„Die Jungs werden sich zerreißen“

Hohenlimburg. Auf dem Papier spricht einiges dafür, dass die Handballer der HSG Hohenlimburg nach nur einem Jahr Verbandsliga in die Landesliga zurück müssen. Schließlich haben sie alle bisherigen neun Rückrundenspiele verloren, ist das Restprogramm enorm hart, beträgt der Rückstand auf Herne einen Punkt plus verlorenem direkten Vergleich.

Aber vor einem Jahr war die Situation ähnlich, sah alles nach dem Titelgewinn von Westfalia Halingen aus, konnte mit eigener Siegesserie und TVH-Punktverlusten doch noch die Meisterschaft errungen werden.
Genau dieses Szenario ruft man sich bei der HSG jetzt in Erinnerung, um das letzte Prozent an Motivation für die heute (19.15 Uhr) gegen den Tabellenzweiten OSC Dortmund beginnende „Endspielphase“ herauszukitzeln.
Während andere Teams in der Osterpause die Füße weitgehend hoch gelegt haben, wurde in Hohenlimburg intensiv trainiert, gab es sogar zwei Testspiele. Mit deren Verlauf Chefcoach Sascha Simec absolut zufrieden war. So sprang gegen die im Oberliga-Abstiegskampf steckende HSG Gevelsberg-Silschede nach überzeugender Vorstellung ein beachtliches 30:30-Remis heraus, wobei sich Ersatzkeeper René Kind besonders hervortat.
Klarer Sieg gegen Wellinghofen

Und am Dienstag landete man gegen den Landesligisten TuS Wellinghofen nach 3 x 25 Minuten sogar einen 37:25-Sieg. Weil Wellinghofens Misserfolgsserie mit elf Niederlagen noch länger ist als bei der HSG, wird dieser Erfolg sicher nicht überbewertet. Aber Simec sah vor allem im mit 17:5 gewonnenen zweiten Drittel eine enorm stabile Abwehrarbeit und hofft, dass der psychologische Effekt des Sieges zur Stabilisierung des Nervenkostüms beiträgt. Schließlich muss gegen den ja noch voll im Titelkampf steckenden OSC schon alles zusammenpassen, um eine ähnlich spannende Partie hinlegen zu können wie im Hinspiel, als Hohenlimburg ja erst mit dem letzten Wurf den Ausgleich kassierte.
„Schlimmer kann es nicht mehr werden, denn wir stehen ja schon mit dem Rücken zur Wand. Für uns gibt es also nur die Flucht nach vorne“, beschreibt Simec blumig die Ausgangslage, verbunden mit dem Versprechen an die eigenen Fans: „Die Jungs werden sich zerreißen und alles geben, um dem OSC Paroli zu bieten. Der steht ja genau genommen ebenso unter Druck wie wir.“
Fast in Bestbesetzung

Da Philipp Wittke wieder voll bei Kräften ist, kann die HSG bis auf Sebastian Marks und den am Knie verletzten „Joker“ Patrick Arlt ihre Bestbesetzung aufbieten. Natürlich schaut man mit einem Blick auch auf das Programm der direkten Konkurrenz und hofft, dass Haltern-Sythen (zu Gast in Herne) und Bergkamen (spielt in Recklinghausen) mit dem gleichen Elan zu Werke gehen, wie es die für ihre mannschaftliche Geschlossenheit und Abwehrstärke bekannten Dortmunder heute in der Rundturnhalle tun werden.