanz der jetzt nach Minuspunkten schon auf Rang zwei stehenden Hohenlimburger, die sich dann aber ein paar Nachlässigkeiten erlaubten und sich entsprechend lautstarke Worte von Landsiedel, der beim 29:25 eine Auszeit nahm, anhören mussten.

Der vom Siebenmeterpunkt optimal treffende Thorsten Kißling beruhigte mit dem 30. Tor die Gemüter. Und als sich der protestierende Schmitt eine Doppel-Zeitstrafe einhandelte, konnte Philipp Wittke mit einem Solo zum 32:26 alle Zweifel beseitigen.

Fazit von Oliver Landsiedel: „Wir haben ein ordentliches Spiel abgeliefert und in der Deckung so kompakt gestanden, dass ich keine Veranlassung auf Umstellung zur Manndeckung sah. Wenn wir noch einen Tick konstanter werden, können wir den zweiten Platz erreichen.“

HSG Hohenlimburg – VfS Warstein 33:30
HSG: Hering (38. Mang); Thiele (9), Kißling (6/4), P. Wittke (5), Geisler (4), Hell (3), B. Wittke (2), Reinboth (2), Hollatz (2), Goebels, Brahimi, Hinz.

VfS-Tore: Schorlemer (12/4), Ristovic (11), Mues (2), Baack (1), Schmitt (1), Mühlenschulte (1), Nagel, Gretenkord, Reinscheid und zwei Phantomtore.

Spielfilm: 5:2 (5.), 6:5 (9.), 9:6 (13.), 12:7 (16.), 15:10 (23.), 18:13 (HZ), 22:14 (34.), 23:18 (39.), 28:21 (50.), 29:25 (55.), 32:26 (58.).

Schiedsrichter: Schaden/Stoppelkamp (Sundern).

Strafzeiten: HSG 3, VfS 5.

Siebenmeter: HSG 5/4, VfS 5/4.

Zuschauer: 180.