Pleiten, Pech und Pannen verhindern Wende

Hohenlimburg. Nichts Neues aus der Rundturnhalle: Die Verbandsliga-Handballer konnten auch im vierten Heimspiel dieses Jahres ihren Heimvorteil nicht nutzen, blieben auch im achten Rückrundenmatch punktlos und sind nach dem 25:29 (12:14) gegen einen stark ersatzgeschwächten SuS Oberaden der Landesliga-Rückkehr wieder ein Stück näher gekommen.

So sehr der übrigens nach sechsjähriger Amtszeit zur Jahreshauptversammlung im Juni als Vorsitzende aussteigende Stephan Willner übers Hallensprecher-Mikrofon die Mannschaft und die gut 100 eigenen Zuschauer auch animierte – es sollte einfach nicht sein. „Wir hatten es in der Hand, aber wir haben immer dann, wenn wir aussichtsreich im Rennen lagen, grobe Fehler gemacht“ , fasste Linksaußen Roman Köck das Geschehen treffend zusammen.

Entsetzt und sprachlos

Minutenlang hockten etliche HSG-Protagonisten nach Spielschluss zusammen, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Sie waren einfach entsetzt und sprachlos, konnten nicht fassen, dass selbst gegen einen aufgrund Verletzungspech zwangsläufig mit zwei A-Jugendlichen angetretenen SuS die so sehnlichst erhoffte Wende ausblieb.
An der Einstellung oder fehlendem Kampfgeist lag es nicht. Der von Trainer Sascha Simec geforderte unbedingte Wille zum Sieg war absolut vorhanden. Allerdings zog sich das fehlende Selbstvertrauen wie ein roter Faden durch die temporeiche und faire Partie. Die Abstimmung in der Defensive ließ ebenso zu wünschen übrig wie die Konzentration beim Abschluss. Am gravierendsten aber waren die vermeidbaren Fehlpässe im Aufbau, die zu direkter Gegenstößen führten.

3:2 letzte Führung

Das 3:2 durch Philipp Wittke sollte schon die letzte Führung der Hausherren sein, denn Oberadens Halblinker Sebastian Pohl drehte mit einem Hattrick groß auf und verdiente sich rasch eine Sonderbewachung durch Felix Bauer.
Die sich dadurch ergebenden größeren Räume nutzte der deutlich sicherer kombinierende Gast, um seinen überragenden Kreisläufer Bastian Herold in Szene zu setzen. Dieses Duo reichte aus, um den Gästen eine Führung von zwei bis drei Toren zu verschaffen, obwohl HSG-Keeper Daniel Pavlakovik bis zum Seitenwechsel auf acht Paraden kam.
Noch war die Hoffnung groß, das Blatt im zweiten Abschnitt zu wenden. Simec entschied sich dafür, neben Pohl auch Stennei kurz nehmen zu lassen – eine sinnvolle Maßnahme, denn jetzt wurden auch die Anspiele zum Kreis deutlich seltener.
Der schnelle 15:15-Ausgleich tat gut, doch was sich die Hohenlimburger hinten aufbauten, warfen sie vorne wieder um. Fehlpässe „ohne Not“, Wurfpech wie bei Bauers Latten-Unterkantenwurf, überhastete Aktionen von Max Heinemann, der auch zwei Siebenmeter ausließ, das Scheitern von Tom Maschin beim Nachwurf – die Liste der missglückten Angriffsaktionen war einfach zu lang.
Da aber auch Oberaden dreimal „vom Punkt“ scheiterte, blieb es spannend. Heinemann traf zum 23:23, Marc Geisler sorgte in Überzahl für den 24:24-Ausgleich – fünf Minuten vor Schluss war völlig offen, wohin sich die Waage neigen würde.

Foul an Bauer unbestraft

Aber dann ging es ganz schnell. Fehring, Pohl per Gegenstoß erzielten das 26:24, ein Foul an Bauer blieb unbestraft, was erneut Fehring nutzte und dann per Konter auch noch das 28:24 besorgte. Dass mit dem 29:25 durch Youngster Hajduk auch noch der direkte Vergleich an Oberaden ging – geschenkt. Den Fünf-Punkte-Rückstand auf den SuS wird Hohenlimburg wahrscheinlich ohnehin nicht mehr wettmachen.
Das Beste an der misslichen Lage – noch sind fünf Spiele zu absolvieren, um zumindest Relegationsplatz zwölf zu ergattern.

HSG Hohenlimburg – SuS Oberaden 25:29 (12:14)

 HSG: Pavlakovik; Heinemann (7/4), B. Wittke (4), P. Wittke (4), Geisler (3), Pallasch (3), Bauer (2), Köck (1), Maschin (1), Hollatz, Strohhammer.

SuS-Tore: Pohl (9/2), Herold (8/1), Hajduk (3), B. Stennei (3), Fehring (3), Köhler (1), Schichler (1), Rossfeldt (1).

Schiedsrichter: Barth/Otto (Schwelm). Zeitstrafen: HSG 3, SuS 5. Zuschauer: 120.