Simec verhindert entscheidenden Rückschlag

Handball: HSG-Coach greift erstmals selbst ins Spielgeschehen ein und führt sein Team zum Erfolg
Von Bernd Großmann

Hohenlimburg. Das ging gerade noch einmal gut für die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg. Eine Woche nach der bitteren, die Tabellenführung in der Landesliga kostenden Niederlage in Halingen drohte gegen den Vorletzten Soester TV II ein weiterer, für den Titelkampf schon entscheidenden Rückschlag.

Ausgerechnet Trainer Sascha Simec sorgte nach dem 14:19-Rückstand (40.) mit seinem ersten aktiven Einsatz für die Wende, lenkte den Aufbau und steuerte zudem vier Treffer zum am Ende glücklichen, aber von der Mannschaft und den 200 Fans um so intensiver bejubelten 25:24 (9:12)-Sieg bei.

Da Patrick Arlt erkrankt war, zudem Philipp Wittke und Niklas Strohhammer quasi aus dem Krankenbett aufs Parkett gingen, konnte nicht überraschen, dass sich die HSG gegen die zwar ebenfalls ersatzgeschwächten, aber mit elf Feldspielern angereisten Soester schwer tun würden. Das 1:3 (5.) machten die Hohenlimburger rasch wett. Auch Zeitstrafen gegen Bogdan Wittke und den erstmals eingesetzten „Oldie“ Carsten Fege verdaute die HSG. Aber das 9:8 (22.) durch Goebels sollte bis zum Seitenwechsel der letzte Treffer der Hausherren, die dann auch noch auf Kreisläufer Julian Pallasch (Verdacht auf Gehirnerschütterung) verzichten mussten, gewesen sein. Zwei vergebene Strafwürfe von Strohhammer, zwei Holztreffer von Bogdan Wittke und „Pico“ Marks – es lief einfach nichts zusammen im Angriff.

Mang rettet mehrfach

Nur gut, dass Keeper Sven Mang, der Ulf Hering bestens vertrat, mehrfach retten konnte. Trotzdem wuchs der Pausenrückstand weiter an, weil die Abwehr über den Kreis verwundbar war und Wiedau die zahlreichen Strafwürfe eiskalt nutzte. Nach dem 14:19 durch Finn Stoppelkamp hatte HSG-Chefcoach Sascha Simec genug gesehen, wechselte sich ein und bemühte sich, Struktur in das chaotisch wirkende Spiel seiner Mannschaft zu bringen.

Die Halle tobte, als Simec mit einem Doppelschlag das 20:21 erzielte, kurz darauf Philipp Wittke trotz Bedrängnis ausglich. Jetzt stand die Halle kopf, wurde der bis dahin so souveräne Außenseiter sichtlich nervös, knallte Wiedau einen Siebenmeter an den Pfosten. HSG-Kapitän Bogdan Wittke und Rechtsaußen Marc Geisler sorgten für das 23:21 (56.) zugunsten des Rangzweiten, der aber erst richtig durchatmen durfte, als Strohhammer mit einem „geschenkten“ Siebenmeter, über den sich Gästecoach Detlef Bekel mächtig ereiferte, das 25:22 markierte. Soest steckte zwar nicht auf und traf noch zweimal, aber das 24:25 fiel erst zwei Sekunden vor dem Ende, konnte der HSG also nichts mehr anhaben.

„Dieses Spiel war ganz wichtig für die Entwicklung meiner Mannschaft. Sie hat nie aufgegeben, die letzten Kraftreserven mobilisiert und sich letztlich belohnt“, resümierte Sascha Simec, der selbst nach seinem Tor zum 24:22 verletzt auf die Bank zurückkehrte und sicher hofft, dass er nächsten Samstag gegen Schwerte in die Rolle des reinen Coaches zurückkehren kann.