Leserbrief von Stephan Willner zur Hallennutzungsgebühr

Integrative Arbeit
Energie- und Bewirtschaftungsumlage für Sportstätten: „Mit großem Interesse hat die HSG Hohenlimburg den Leserbrief des Bezirksabgeordneten Herrn Peter Leisten in der Wochenendausgabe vom 1. November zur Kenntnis genommen. In diesem „Riesen-Riemen“ ist viel geschrieben –allerdings am eigentlichen Thema komplett vorbei argumentiert worden.

Die Vereinssportler in dieser Stadt interessiert es herzlich wenig, was eine Stunde Go-Kart-Fahren, Squash im Injoy, Soccer in der LenneArena oder die Personenschifffahrt auf dem Hengsteysee kostet.

Dazu muss man wissen, dass dies Unternehmen sind, die wirtschaftlichen Zwecken unterliegen und nichts, aber auch rein gar nichts, mit Vereinen zu tun haben, die dem Gemeinwohl verpflichtet sind. Ein Sportverein organisiert sich dadurch, dass dieser rein ideelle Zwecke verfolgt und keinerlei wirtschaftlichen Gesichtspunkten unterliegt. Sportvereine leisten ebenso ihren Beitrag zur Integration von jungen Menschen. Bekanntlich kennt Sport keine Grenzen – der Sport spricht alle Sprachen.

Er hat außer der integrativen auch eine präventive Funktion: Menschen, die Sport treiben, sind in der Regel immun gegen Gefährdungen aller Art, seien es Drogen, Gewalt oder Kriminalität. Diesen Vereinen droht im kommenden Jahr der Super-Gau. Norbert Ullrich vom SV Hohenlimburg 1910 hat es trefflich formuliert: „Uns wird die Luft zum Atmen genommen.“ Und da hat er zu 100 Prozent Recht. Diese Maßnahmen, die die Stadt Hagen gegenüber den vielen Sportvereinen plant, sind gelinde gesagt eine Unverschämtheit sondergleichen und klar gegen das Gemeinwohl einer Kommune gerichtet.

Im Mai 2012 wurde festgestellt, dass Sportvereine fast 366.000 Euro einsparen, weil diese die Schlüsselgewalt für ihre Sportstätten übernahmen. Weitere 80.000 Euro Einsparungen wären realisierbar, wenn Sportplätze komplett von Klubs übernommen werden, was angeblich vorgesehen ist. Addiert man diese Zahlen, kommt man auf knapp 450.000 Euro.

Da fragt man sich ernsthaft, was will die Stadt denn noch? Für das Aufschließen und Pflegen der Anlagen auch noch Geld kassieren?

Die Sportvereine mit ihren ehrenamtlichen Mitarbeitern sind nicht verantwortlich für die Derivatgeschäfte einer Frau Grehling.

Ebenso können sie nichts dafür, dass das Emil-Schumacher-Museum eine einzige Geldvernichtungsmaschine ist. Sportvereine leisten Woche für Woche Integrationsarbeit, für die die Stadt Hagen keinen Cent bezahlen muss! Das ist die Situation!

Dieses, lieber Peter Leisten, sollte man immer bedenken, wenn man Leserbriefe veröffentlichen lässt. Im Übrigen kann ich mich nur wundern, denn ehrlich gesagt, habe ich Sie noch nie bei Sportveranstaltungen in Hohenlimburg gesehen. Um hier das große Wort zu führen, halte ich Sie, bei allem Respekt, nicht für kompetent genug. Sie sind soweit weg von diesem Thema wie die heimischen Sportler von der Agrarpolitik Nicaraguas.“

Stephan Willner
1. Vorsitzender
HSG Hohenlimburg