Hillebrecht: „Bei HSG ist Stimmung in der Bude“

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Interview der Woche: Landesliga-Spielerin Nina Hillebrecht über Sport und Beruf

Von Fabian Sommer
Hohenlimburg. Die 24-jährige Handballerin Nina Hillebrecht wechselte vor dieser Spielzeit vom TuS Bommern in die erste Frauen-Mannschaft der HSG Hohenlimburg. Als beste Torschützin hat sie erheblichen Anteil daran, dass die HSG vom Kellerkind zu einem Team avanciert ist, welches konstant oben mitspielt. Als Kommisaranwärterin absolviert die Wittenerin Hillebrecht den theoretischen Teil ihrer Ausbildung in Hagen, den praktischen in Bochum. In einem Interview mit dieser Zeitung sprach sie über ihren neuen Verein und den Spagat zwischen Beruf und Sport.

Frau Hillebrecht, wie würden Sie ihre bisherige handballerische Ausbildung beschreiben?
Sehr abwechslungsreich. Obwohl ich nicht in vielen Vereinen gespielt habe, habe ich bereits einige Trainer erleben dürfen. Von dem einfachen Familienvater bis zum super vorbereiteten Trainer.

Sie sind zu dieser Saison vom TuS Bommern zur HSG Hohenlimburg gewechselt. Wie verlief die Eingewöhnungszeit?
Sehr gut. Ich wurde herzlich empfangen. Ich wurde direkt integriert und eingeladen, beim Beachhandballturnier auf Norderney mitzuspielen. Durch die vielen Trainingseinheiten in der Vorbereitungszeit konnte man sich auch schnell aneinander gewöhnen.

Was unterscheidet die Arbeit bei der HSG im Gegensatz zu der in Ihrem alten Verein?
Bei der HSG wird sehr leistungsorientiert trainiert und versucht, oben mitzuspielen, im besten Falle auch aufzusteigen. In meinem alten Verein war das wegen verschiedener Gründe nicht möglich.

Was halten Sie von dem leidenschaftlichen Hohenlimburger Handball-Publikum?
Ich find’s klasse. Da ist Leben in der Bude, besonders beim großen Heimspieltag.

…und von der Stadt Hohenlimburg selbst ?
Da kann ich nicht mitreden (schmunzelt etwas). Die Wege reichen bis zu den Sportstätten und zurück. Darüber hinaus muss ich noch vieles in Hohenlimburg entdecken.

Sie sind momentan Tabellenvierter. Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf?
Die letzten Spiele sind ja leider nicht so gut verlaufen. Aber ich weiß, dass meine Mädels in der letzten Saison um den Abstieg gespielt haben, genauso wie ich beim alten Verein. Von daher sind wir, und insbesondere ich, zufrieden. Mein Ziel, oben in der Handball-Landesliga mitzuspielen, ist für mich erfüllt.

In der Liga ist der Abstand zum Tabellenführer TVE Netphen realistisch betrachtet zu groß. Zum Zweiten HSG Gevelsberg Silschede sind es lediglich vier Punkte. Peilen Sie als Team trotzdem den Vizetitel an?
Wir wollen die Saison so gut wie möglich zu Ende bringen und zum Vizetitel sagt doch keiner „Nein“. Zumal man sich für die Super-Hinrunde ruhig auch mal belohnen kann.

Sie wohnen immer noch in Witten und sind oft auf der Autobahn. Wie bringen Sie Ihre Ausbildung und den Handball unter einen Hut?
Es ist nicht immer einfach, aber man tut was man kann. Die Mannschaft und auch besonders der Trainer Sascha Schmoll haben Verständnis dafür und stärken mir oft den Rücken.

Verfolgen Sie den Sport über Ihre aktive Teilnahme hinaus?
Soweit es die Zeit zulässt. Aber eher international als national.

Für was können Sie sich abseits des Handballs und der Arbeit ebenfalls begeistern?
Ich gehe gerne joggen. In der Vorbereitung habe ich durch die Mädels das „Tabata“ entdeckt. Und ich freue mich immer sehr auf meine Familie.