1. Herren: Schmach der Hinspiel-Niederlage ist getilgt

Handball: HSG Hohenlimburg gewinnt das Derby gegen Letmathe in der Humpferthalle mit 35:29

Von Bernd Großmann
Hohenlimburg. Was für ein Kraftakt: Da fehlen in Thiele, Bogdan Wittke und Schulte drei Rückraum-Hochkaräter und es gelingt mit einer Hand voll gesunden Spieler doch im Derby die Revanche.

Unter dem stürmischen Jubel der stattlichen Fangemeinde feierte die HSG Hohenlimburg beim Nachbarn Letmather TV einen 35:29 (20:14)-Erfolg und festigte damit ihren zweiten Platz, während die bekanntlich im Hinspiel nach tollem Endspurt triumphierenden Letmather zwei Bonuszähler zum Klassenverbleib deutlich verpassten und mit hängenden Köpfen das Parkett verließen.

Kompliment vom Trainer
„Ich muss meiner Mannschaft ein dickes Kompliment machen. Sie hat von Beginn an hoch konzentriert gespielt und hat überhaupt nichts anbrennen lassen“, kommentierte Coach Oliver Landsiedel den nach der Pleite in Emst alles andere als zu erwartenden Erfolg, waren doch Phillip Wittke, Brahimi und Marks keineswegs fit. Deshalb kam auch Thorsten Kißling im Rückraum zum Einsatz – eine Aufgabe, die der künftige Warsteiner Co-Spielertrainer mit Bravour löste, obwohl er bei seiner Spezialdisziplin „Siebenmeterwerfen“ gleich an Keeper Schulte scheiterte. Das brachte die gleich auf 3:0 enteilenden Gäste aber überhaupt nicht aus dem Rhythmus. Der einzig gesunde Rückraumspieler Dario Goebels wirbelte ebenso wie Linksaußen Robin Güntner und Kreisläufer Jannik Hollatz, der per Doppelpack das 14:9 erzielte. Das gleiche Kunststück lieferte Oldie Faruk Brahimi zum 17:10 (26.) ab und setzte auch den Schlusspunkt unter ein offensives Feuerwerk. Trotz mäßiger Leistungen von Keeper Ulf Hering (vor allem gegen die Knaller von Budde hatte er kein Mittel) gingen die Hohenlimburger mit einem 20:14-Polster in die Kabine.

Da der LTV bekannt ist für seine Aufholjagden, war dennoch Vorsicht geboten. Die Drechsel-Schützlinge versuchten auch alles, um eine Wende zu schaffen, doch es gab nur eine kurze Phase in der 47. Minute, als Budde (2) und Temp auf 23:26 verkürzten, in der es für die HSG kritisch wurde.

Schnelle Auszeit
Landsiedel reagierte blitzschnell mit einer Auszeit und durfte erfreut registrieren, wie kaltschnäuzig Kißling jetzt agierte und mit drei Treffern die Letmather Anhänger in der ausverkauften Humpferthalle zum Schweigen brachte.

Güntner besorgte zum 30:25 das kostspieligste Tor für die weiterhin lauf- und einsatzfreudige Gäste, die sich auch von der Letmather Taktik, im Angriff mit einem siebten Feldspieler statt Torwart zu agieren, nicht irritieren ließ. Brahimi (per Siebenmeter) und Jannik Hollatz schraubten den Vorsprung auf 33:26 und leiteten damit Schlachtgesänge ihres glückseligen Anhangs ein. Die Schmach der Heimniederlage war mit diesem souveränen Erfolg getilgt.