1. Herren: Spiel mit strittigen Entscheidungen
Die HSG Hohenlimburg ärgerte den Favoriten aus Siegen, unterlag aber am Ende mit 25:30.
Hohenlimburg. Fast ein Jahr lang hatten die Handballer der HSG Hohenlimburg kein Heimspiel mehr verloren. Diese tolle Serie ging am Samstag bei der Heimpremiere in der Verbandsliga durchaus erwartungsgemäß zu Ende, denn der letztjährige Vizemeister RSVE Siegen wurde seiner Favoritenrolle gerecht und feierte mit 30:25 (14:12) einen verdienten Sieg.
„Ich glaube, ich habe den kommenden Meister gesehen“, urteilte Hohenlimburgs Vereinsboss Stephan Willner bewundernd. Es gab aber auch für den Aufsteiger viel Anerkennung – und zwar von Gäste-Spielertrainer Alen Sijaric, der resümierte: „Es war ein hart umkämpftes Match mit vielen strittigen Szenen. Die HSG ist ein starker Aufsteiger, hier werden noch etliche Teams Federn lassen.“
Aggressiver Beginn
Die Hohenlimburger begannen ähnlich aggressiv wie in Bochum, setzten die Siegener Abwehr unter Druck und rückten gegen die ballführenden Akteure früh heraus. Zudem wirkte das eigene Angriffsspeil zunächst etwas geordneter, wurde dreimal mit Erfolg Kreisläufer Julian Pallasch gesucht. Aus dem 3:1 wurde zwar ein 3:4, aber die HSG konterte mit einem Dreierpack. Als Max Heinemann, der zuvor einen Strafwurf an die Latte geknallt hatte, das 6:4 markierte, nahm der sichtlich beeindruckte Gast eine Auszeit.
Die tolle Stimmung in der fast gefüllten Rundturnhalle kam jedoch in der 14. Minute jäh zum Erliegen. Philipp Wittke traf binnen drei Sekunden mit Distanzschuss und Nachwurf zweimal das Aluminium, Sebastian Marks knickte beim Versuch, den abspringenden Ball zu erhaschen, derart unglücklich um, dass er sich eine schwere Bänder- oder gar Meniskusverletzung zuzog.
„Jetzt erst recht“
„Für Basti“ riefen sich seine Teamkollegen zu, wollten mit einer „Jetzt-erst-Recht“-Haltung die ersten Verbandsliga-Punkte erzwingen. Entsprechend leidenschaftlich, aber manchmal auch überhastet gingen sie zu Werke. So landeten beim Versuch des Tempospiels etliche Bälle beim Gegner, wurde aus dem 9:8 ein 9:12 und ein 12:14-Pausenrückstand, der sich rasch auf ein bedrohliches 12:17 ausweitete.
Anders als in Riemke steckten die Hohenlimburger aber nicht auf, auch wenn die Siegener durch ihren überragenden Kreisläufer Grujicic bis auf sieben Tore (15:22) enteilten. Selbst nach den rasch aufeinander folgenden Roten Karte für Philipp Wittke (hartes Einsteigen gegen F. Krause) und Bruder Bogdan (seine dritte Zeitstrafe war äußerst umstritten) kämpfte der Aufsteiger unverdrossen. Mehrfach hatte er die Chance, auf drei Tore heranzukommen, aber Niklas Strohhammer und Roman Köck vergaben beste Gelegenheiten.
Der überragende Pallasch ließ die Fans mit seinem Doppelschlag zum 23:27 (56.) letztmals hoffen, aber das siebte Siebenmetertor von Grujicic brachte die Siegerländer endgültig auf die Gewinnerstraße.
„Ich hatte den Eindruck, dass wir mehr zuzusetzen hatten, leider sind wir zu oft am starken Keeper Michel gescheitert“, resümierte ein keineswegs unzufriedener HSG-Coach Sascha Simec.