Titelkampf in der Handball-Landesliga wieder völlig offen

HSG Hohenlimburg siegt bei VfS Warstein mit 27:25. Ulf Hering zieht im Kasten die Bälle magisch an und wird gefeiert

Hohenlimburg. Die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg müssen sich vorkommen, als würden Ostern und Weihnachten auf ein Wochenende fallen. Erst fügt am Freitag der TV Schwitten dem Spitzenreiter aus Halingen mit 21:18 die erste Saisonniederlage zu. Und dann gelingt der HSG beim heimstarken VfS Warstein nach einem hochdramatischen Match vor 200 begeisterten Zuschauern mit 27:25 (14:13) selbst der 21. Sieg im 23. Punktspiel einer überragenden Saison.

Konsequenz: Hohenlimburg hat nach Punkten zum TVH aufgeschlossen, liegt nur noch wegen des verlorenen direkten Vergleiches zurück. Und da Halingen eine schwere Handverletzung seines Spielmachers Warland verkraften und noch nach Wellinghofen muss, scheint der Titelkampf plötzlich wieder völlig offen.

Selten sah man Trainer Sascha Simec so jubeln wie nach dem Abpfiff in Warstein. Alle Feldspieler rasten wie von der Tarantel gestochen auf Keeper Ulf Hering zu, denn er war in der Schlussphase der entscheidende Faktor. Als Minute 51 angebrochen war, schienen die Hohenlimburger Felle davonzuschwimmen. 24:23 führte der VfS, zudem hatten Patrick Arlt, Sebastian Marks (für ihn war wegen der dritten Hinausstellung die Partie beendet) und die HSG-Bank wegen eines umstrittenen Wechselfehlers in kurzer Folge Zeitstrafen kassiert. Aber Warstein war nicht in der Lage, die zweiminütige doppelte Überzahl auszunutzen, weil Hering die Bälle magisch anzuziehen schien.

Stattdessen glich Marc Geisler aus, brachte Philipp Wittke die Gäste in Führung. Warsteins Spielertrainer Ristovic schaffte nochmals den Ausgleich (55.), aber das sollte der letzte Treffer für den aufopferungsvoll kämpfenden Tabellenfünften gewesen sein. Psychologisch war der Gast längst obenauf. Tatsächlich wirkte der VfS nervöser als Hohenlimburger, leistete sich vermeidbare Fehlpässe oder technische Fehler. Der wegen zwei früher Zeitstrafen als Folge der Manndeckung für den dennoch überragenden Schorlemer über weite Strecken pausierende Niklas Strohhammer nutzte einen Ballgewinn per Konter zum 26:25. Und 25 Sekunden vor Schluss machte Wittke alles klar.

HSG-Trainer Sascha Simec packte nach dem Abpfiff die „Becker-Faust“ aus, nahm die Ovationen der mitgereisten Fans entgegen und resümierte dann : „So eine Achterbahn der Gefühle habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Wir waren, was den Titelkampf anbelangt, quasi schon zweimal tot. Die Leistung von Hering in den Schlussminuten ist gar nicht hoch genug zu würdigen. Halingen hat an diesem Wochenende gleich zwei Dämpfer bekommen. Ich bin gespannt, wie die damit umgehen. Noch liegt der Vorteil beim TVH, aber wir sind ganz dicht dran und werden zuschnappen, falls wir die Gelegenheit dazu bekommen.“

HSG: Hering; Goebels (5), Geisler (5/3), P. Wittke (4), Chwalek (4), Pallasch (3), Strohhammer (3/1), Marks (2), Brahimi (1), Fege, Arlt. 

Spielfilm: 1:2 (6.), 3:2 (.), 3:4 (10.), 6:4 (13.), 10:7 (20.), 12:11 (24.), 14:13 (HZ), 15:13 (31.), 15:16 (35.), 16:18 (39.), 19:18 (43.), 22:23 (47.), 24:23 (51.), 25:25 (55.).