Fünfte Heimschlappe zeigt: Für HSG ist die Rundturnhalle keine Festung

Handball-Landesliga: Soest II gerettet, aber noch Minimalchance für Letmathe.

Von Bernd Großmann
Hohenlimburg. Eine derart ruhige Atmosphäre ist beim Handball nur an einem letzten Heimspieltag denkbar. Obwohl die Rundturnhalle voll besetzt war, gab es im Kreisduell zwischen der HSG Hohenlimburg und dem TV Westfalia Halingen kaum lautstarke Anfeuerung, auch der Jubel nach Toren fiel recht bescheiden aus. Die zuvor bei der vom Vorsitzenden Stephan Willner launig vorgenommenen Verabschiedung ausscheidender Akteure und Trainer (jeder erhielt einen Fanschal und Hohenlimburger Pflaumenlikör) noch intensiv mitgehenden Fans wussten ja: Es ging nur noch um die „goldene Ananas“, denn die angestrebte Vizemeisterschaft war ja schon dank des HTV-Sieges in Halver perfekt.

„Gut möglich, dass uns das ein wenig Anspannung und Konzentration gekostet hat“, wollte Cheftrainer Oliver Landsiedel mit seinen wenig inspiriert wirkenden Schützlingen nicht allzu hart ins Gericht gehen, auch wenn ihn das 25:27 schon ziemlich geärgert hat. Es war schließlich schon die fünfte Schlappe vor eigenem Publikum – eine äußerst mäßige Ausbeute für einen Tabellenzweiten. Der neue Coach Sascha Simec war wie so oft interessierter Augenzeuge und dürfte erkannt haben, an welchen Stellschrauben er drehen muss, um die versprochenen Vollgas-Veranstaltungen bieten zu können.

Auch Letmather TV so gut wie weg
Auf derart zahlreiche auswärtige Zuschauer wie in dieser Saison kann die HSG in 14/15 dabei nicht bauen, denn mit Meister Sundwig-Westig und dem Fahrstuhl-Team der DJK GW Emst fallen zwei attraktive Gegner weg. Und auch der direkte Lokalrivale Letmather TV ist so gut wie weg vom Fenster, auch wenn er den TV Arnsberg dank einer erheblichen Steigerung in Durchgang zwei und zehn Budde-Toren mit 31:30 bezwingen konnte. Arnsbergs von Künßberg sah dabei ebenso die Rote Karte wie der Letmather C. Temp, der Erk rüde gefoult hatte.

Den Soester TV II kann der LTV jedenfalls nicht mehr abfangen, denn der sicherte sich mit einem 41:29-Kantersieg über die knapp besetzte und durch Babergs Verletzung nach der Pause arg geschwächte HSG Lüdenscheid die nötigen zwei Zähler, um sich dank des knapp gewonnenen direkten Vergleichs in Sicherheit zu bringen. Fast 500 Zuschauer weilten in der Bördehalle, weil anschließend die „Erste“ die Rückkehr in die 3. Liga klarmachen wollte – und tat.

Schwelmer Halle fast ausverkauft
Fast bis auf den letzten Platz war auch die Schwelmer Sporthalle besetzt, wo sich die TG Rote Erde mit 31:26 gegen Emst durchsetzte. Der Klassenverbleib ist trotzdem noch nicht ganz in trockenen Tüchern, denn im Gegensatz zu Partien in der Relegation zählen mehr erzielte Auswärtsstore bei sonstiger Torgleichheit im Ligenspielbetrieb nicht, wie Staffelleiter Hilmar Schöler (Netphen) erklärte. So könnte es noch ein Entscheidungsspiel zwischen Schwelm und Letmathe geben, falls der LTV in Halingen gewinnt und die Rote Erde in Arnsberg strauchelt. Wobei auch Soest II zum Faktor wird, denn wenn die Bördestädter in Schwitten leer ausgehen, käme es zu einem Dreiervergleich, in dem Letmathe wegen der Tordifferenz dann den Kürzeren zöge. Alles klar?

Als Bezirksliga-Meister steht neben Wetter/Grundschöttel auch Bergkamen II fest. Beide Teams sind Kandidaten für die Gruppe 4.