Saisonrückblick: Strohhammer mit 93 Toren der beste Schütze
Die Handballer der HSG Hohenlimburg, die im Geburtstagsjahr die Rückkehr in die Verbandsliga feiern
Hohenlimburg. Was für einen tollen Titel-Zweikampf haben uns die Handballer der HSG Hohenlimburg und des TV Westfalia Halingen in der abgelaufenen Landesliga-Saison geliefert.
Aber zum 20-jährigen Jubiläum der HSG Hohenlimburg sehen die zahlreichen Fans jetzt wieder Verbandsliga in Hohenlimburg. Das wird beim Bernie-Grossmann-Turnier ab dem morgigen Freitag in der Rundturnhalle natürlich auch kräftig gefeiert. Samstagabend ab 20 Uhr nach dem Turnier der Männer wird auf den Geburtstag angestoßen. Jetzt aber zu unserem Rückblick auf die spannende Saison.
Monatelang sah es so aus, als würden sich die Halinger durchsetzen, denn sie gewannen ja nicht nur in der Rundturnhalle, sondern konnten auch den Heimfluch gegen die HSG beenden. Auf der Minuspunktseite standen beim TVH lange nur zwei Minuspunkte aus Unentschieden.
Nicht locker gelassen
Aber die Hohenlimburger ließen nicht locker und schafften tatsächlich das kaum Vorstellbare, nämlich alle anderen zwölf Konkurrenten in jeweils beiden Partien zu bezwingen. Aber zum Titelgewinn gleich in der ersten Saison unter dem neuen Chefcoach Sascha Simec konnte es nur reichen, wenn die letzten Halinger Gastgeber Schützenhilfe leisten würden. Und genau das geschah. Erst fügte Lokalrivale Schwitten den Gutzeit-Schützlingen die erste Niederlage bei. Und dann war es ausgerechnet der TuS Wellinghofen, der in einem irren Finale mit zwei Treffern in den letzten Sekunden jenes Unentschieden ergatterte, dass die HSG vor dem finalen Heimspiel gegen Schalksmühle an die Tabellenspitze hievte. Wie die Hohenlimburger mit der neuen Situation umgingen, war absolut meisterwürdig, denn sie boten ihre beste Heimvorstellung und durften vor gefüllten Tribünen die Rückkehr in die Verbandsliga feiern, die man zur Jahrtausendwende freiwillig verlassen hatte.
So dicht die beiden Topteams der Liga auch leistungsmäßig beieinander lagen, so unterschiedlich war ihre Spielanlage. Während Halingen auf das kaum zu stoppende Rückraum-Dreigestirn mit dem überragenden Torschützenkönig Dennis Bichmann, Robert Ammelt und Spielmacher Roman Warland setzte, dass zusammen 524 Treffer erzielte, setzte man in Hohenlimburg konsequent auf Karte mannschaftliche Geschlossenheit.
Und weil jede Woche ein anderer HSG-Akteur herausragte, war es für die Konkurrenz enorm schwer, sich auf den Gegner einzustellen. Dass ausgerechnet Youngster Niklas Strohhammer mit 93 Toren erfolgreichster Hohenlimburger Schütze war, aber im Gesamtklassement damit nur auf Rang 33 liegt, spricht für sich. Ebenso, dass neun weitere HSG-Feldspieler bis hin zu Roman Tolksdorf in den Top 90 zu finden sind. Schließlich stellt der frischgebackene Verbandsligist nicht nur die beste Abwehr der Liga (nur 24,8 Gegentore im Schnitt), sondern mit 30,5 Toren auch den zweistärksten Angriff.
Trotz des ursprünglich kleinen Kaders von elf Feldspielern schaffte es nur Co-Kapitän Philipp Wittke, alle 25 Partien (das abgebrochen und nicht neu angesetzte Match in Wellinghofen fällt ja aus der Wertung) zu bestreiten.
Simec greift nur einmal ein
Trainer Sascha Simec selber griff nur einmal aktiv ein – aber das in einem ganz entscheidenden Moment, nämlich daheim gegen Soest II, als seine Mannschaft aufgrund der vorherigen Schlappe beim Spitzenreiter im emotionalen Tief steckte und drauf und dran war, gegen den späteren Absteiger zu verlieren. Seine späte Einwechselung und vier Tore sorgten dafür, dass es gerade noch zu einem 25:24 reichte. Danach war die HSG wieder in der Spur, auch wenn die Siege über Hagen III und in Warstein äußerst hart erkämpft werden mussten. Es spricht für die Treue und Leidenschaft der eigenen Anhänger, dass rund 50 Fans zum Halinger Match nach Wellinghofen mitreisten.
Sascha Simec: „Die Verbandsliga halte ich auf hohem Niveau für ausgeglichen besetzt. Es gibt es viele Gegner aus dem Ruhrgebiet, stehen nur zwei weite Fahrten nach Siegen und Senden an. Zwei Teams, die ich ganz oben erwarte. Für uns kann es nur darum gehen, so früh wie möglich den Klassenverbleib zu sichern.“
Fünf Neuzugänge verstärken nächste Saison die Simec-Sieben
Felix Bauer vom Drittliga-Aufsteiger TuS Volmetal zurück. Daniel Pavlakovik bildet mit Ulf Hering Torhüter-Gespann.
Als Ersatz für Sven Mang bildet Daniel Pavlakovik (24) zusammen mit Ulf Hering das Torhütergespann. Der in Bochum wohnhafte Pavlakovik hat früher unter Simec beim Nachbarverein Eintracht Hagen gespielt und war zuletzt drei Jahre lang beim Verbandsligisten SV Westerholt.
Für den linken Rückraum oder Spielaufbau ist Rückkehrer Felix Bauer vorgesehen. Der 22-jährige Ur-Hohenlimburger, der in seinen beiden ersten Seniorenjahren jeweils bester HSG-Torschütze war, kommt mit dem Prädikat „Oberliga-Meister“ in die Rundturnhalle, denn er war als Linksaußen zwei Spielzeiten lang Stammkraft beim TuS Volmetal.
Noch ohne handballerische Erfahrung ist trotz seiner „schon“ 25 Jahre Maximilian Schneider. Der Sohn des Reservecoaches Thomas Schneider hat in seiner Jugend Fußball gespielt und sich dann dem Basketball zugewandt, spielte vier Jahre bei BG Hagen und hat jetzt Blut geleckt, macht seit dem letzten Saisonviertel voll mit. Er bringt aufgrund seiner Körpergröße und Ballsicherheit alle Voraussetzungen für einen Rückraumspieler mit.
Für die linke Außenbahn vorgesehen ist Tom Maschin (20), der zu Jugendzeiten mit Niklas Strohhammer und Julian Pallasch in Hagen gespielt hat. Zuletzt sammelte er Erfahrungen beim Oberligisten HSG Gevelsberg-Silschede, muss nach sechsmonatiger Verletzungspause erst wieder den Anschluss finden.
Obwohl erst 25 Jahre alt, verfügt Max Heinemann über reichlich Routine, denn der quirlige Linkshänder, der in der abgelaufenen Saison beim von seinem Bruder Boris trainierten Bezirksligisten TS Evingsen aushalf, spielte schon beim Verbandsligisten HJC TuRa Bergkamen und eine Saison für den HTV Sundwig-Westig. Er kann sowohl auf halbrechts als auch auf dem Flügel eingesetzt werden.