Eine sensationelle Wende im Aufstiegsrennen

Handball: HSG Hohenlimburg hat es nach Sieg in Schwitten selbst in der Hand. Halingen spielt nur remis

Von Bernd Großmann

Hohenlimburg. Was für eine sensationelle Wende im dramatischen Aufstiegsrennen der Handball-Landesliga: Erst nimmt die HSG Hohenlimburg ihre letzte Auswärtshürde, siegt beim Rangdritten RV Schwitten mit 25:20 (16:10). Und dann gibt der bisherige Spitzenreiter Westfalia Halingen auf der Zielgeraden mit dem 26:26 in Wellinghofen (zwölf Sekunden vor Schluss stand es noch 26:24 für Halingen) einen Punkt ab, kann die HSG also nächsten Samstag gegen Schalksmühle-Halver II ihr Meisterstück machen.

Beim bisher daheim erst einmal besiegten Tabellendritten präsentierten sich die Hohenlimburger vor 250 Besuchern, darunter 50 eigene Fans, von der ersten Minute an hellwach. Das galt besonders für Keeper Ulf Hering, der eine Sahnetag erwischet, keinen der drei Siebenmeter für Schwitten passieren ließ und es insgesamt auf 20 Paraden brachte. Damit stellte er seine Gegenüber Peichert und Kampmeier (acht abgewehrte Bälle) weit in den Schatten.

Blitzstart der HSG

Nach einem HSG-Blitzstart zum 4:1 (4.) kam der TVS ins Rollen, machte vor allem Spielertrainer Tihomir Knez viel Druck und sorgte für den 7:7-Ausgleich (15.). Ansonsten aber scheiterten seine Teamkollegen an der aufmerksamen Deckung der Hohenlimburger oder eben an Hering. Der Tabellenzweite nutzte seine Möglichkeiten effektiver. Nach Doppelschlag von Kreisläufer Julian Pallasch erhöhten Philipp Wittke und Sebastian Marks auf 11:7, was eine Auszeit von Schwitten nach sich zog. Knez verletzte sich nach seinem sechsten Treffer zum 9:13 an der Hand. Zwar traf Meisterjahn bei Unterzahl, aber die letzten Minuten der ersten Hälfte gehörten dem Gast, der durch Dario Goebels, den blendend aufgelegten Marc Geisler und Jannik Hollatz auf 16:10 erhöhte und lange Gesichter bei den Fans aus Schwitten und Halingen hervorrief.

„Marke“ von Brahimi

Noch war die Partie aber nicht entschieden, denn der TVS kam entschlossen aus der Kabine, verkürzte trotz einer Zeitstrafe auf 13:16. Überhaupt hatte die HSG jetzt enorme Probleme, sich im Angriff durchzusetzen. Außer einem Siebenmeter-Tor von Faruk Brahimi zum 17:13 gab es bis zur 44. Minute nichts zu bejubeln, sieht man von der aufopferungsvollen Abwehrarbeit ab. Insbesondere der Dortmunder Schiedsrichter Wodzinski zog sich den Unmut der Gästefans zu, weil er reihenweise Hohenlimburger auf die Strafbank schickte.

Der Offensivknoten platzte durch Goebels und Peter Chwalek, die zum 19:14 erhöhten. Als Knez wieder das Parkett betrat (50.), lag der Rangdritte mit 16:21 hinten und war spätestens nach Poths Siebenmeter über den Kasten entnervt. „Meine Mannschaft hat kollektiv voll überzeugt und dieses schwere und hart geführte Match vor allem über die gute Deckung gewonnen. Wir hatten die größeren Kraftreserven und einen überragenden Keeper“, resümierte der vollauf zufriedene HSG-Coach Sascha Simec.