Titelrennen wird in Gastspielen entschieden

Handball: HSG Hohenlimburg heute nach Schwitten, Halingen morgen zum TuS Wellinghofen
Von Bernd Großmann

Hohenlimburg. Es ist soweit: Es steht zwar erst der vorletzte Spieltag der Handball-Landesliga an, aber „alle Welt“ geht davon aus, dass das spannende Titelrennen zwischen den beiden mit Abstand konstantesten Teams der Liga bei deren finalen Gastspielen entschieden wird. Schließlich warten auf Spitzenreiter TV Westfalia Halingen (muss am Sonntag zum daheim erst dreimal bezwungenen Tabellenvierten TuS Wellinghofen) und die HSG Hohenlimburg, die heute um 18 Uhr beim Rangdritten TV Schwitten antritt, die denkbar schwersten Aufgaben.

„Wir haben es nach wie vor nicht selbst in der Hand, deshalb sind wir relativ entspannt. Wir werden natürlich alles versuchen, um den Druck auf Halingen aufrecht zu erhalten, aber Schwitten ist individuell extrem gut besetzt und enorm heimstark. Da müssen wir schon deutlich besser spielen als zuletzt“, weiß HSG-Coach Sascha Simec, welch hohe Hürde da auf seine Schützlinge zukommt.

Die Atmosphäre wird freundschaftlich sein, denn Simec schätzt seinen Kollegen Tiho Knez und ist den Schwittenern ja dankbar, dass sie mit ihrem Heimsieg vor zwei Wochen über die ansonsten unbezwungenen Halinger überhaupt noch einmal die Tür zum Titelgewinn geöffnet haben.

Nur elf Feldspieler

Die HSG, die ja von vorneherein nur mit elf Feldspielern, darunter zwei Youngster aus Hagen, in die Saison gegangen war und einige längerfristige Verletzungsausfälle (Arlt, Hollatz) und das vorzeitige Ausscheiden von Güntner zu beklagen hatte, ist zurecht stolz auf das bislang Erreichte, nämlich alle anderen Gegner außer Halingen besiegt zu haben.

Auch in der Kreissporthalle, die in puncto Anhängerschaft zu einem Heimspiel für die HSG umgewandelt werden dürfte, zumal die anderen Seniorenteams spielfrei sind, ist Patrick Arlt aufgrund seines Trainingsrückstandes bestenfalls zweite Wahl. „Wenn alle Stricke reißen, laufe ich selbst auf“, behält sich Simec eine Option vor, die er bislang nur in einem Fall, als gegen Soest II das Heimspiel verloren zu gehen drohte, gezogen hat.

Grundsätzlich vertraut er darauf, dass die Wittke-Brüder, Goebels und Strohhammer die Fäden im Rückraum ziehen und ist ausgesprochen froh, in Peter Chwalek („Das ist ein Handballer der alten Schule, der sich toll integriert hat und die anderen mitreißt“) auf einen vorbildlichen Kämpfer als „Back-Up“ für den linken Flügel bauen zu können. Ähnliches gilt für seinen Co-Trainer, denn Faruk Brahimi steht Gewehr bei Fuß, falls Marc Geisler auf der rechten Außenbahn, wo er es mit dem flinken Konterspezialisten Sven Becker zu tun bekommt, eine Pause benötigt.

Mancher HSG-Fan baut ja darauf, dass Schwitten bei weitem nicht so ehrgeizig sein wird wie gegen den Nachbar aus Halingen, den man nur ungern zum Meister küren würde. Aber Simec glaubt auf keinen Fall, leichtes Spiel zu haben: „Der TVS wird uns in seinem letzten Saisonheimspiel nichts schenken – und das finde ich auch in Ordnung und hoffe, dass, falls wir tatsächlich gewinnen, in Wellinghofen genau so gedacht wird.“

Denn ob ausgerechnet Kollege Henning Becker, der ja mit Hohenlimburg nach seiner späten Absage als Frauencoach ein wenig im Clinch liegt, am Sonntag das Zünglein an der Waage spielen möchte, ist eine andere Frage.