Derbys zwischen Oege und Reh Höhepunkte

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Serie: Vera und Hans Zelder betreuen seit über 30 Jahren die Cafeteria der Hohenlimburger Handballer

Von Lutz Risse
Hohenlimburg. Wer regelmäßig die Hohenlimburger HSG-Handballer bei Meisterschaftsspielen besucht, kommt an zwei engagierten Menschen nicht vorbei – obwohl sie eigentlich „Hinter den Kulissen“ stehen. Sie sorgen dafür, dass jeder Zuschauer sein Getränk und einige Leckereien auf die Gabel bekommt. Die Rede ist von Vera und Hans Zelder.

„Wir machen das jetzt über 30 Jahre“, sagt Vera Zelder im Gespräch mit dieser Zeitung. Angefangen hat alles beim TuS Oege, als ihr Sohn Michael – später auch Thomas – mit dem Handballspielen beginnt. Deren Eltern erledigen sofort Aufgaben wie Fahrdienste oder Trikots waschen. Der TuS Oege erkennt sofort, dass die beiden mit Herzblut beim Handballsport dabei sind. „Dann hat der Vorstand Vera gefragt, ob sie den Verkauf bei Heimspielen machen würde“, sagt Hans Zelder. Als 1995 Germania Reh und TuS Oege die HSG Hohenlimburg gründen, bleiben sie dabei. „Man muss zusammenwachsen. Daher haben wir weitergemacht. Jetzt machen wir das fast 20 Jahre für die HSG“, so Vera Zelder. Die HSG möchte den 20-jährigen Geburtstag 2005 übrigens feiern, Hans Zelder steckt bereits in den Planungen. „So etwas will vorbereitet sein. Das geht nicht von heute auf morgen.“

Alles wird frisch eingekauft
Mit einem einstündigen Thekendienst und den Verkauf von drei Würstchen ist es nicht getan, der Aufwand ist für Familie Zelder viel höher. Nach dem Motto „nach dem Heimspieltag ist vor dem Heimspieltag“ kontrolliert Hans Zelder den Getränkebestand und bestellt beim Lieferanten nach. Bier und Softdrinks nimmt er immer donnerstags an der Rundturnhalle entgegen. Am Freitag wird alles aufgebaut, samstags heißt es für Vera Zelder Frikadellen und Schnitzel braten. „Wir kaufen immer alles frisch ein. Falls jemand kontrolliert, haben wir die Kassenbons dabei. Da stehen Datum und Uhrzeit drauf“, sagt Vera Zelder.

Beim kompletten Heimspieltag sind sie ab 13 Uhr in der Halle. Unterstützung beim Verkauf erhalten sie von Heike Eske, Eva Richter und Inge Schlitt. Oft kommen sie nicht vor 23 Uhr aus der Halle. „Wir müssen alles aufräumen und die Halle abschließen“, so Hans Zelder.

Am Sonntag haben Vera und Hans Zelder dann ihren „Ruhetag“ – es sei denn, ihre HSG Hohenlimburg spielt auswärts. „Wir fahren immer zu Auswärtsspielen mit, in der vergangenen Woche waren wir sogar in Soest“, erzählt Hans Zelder. Und seine Frau ergänzt: „Von den Heimspielen bekommen wir ja nichts mit.“

Nach wie vor erledigen die Zelders ihre Aufgaben sehr gerne, nichts ist ihnen wichtiger als das Wohl des Vereins, der Fans und der Gäste. „Wir wissen, dass die Mädels und Jungs unsere Arbeit schätzen. Das ist schön!“ Allerdings erinnern sie sich auch gerne an alte Zeiten zurück. „Die Derbys zwischen TuS Oege und Germania Reh waren für uns immer die Highlights“, sagen beide unisono. Dort gab es auf der Tribüne keinen Quadratzentimeter Platz mehr, auch der „Heuboden“ war gerammelt voll.

Die Arbeit macht ihnen Spaß – mit einigen Ausnahmen. „Die Stadt Hagen wirft uns immer Knüppel zwischen die Beine“, schimpft Vera Zelder. So müssen die Kühlschränke jetzt im Sitzungsraum der Rundturnhalle stehen, mussten aus dem Thekenbereich entfernt werden. „Wir müssen die Getränke immer über die Treppen von unten nach oben schleppen“, ärgert sich Hans Zelder. Kaffee kochen und Waffeln backen ist nur noch im kleinen „Kabuff“ erlaubt – so nennen sie den kleinen Raum in der Cafeteria der Rundturnhalle gegenüber der Theke. Und jetzt kommen auch noch Hallennutzungsgebühren auf den Verein zu – der HSG-Etat würde mit etwa 4800 Euro pro Jahr zusätzlich belastet werden. „Ich habe dafür kein Verständnis“, sagt Vera Zelder, die weiß, dass der Verein auf jeden Cent angewiesen ist, den sie und ihr Mann in der Cafeteria erwirtschaften.

Familie Zelder hofft, dass die erste Männermannschaft den Aufstieg packt. „Die Chance ist auf jeden Fall da. Wir haben nicht mehr den HTV Sundwig/Westig vor der Nase.“ Persönlich wünschen sich die beiden, dass sie gesund bleiben und dass es dem Verein gut geht. „Mehr brauchen wir nicht.“ In der „Handball-freien“ Zeit arbeiten die beiden am Haus oder im großen Garten. Auch die drei Enkelkinder sorgen dafür, dass es Vera und Hans Zelder nie langweilig wird.