Simec-Sieben hakt nach Niederlage die Spielzeit auf keinen Fall ab

Handball: TV Halingen kann straucheln. Coach guckt jetzt wieder nach vorne
Von Bernd Großmann

Hohenlimburg. Leere Gesichter, Sprachlosigkeit, große Enttäuschung – die Handballfans der HSG Hohenlimburg hatten schwer daran zu knabbern, dass ihre Mannschaft das „Spiel des Jahres“ in Halingen sang- und klanglos mit 25:29 verloren hat. Der Mannschaft und dem Trainergespann um Sascha Simec ging es nicht anders. Sie hatten alles getan, um die Erfolgsserie in Auswärtsspielen und speziell in Halingen fortzusetzen, waren aber an einem Gegner gescheitert, der in den vielleicht wichtigsten 60 Minuten der Saison seine Höchstform präsentierte, mit dem Erfolgsdruck also weitaus besser umgehen konnte als die HSG.

„Körperlich waren wir ebenfalls topfit, hatten auch einen klaren Plan, den wir 15 Minuten lang gut umgesetzt haben. Der entscheidende Unterschied war die Psyche. Als die Westfalia erstmals auf zwei Tore wegging, brach unser System zusammen, haben wir weder defensiv noch im Angriff Lösungen gefunden“, resümierte Simec, der sich selbst aus der Kritik keineswegs ausnahm: „Es ist mir offensichtlich nicht gelungen, die Jungs mental optimal einzustellen.“

Trick beim Warmmachen

Sein „Trick“, beim Warmmachen neben den Flügel-Oldies Peter Chwalek und Faruk Brahimi, der ja tatsächlich in der Endphase mitwirkte und mit drei Treffern Ergebniskosmetik betrieb, sich selbst und seinen langjährigen Hagener Teamkollegen Carsten Fege auflaufen zu lassen, sollte die Halinger ins Grübeln bringen. Letztlich blieb die Wirkung aus, verlief Teil zwei der ersten Hälfte so negativ, dass Simec von der Überlegung, selbst als Spielmacher das Heft in die Hand zu nehmen, Abstand nahm. „Das Ganze ist ja auch ein Reifeprozess, den der TVH schon abgeschlossen hat, weil er in dieser Formation schon lange zusammen spielt. Deshalb habe ich mich entschieden, dass die Jungs diese Erfahrung selbst machen sollen.“

Wende war möglich

Es gab ja auch den Moment, als eine Wende möglich schien. „Schade, dass wir nach dem schnellen 16:19 nicht nachgelegt haben. Es war eben einfach nicht unser Tag“, resümierte der Chefcoach, um zu ergänzen: „Wir werden daraus die Lehren ziehen, dürfen auf keinen Fall jetzt die Saison als abgehakt ansehen. Es kann noch jede Menge Überraschungen geben.“

So sieht es auch der Sportliche Leiter Alex Filippelli, der knallhart analysiert: „Bei uns hatte keiner Normalform, es war vermutlich das schwächste Spiel der ganzen Saison“, aber gleichzeitig auf das schwere Restprogramm der Halinger in den harzfreien Hallen von Arnsberg und Warstein sowie Schwitten und zu guter Letzt Wellinghofen verweist: „Da kann man schon mal straucheln, deshalb müssen wir die Niederlage rasch abhaken und nur auf uns selbst schauen.“

Für Simec hat am Dienstag mit der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten und deshalb hoch motivierten Soester TV II der Handball-Alltag begonnen: „Den müssen wir bewältigen und beweisen, dass wir mit Rückschlägen umgehen und gestärkt daraus hervorgehen können.“